Christian Haller

 3,7 Sterne bei 29 Bewertungen
Autor von Sich lichtende Nebel, Im Park und weiteren Büchern.
Autorenbild von Christian Haller (© Alex Spichale)

Lebenslauf

Christian Haller wurde 1943 in Brugg, Schweiz geboren, studierte Biologie und gehörte der Leitung des Gottlieb Duttweiler-Instituts bei Zürich an. Er wurde u. a. mit dem Aargauer Literaturpreis (2006) und mit dem Schillerpreis (2007) ausgezeichnet. Sein aktuelles Werk "Die verborgenen Ufer" erscheint im Winter 2015. Er lebt als Schriftsteller in Laufenburg und Zürich.

Alle Bücher von Christian Haller

Cover des Buches Sich lichtende Nebel (ISBN: 9783442774784)

Sich lichtende Nebel

 (6)
Erscheint am 11.12.2024
Cover des Buches Im Park (ISBN: 9783442742301)

Im Park

 (6)
Erschienen am 13.06.2011
Cover des Buches Der seltsame Fremde (ISBN: 9783442748532)

Der seltsame Fremde

 (5)
Erschienen am 09.03.2015
Cover des Buches Die Stecknadeln des Herrn Nabokov (ISBN: 9783630873503)

Die Stecknadeln des Herrn Nabokov

 (3)
Erschienen am 15.11.2010
Cover des Buches Das unaufhaltsame Fließen (ISBN: 9783442718290)

Das unaufhaltsame Fließen

 (2)
Erschienen am 08.07.2019
Cover des Buches Sie nannten mich "Held" (ISBN: 9783742304049)

Sie nannten mich "Held"

 (3)
Erschienen am 16.04.2018
Cover des Buches Die verborgenen Ufer (ISBN: 9783442715831)

Die verborgenen Ufer

 (1)
Erschienen am 11.12.2017
Cover des Buches Die verschluckte Musik (ISBN: 9783442770335)

Die verschluckte Musik

 (1)
Erschienen am 09.11.2020

Neue Rezensionen zu Christian Haller

Cover des Buches Sich lichtende Nebel (ISBN: 9783630877334)
MarcoLs avatar

Rezension zu "Sich lichtende Nebel" von Christian Haller

Geniale Erzählung über Werner Heisenberg und die Erfindung der Quantenphysik
MarcoLvor 4 Monaten

Kopenhagen 1925. Ermüdet vom Tag setzt sich der Beobacher (Werner Heisenberg) am Abend auf eine Parkbank. Er sieht einem Mann zu, der in den Schein einer Laterne eintaucht, den Lichtkegel passiert und dann von der Dunkelheit verschluckt wird. Das Spiel wiederholt sich, und regt einen folgenschweren Denkprozess im Beobachter an. Die Berechnungen und Diskussionen mit dem Professor (Nils Bohr) führten immer ins Leere. Mathematisch konnte bislang kein Beweis dafür erbracht werden, was Experimente zu Tage förderten.
Der Mann im Lichtkegel ist Helstedt, 69, ein emeritierter Professor, ebenfalls müde und leicht erzürnt von seinem Abend bei Sörensen. Zuviel Wein und die manchmal ungute Art des Gastgebers machen die Abende immer seltener zu einem Vergnügen.
Beide Herren gehen ihre Wege. Helstedt versucht sein Leben zu meistern. Der Universität den Rücken gekehrt, denkt er oft an seine verstorbene Frau. Einsamkeit und Trauer bestimmen oft seinen Alltag, für Neues ist wenig Platz. Gedankengespinste suchen ihn heim, er kann diese Visionen aber schwer mit Worten binden. Weder die „Zufallsbekanntschaft“ Linn, noch Sörensen, kann er überzeugen, zeigten doch seine Gedankensplitter ein wesentliches Merkmal des damals noch unbekannten Welle-Teilchen-Dualismus. Aber er kann damit nichts anfangen.
Der Beobachter währenddessen flieht vor seinem Heuschnupfen nach Helgoland. Nach ein paar Tagen geht es ihm besser, sein Gedankenapparat nimmt erneut Fahrt auf, und die Erinnerung an den Mann im Lichtkegel beflügelt ihn zu neuen mathematischen Heldentaten. Er muss alte Gedankenstrukturen abwerfen, um Neues zuzulassen. Nur so gelingt es ihm letztendlich eine neue Ära in der Wissenschaft einzuläuten. Es ist die Geburt der Quantenphysik.
Beide Männer wissen nichts von einander. Ein geschickter Zug des Erzählers, der kapitelweise von den Erlebnissen der Beiden berichtet. Welle, Teilchen, umgekehrt. Altes versus Neuem.
Mit einer sprachlichen Leichtfüßigkeit schafft es Haller, die komplexen Gedankengänge darzustellen, geradlinig und präzise. Dabei bleibt die ganze Novelle das, was sie ist. Eine literarische Erzählform, ohne nur im Ansatz den Anspruch auf einen wissenschaftlichen Text besitzen zu wollen. Das Wort „Unterhaltung“ würde zwar das Werk herabsetzen, aber ich fühlte mich dabei wirklich gut unterhalten, wurde in Wellen von Kapitel zu Kapitel gespült, um letztendlich in Teilen den Blick auf das Ganze werfen zu können.
Mit dieser großen Erzählkunst gewann der Autor den Schweizer Buchpreis 2023. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung ab.

