Der Kriminalbeamte Jorgen Taarnby und die Partisanin Lea Frohlich sind die beiden zentralen Figuren im vorliegenden Roman des Theologen und Buchautors Christian Hartung. Die Erzählung der Lebensgeschichte der beiden wird von den Ereignissen um den dänischen Widerstandskampf gegen die deutsche Besatzung umrahmt. Die akribisch recherchierten Fakten zur Ermordung Kaj Munks stehen ebenfalls im Zentrum des Geschehens – im Verlauf des Buches wird dieser Kriminalfall von allen Seiten beleuchtet.
Die historischen und politischen Hintergründe sowie Situationen wie beispielsweise Konfrontationen mit den Partisanenkämpfern, Verfolgungen, Festnahmen, Verhöre, Gefängnis- und Lageraufenthalte werden durch das Agieren der Protagonistin Lea anschaulich dargestellt. Christian Hartung geht auch detailliert auf das Denken, die Emotionen und die inneren Konflikte, die Zerrissenheit und die Probleme der Menschen in diesen schweren Zeiten ein.
Obgleich es sich hierbei um ein thematisch hoch interessantes Buch handelt und die Recherchearbeit des Autors wirklich exzellent war, kam ich für meine Person mit dem Schreibstil nicht zurecht. Mich störten die sehr eigenwilligen Satzkonstruktionen, bei denen mehrfach Satzteile einfach weggelassen wurden, in denen Sätze unvermutet plötzlich endeten, in denen ein neuer Kapitelabschnitt kleingedruckt begann und ich oftmals auch Satzzeichen vermisste. Auch die abgehackte und stark sprunghafte Erzählform trug dazu bei, meinen Lesefluss empfindlich zu hemmen. Bei vielen Abschnitten wurde mir erst nach einigen Zeilen klar, mit welcher Person oder mit welchem Erzählstrang der Autor sich gerade beschäftigt und ob es sich um ein Ereignis aus der Gegenwart, oder der Vergangenheit handelt. Auch die Darstellung sämtlicher Dialoge in Form von Anführungen mit Aufzählungszeichen empfand ich als verwirrend.
Fazit: „Hinter der Angst“ ist eine Lektüre, mit deren Sprachstil ich leider nicht zurecht kam und die ich daher nicht zu meinen persönlichen Lese-Highlights zählen kann.
Christian Hartung
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Hinter der Angst
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Rezension zu "Hinter der Angst" von Christian Hartung
Ich lese gerne Romane, die während des Krieges spielen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie es damals gewesen war bzw. sein könnte. Als ich gelesen habe, dass es in Hinter der Angst von Christian Hartung um einen Mordfall im zweiten Weltkrieg geht, wollte ich dieses Buch sehr gerne lesen. Es handelt sich aber auch um eine dänische Widerstandsgruppe mit jungen Leuten, die ihr Leben für Gerechtigkeit aufs Spiel gesetzt haben. Ein interessantes Buch mit vielen Informationen und Bezügen zu wahren Personen!
Dänemark 1944. Immer offener ergreifen die Nationalsozialisten die Macht im dänischen Königreich. Inspiriert von den Worten des Pfarrers Kaj Munk beginnt die Jurastudentin Lea, sich im Widerstand zu engagieren. Doch der Preis ist hoch. Die Nazis ermorden Munk, und die Schlinge um die Widerstandskämpfer zieht sich immer enger zu. Bald hinterlässt die ständige Todesgefahr ihre Spuren …
Als Leas Freund, der junge Kriminalbeamte und Pfarrerssohn Jørgen, an den Ermittlungen im Mordfall Kaj Munk beteiligt wird, weiß er, dass ihm nur wenig Zeit bleibt, bevor die Nazis die Nachforschungen unterbinden werden. Jørgen stürzt sich in die Arbeit, auch um die Sorge um Lea vergessen zu können. Bald muss er selbst entscheiden, was ihm die Wahrheit wert ist.
In der Geschichte fängt alles mit dem Tod des dänischen Pfarrers Kaj Munk an, der im Widerstand tätig war und dafür ermordet wurde, um den Widerstand zu schwächen.
