Cover des Buches Hinter der Angst (ISBN: 9783865069320)
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Rezension zu Hinter der Angst von Christian Hartung

Geschichte über den Widerstand in Dänemark

von heaven4u vor 7 Jahren

Rezension

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heaven4uvor 7 Jahren

Hinter der Angst erzählt zwei Geschichten – einmal die Geschichte rund um die Ermordung des dänischen Pastors Kaj Munk im Januar 1944 und die Liebesgeschichte von Lea und Jorgen. Kaj Munk ist in Deutschland nur wenig bekannt, das nahm der Autor Christian Hartung zum Anlass, einen Roman über ihn und seine Ermordung zu schreiben. Sehr genau schreibt er über den Widerstand in Dänemark, Lea spielte dabei eine große Rolle, Jorgen arbeitet bei der Polizei und betrachtet alles von der anderen Seite. Doch während des Krieges darf in Dänemark nicht ausführlich über den Mord ermittelt werden, so macht sich die dänische Polizei erst nach Kriegsende auf die Suche von Munks Mördern. Natürlich handelt es sich um einen Roman und die Dialoge sind größtenteils Freiheit des Autors, dennoch haben sich die Ermordung, die Ermittlungen und die Verurteilungen danach so ereignet.


Die Geschichte hat mir gut gefallen, leider gab es für mich ein großes Problem – der Schreibstil. Er will poetisch erscheinen, doch ist er für mich „Otto-Normal-Leser“ einfach verworren. Ich musste einiges mehrmals lesen, um es zu verstehen und im Gesamtzusammenhang zusammenfügen zu können. Es gibt keine wörtliche Rede, diese wird mit einem Bindestrich voran angezeigt. Das wäre noch zu verschmerzen gewesen, aber manche Absätze fangen einfach klein an oder enden abrupt ohne Satzzeichen. In einigen Teilen habe ich herausgelesen, dass es sich dabei um Munks eigene Worte handelt, aber das hätte man wirklich besser lösen können. So war der Text für mich nur schwer lesbar und es gab keinen wirklichen Lesefluss. Sehr schade, denn die Geschichte war wirklich interessant, zumal sie hier in Deutschland tatsächlich fast unbekannt ist. Auch die Idee Munks Texte mit einfließen zu lassen, fand ich eine gute Idee, doch die Umsetzung hat mir nicht gefallen.


Leider konnte mich die Liebesgeschichte auch nicht überzeugen, sie war ein einziges hin und her und für ein christliches Buch schlicht unmoralisch. Mag sein im Krieg gibt es andere Regeln, dennoch hat es mir gar nicht gefallen, immerhin ist die Liebesgeschichte fiktiv.


Natürlich gab es zwischendrin immer mal Lichtblicke und ich musste schlucken, was die Deutschen sich erlaubt haben. Wer sich also für ein Stück dänische Geschichte interessiert, für den ist das Buch durchaus interessant, wenn man sich mit der Schreibweise des Autors anfreundet. Vielleicht habe ich den Sinn auch nicht richtig verstanden, dann möge man mir die 3 Sterne Bewertung verzeihen.

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