Cover des Buches Sich lichtende Nebel (ISBN: 9783630877334)

Rezension zu "Sich lichtende Nebel" von Christian Haller

Aus der Dunkelheit in den Lichtkreis der Quantenmechanik
Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Monaten

„Der junge Wissenschaftler spürte, dass diese konkrete und anschauliche Beobachtung in einer Verbindung zu den besprochenen theoretischen Problemen stand. Von welcher Art diese war, blieb ihm unklar, und er war auch zu müde, um weiter darüber nachzudenken.“ (Zitat Seite 8)

 

Inhalt

Im Frühjahr 1925 beobachtet der junge deutsche Physiker Werner Heisenberg, Gastdozent am Kopenhagener Physik-Institut, zu später Stunde im Faelledparken interessiert eine schattenhafte Gestalt. Ein Mann, der im Lichtkreis der Straßenlaterne auftaucht, dann unsichtbar im Dunkel verschwindet und kurz darauf im nächsten Lichtkreis wieder auftaucht. Die Gedanken des Wissenschaftlers beginnen um die Wahrscheinlichkeit des Auftauchens im nächsten Lichtkreis zu kreisen. Noch ahnt er nur vage, dass diese Beobachtung kurz darauf, während eines Aufenthaltes auf Helgoland, eine wichtige Rolle bei der Entwicklung seiner Quantentheorie spielen wird. Der einsame Spaziergänger dagegen ahnt nichts von seinem Beobachter. Helstedt ist ein emeritierter Professor für Geschichte, und sein Leben ist von Trauer, Einsamkeit und Erinnerungen geprägt.

 

Thema und Genre

In dieser Novelle geht es um die Fragen des Lebens, um Verlust, Trauer, Alter, Einsamkeit, um Quantenphysik, Philosophie. Ein Thema sind die Grenzen der menschlichen Wahrnehmung, verbunden mit der Frage, ob wirklich nur existiert, was man auch mit Worten beschreiben kann.

 

Charaktere

Die beiden Hauptfiguren, den jungen Wissenschaftler Heisenberg und den  Geschichtsprofessor im Ruhestand, verbinden zwei Dinge, eine kurze, zufällige Begegnung, die allerdings nur von Heisenberg wahrgenommen wird, und die persönliche Einsamkeit. Doch während sich diese bei Helstedt durch die Trauer über den Tod seiner Ehefrau nach dreißig gemeinsamen Ehejahren ergibt, sucht Heisenberg die Einsamkeit der Natur auf der Insel Helgoland, um in Ruhe über seine physikalischen Fragen im Zusammenhang mit dem Atommodell nachzudenken.