Einer der Hauptcharaktere war Jørgen, der bei der Polizei tätig war. Dies war ihm sehr hilfreich dabei, nach den Tätern zu suchen und herauszufinden, warum der Mord geschah.
Seine jüdische Freundin Lea, die eigentliche Protagonistin, sollte mit ihrer Familie nach Schweden auswandern, doch während ihre Eltern weiterzogen, blieb sie in Dänemark und schloss sich dem Widerstand an. Sie hat Einiges getan, was ihr später, nach Kriegsende, keine Ruhe mehr gelassen hat. Sie hatte viel mit Alpträumen und Erinnerungen an den Krieg zu kämpfen.
Dieses Buch ist in vielerlei Hinsicht nicht wie jedes andere Buch, was beispielsweise den Schreibstil angeht. Zum Teil haben Kapitel mitten im letzten Satz aufgehört, Kapitel haben mitten in einem ganz anderen Satz angefangen und man fand zwischendurch immer wieder einen grammatikalisch nicht ganz korrekten Satz. Es liegt auf der Hand, dass das vom Autor so gewollt war, doch da ich ungerne Bücher mit so einem Schreibstil lese, fiel es mir oft schwer, einfach in der Geschichte zu verschwinden. Doch diese Zerrissenheit und Unordnung in den Sätzen spiegelte sehr gut die Lage während des Krieges wider.
Die meisten Kapitel wurden aus Leas Sicht erzählt, doch es gab auch Abschnitte aus Jørgens Perspektive. Was ihn angeht, hat er keinen Augenblick an seiner Liebe zu Lea gezweifelt und war voller Hoffnung, dass sie nach Kriegsende gemeinsam ein glückliches Leben führen würden.
Lea war sich auch ihrer Liebe zu Jørgen sicher, doch war sie emotional eher instabil, sie hatte irgendwann nicht mehr den Wunsch, in dieser Welt zu leben. Sie wollte am Ende einfach ins Lager gebracht werden, wie so viele, damit der Horror (durch den Tod) schneller vorbei wäre.
Was mir ein wenig zu kurz kam, war der Glaube an Gott. Zwar haben die Charaktere dann und wann von Gott gesprochen, aber dann ging es mehr darum, dass sie nicht glauben, dass einen Gott geben kann. Es gab eine Figur namens Gott, doch meiner Meinung gehört diese nicht hier rein, denn von Gott in so einer Form zu sprechen, finde ich falsch.
Insgesamt ist dieses Buch sehr informativ, man erfährt, wie die Menschen sich damals gefühlt haben mussten, man sieht viele schreckliche Seiten an dem Krieg und erfährt etwas über den dänischen Widerstand. Das war sehr interessant zu lesen, doch mich mit der Geschichte „anzufreunden“ fiel mir recht schwer. Von mir gibt es 3 von 5 Sterne.
Lea, eine jüdische Studentin und Jorgen eine Kriminalpolizist sind die Protagonisten dieses ungewöhnlichen ja außergewöhnlichen Romans der in Dänemark während und nach dem zweiten Weltkrieg spielt. Das Buch beschreibt die Situation und das Handeln sowohl aus sich der Zwei als auch in gemeinsamen Dialogen nach der Befreiung. Lea ist mir durch ihre spezielle Art schnell ans Herz gewachsen, ich war von ihrem Mut und ihrer Ausdauer beeindruckt, aber genauso gut haben mir ihre verletzlichen Seiten gefallen. Meiner Meinung nach, ist es dem Autor gelungen mit Lea eine sehr vielschichtige Persönlichkeit zu erschaffen. Ihre Gedanken sind mir oftmals sehr Nahe gegangen. Auch Jorgen ist eine spannende Persönlichkeit, der als Kriminalpolizist zum Beispiel verschiedene Morde der NS aufklären versucht, so zum Beispiel den von Pfarrer Munk. ich muss zu geben, dass ich noch nie etwas von Kay Munk gehört habe, so war es interessant seine Ansichten kennen zu lernen, obwohl ich manches nicht nachvollziehen kann, bzw. mit manchen nicht konform gehe. Daher hat mir die Auseinandersetzung mit ihm und seinen Ansichten durch die Protagonisten sehr gut gefallen.