 

Erzählform und Sprache

Es sind zwei unterschiedliche Lebenswege und Schicksale, die in dieser Novelle abwechselnd erzählt werden und die Christian Haller durch eine kurze Momentaufnahme, eine zufällige und unbewusste Begegnung, verbindet. Doch dieser Moment hat Auswirkungen auf beide Männer, denn auch in Helstedts Leben bahnen sich Veränderungen an. Die klare, genau beobachtende Sprache vertieft die besondere Art dieser Geschichte.

 

Fazit

Eine dichte, komplexe Geschichte auf verhältnismäßig wenigen Seiten, die gerade deshalb fasziniert und viel Platz für einige Überlegungen lässt.

 

Cover des Buches Sie nannten mich "Held" (ISBN: 9783868838183)
Literatur-Universums avatar

Rezension zu "Sie nannten mich "Held"" von Christian Haller

Utopie und Wahnsinn
Literatur-Universumvor 6 Jahren

Ich fand die Geschichte von Christian Haller im Vorfeld irrsinnig interessant. Die Vorstellung sich in ein fremdes Land zu begeben und zur Waffe zu greifen, ist für mich so fern, dass es mich interessierte, was einen Menschen dazu bewegen musste, so etwas tun zu müssen. Die Beweggründe von Christian Haller scheinen mir sehr dünnhäutig, nahezu erschreckend und wenig nachvollziehbar. Diesen Eindruck bekam ich sehr schnell, während der Lektüre und es ging dem Protagonisten wohl nicht anders. Überzeugung, Irritation und Unsicherheit waren ständige Begleiter für den Deutschen.

Diese gesamte Anekdote ließe sich viel brisanter, aktueller und vor allem treffender in einem Zeitungsbericht, oder gar in einem längeren Essay verfassen. Das Buch war die Vielzahl an Seiten nicht gerecht, ein solches zu werden eine Zumutung. Dazu wurde es zu sehr gepumpt durch Inhalte, die unwichtig und uninteressant geschildert wurden. Die wenigen spannenden Momente, verloren ihre Brisanz durch zu viele unnötige Erzählungen in den Zwischensequenzen.

Der Titel suggeriert auf eine Heldengeschichte. Helden, sofern es sie gibt, werden nicht in oder durch Kriege geboren. Sie manifestieren sich durch menschliche, mystische und gesellschaftliche Taten. Diese liegen hier nicht vor.

Gespräche aus der Community

LovelyBooks lädt auch im Jahr 2020 zu spannenden Challenges ein.

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Die anspruchsvolle Gegenwartsliteratur ist natürlich 2020 wieder dabei!

Liest du gerne Bücher mit Niveau?
Dann ist diese Challenge genau das Richtige für dich.


15 anspruchsvolle Romane möchten wir vom 01.01.2020 bis 31.12.2020 lesen.

Es gelten nur Bücher - Gegenwartsliteratur -, die in diesem Zeitraum erscheinen (Ersterscheinungen) und an diesem Beitrag angehängt sind.
Auch Neuauflagen – 2020 erschienen - von Klassikern.

Die Regeln:

Melde dich mit einem kurzen Beitrag hier im Thread an.

Einstieg ist jederzeit möglich. Und du kannst dich jederzeit wieder abmelden. Du verpflichtest dich zu nichts.

Schreibe bitte zu jedem Buch, das du für die Challenge gelesen hast, eine Rezension bei LovelyBooks, und verlinke diese in einem einzigen Beitrag in diesem Thread. Dieser Beitrag, wird von mir unter dem entsprechenden User-Namen in der Teilnehmerliste verlinkt. Das wird dein Sammelbeitrag für deine Rezensionen sein.

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Nimmst du die Herausforderung an?

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Natürlich mit den passenden Büchern zum Thema.

Ich freue mich auf viele Anmeldungen!

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Zum Thema
948 Beiträge
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Letzter Beitrag von  Dajobamavor 3 Jahren

Ertauscht.... Aber mach dir keinen Kopf, ist nicht so schlimm! Kann ich sicher tauschen!

Zusätzliche Informationen

Christian Haller im Netz:

Community-Statistik

in 55 Bibliotheken

auf 11 Merkzettel

von 1 Leser*innen aktuell gelesen

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