Meines Erachtens nach, ist der Roman sehr gut recherchiert und vermittelt viel Wissen, mir persönlich sind es am Ende zu viele Namen von Tätern und Mitwissern gewesen, die ich einfach nicht auseinander halten konnte.
Größtes Manko ist meiner Meinung nach, der Schreib- bzw. Sprachstil. Er ist sehr verknappt und fragmentiert. Zum einen finde ich ihn so authentischer, man spürt die Gedankenfetzen und auch die Dynamik der Dialoge. Zum Anderen hat mich der Wechsel zwischen den Protagonisten und der verknappte Sprachstil oftmals auch verwirrt, so dass ich eine halbe Seite gebraucht habe ehe ich in der Handlung war oder Probleme mit der zeitlichen Abfolge hatte. Außerdem konnte ich mich dadurch nicht zu hundert Prozent in den Roman finden, obwohl die Personen an sich und die Geschichte sehr spannend erzählt sind, fehlte mir leider etwas.
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Christian Hartung Hinter der Angst
Zum Inhalt:
Dänemark 1944. Immer offener ergreifen die Nationalsozialisten die Macht im dänischen Königreich. Inspiriert von den Worten des Pfarrers Kaj Munk beginnt die Jurastudentin Lea, sich im Widerstand zu engagieren. Doch der Preis ist hoch. Die Nazis ermorden Munk, und die Schlinge um die Widerstandskämpfer zieht sich immer enger zu. Bald hinterlässt die ständige Todesgefahr ihre Spuren …
Als Leas Freund, der junge Kriminalbeamte und Pfarrerssohn Jørgen, an den Ermittlungen im Mordfall Kaj Munk beteiligt wird, weiß er, dass ihm nur wenig Zeit bleibt, bevor die Nazis die Nachforschungen unterbinden werden. Jørgen stürzt sich in die Arbeit, auch um die Sorge um Lea vergessen zu können. Bald muss er selbst entscheiden, was ihm die Wahrheit wert ist.
In zurückhaltend-schlichter Sprache erzählt Christian Hartung die Geschichte eines jungen Paares im Auf und Ab des dänischen Widerstandes. Mit der Akribie eines Historikers rekonstruiert er dabei die Geschehnisse um den Tod des dänischen Widerstands-Pfarrers Kaj Munk und stellt die Frage nach dem, was größer ist als die Angst.
Link zur Leseprobe:
http://www.brendow-verlag.de/media//leseproben/978-3-86506-932-0/978-3-86506-932-0.pdf
Falls ihr eines der 4 Exemplare gewinnen wollt, bewerbt euch bis zum 10. April 2017, 24 Uhr hier im Thread mit der Antwort auf die Frage: Warum möchtet ihr mitlesen ?
Wichtige Hinweise zu eurer Bewerbung:
Ein Gewinn verpflichtet innerhalb von ca 4 Wochen nach Erhalt des Buches zum Austausch in der LR mit den anderen Teilnehmern über alle Leseabschnitte sowie zur Veröffentlichung einer Rezension, die möglichst breit gestreut werden soll.
Bewerber mit privatem Profil , erwiesene Nichtleser , sowie jene ohne Rezensionen werden nicht berücksichtigt.
Bitte beachtet, dass es sich hierbei um eine CHRISTLICHE LESERUNDE handelt, das Buch ist in einem christlichen Verlag erschienen und so spielen christliche Werte eine wichtige Rolle.
Ich freue mich auf eure Bewerbungen.
Wer mit einem eigenen Exemplar bei dieser Leserunde mitlesen möchte, ist natürlich herzlich willkommen.
ACHTUNG : ES GIBT EIN NEUES BEWERBUNGSVERFAHREN VON LOVELYBOOKS. NUR WER SICH UNTER BEWERBUNG EINTRÄGT KANN NACHHER AUSGEWÄHLT WERDEN !!! BEI MIR FUNKTIONIERT DAS MIT DEN ADRESSEN NICHT: ICH BRAUCHE VON DAHER DIE ADRESSEN NACH DER AUSLOSUNG !!
Zusätzliche Informationen
Christian Hartung wurde am 09. Juni 1963 in Reinbek (Deutschland) geboren.
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