Christian Heinrich Spieß

 2,9 Sterne bei 12 Bewertungen

Lebenslauf

Christian Heinrich Spieß (1755-1799) gilt als einer der Begründer des deutschen Schauerromans. Sein weiteres Interesse galt der Frage, wie in einer als rational angenommenen Weltordnung Verbrechen, Wahnsinn und Selbstmord ihre Begründung fanden.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Christian Heinrich Spieß

Cover des Buches Das Petermännchen - Eine Geistergeschichte aus dem 13. Jahrhundert (ISBN: 9783748160427)
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Rezension zu "Das Petermännchen - Eine Geistergeschichte aus dem 13. Jahrhundert" von Christian Heinrich Spieß

Der Fluch der Westerburgs
Buchgespenstvor 2 Jahren

Das Petermännchen ist schon seit Jahrhunderten der Hausgeist des alten Rittergeschlechts der Westerburgs. Niemand weiß woher es kommt oder was seine Bestimmung ist. Für Rudolph, den letzten Nachkommen der Westerburgs, wird das Petermännchen zu einem Mentor. Doch all seine Ratschläge scheinen nur zu guten Taten und einem tugendhaften Leben zu führen. Immer tiefer verstrickt das Petermännchen Rudolph ins Laster und schließlich zu Verbrechen.

Von diesem Klassiker der deutschen Schauerromantik habe ich mir viel versprochen – wahrscheinlich zu viel. Die Charaktere bleiben, auch wenn sie mit Namen und Hintergrundgeschichte ausgestattet sind, sehr schematisch und symbolverhaftet, ähnlich wie die eines Märchens: der Prinz, der böse Zwerg, die schöne Prinzessin. Man kann sich nicht recht einfühlen. Es bleibt eine große Distanz zwischen der Geschichte und dem Leser. Die Motivation und Charakterentwicklung bleibt auf der Strecke. Rudolphs negative Entwicklung wirkt sprunghaft und nicht nachvollziehbar. Ich hätte mir eine komplexer ausgearbeitete Geschichte und mehr Charaktertiefe gewünscht. 

Sehr schön umgesetzt ist allerdings die schillernde Figur des Petermänchens. Anfangs fragt sich auch der Leser, warum diese Figur durch Klappentext und Vorwort als teuflisch bezeichnet wird. Seine Ratschläge klingen gut, richtig und zielführend. Rudolph ist ein sympathischer, junger Ritter mit wirklich ehrenhaften Absichten. Sehr subtil wird man an die wahren Absichten des Petermännchens herangeführt – doch dann wird die Entwicklung sprunghaft, auch mal unlogisch und unmotiviert und nicht zuletzt viel zu schnell. 

Mit der Auflösung der Hintergrundgeschichte wird meines Erachtens zu lange gewartet. Sie macht den Schluss noch mal spannend und interessant, rettet das Buch auf 3 ½ Sterne, aber als Leser hätte man doch gerne schon vorher ein paar Informationen bekommen, nur um bei der Stange zu bleiben. Die ausufernde Moral der Geschichte, die dem Leser am Ende ausführlich darlegt, was er jetzt daraus lernen könne, ist noch mal ein sehr zäher Brocken, den sich der Autor hätte sparen können. Er war bereits innerhalb des Buches deutlich genug.

Alles in allem: Ein durch lesenswertes Rittermärchen mit schönen Prinzessinnen, magischen Gegenständen, exotischen Kreuzzugsszenarien, verzauberten Türmen und tapferen Rittern. Die Umsetzung hält den Leser leider auf Distanz, lässt ihn mit einigen zähen Szenen kämpfen und bei Entwicklungssprüngen etwas atemlos um Anschluss kämpfen. Das Book on Demand hat zudem mit ein paar Publikationskrankheiten zu kämpfen, wie fehlerhaften Fußnoten und hapernder Rechtschreibung bzw. Zeichensetzung. Daran erkennt man, dass BoDs entweder kein oder ein sehr mangelhaftes Lektorat durchlaufen,

Das Buch ist durchaus lesenswert und interessant, doch muss man sich auf ein paar Besonderheiten in der Erzählweise einlassen. 

Cover des Buches Das Petermännchen - Eine Geistergeschichte aus dem 13. Jahrhundert (ISBN: 9783748160427)
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Rezension zu "Das Petermännchen - Eine Geistergeschichte aus dem 13. Jahrhundert" von Christian Heinrich Spieß

Die Erwartungen konnten nicht erfüllt werden
claudiaZvor 2 Jahren

Es klingt natürlich vortrefflich, wenn man liest, dass dieses Buch zu seiner Zeit zu den Meistgelesenen gehörte. Leider konnten die damit verbundenen Erwartungen nicht erfüllt werden. In der Handlung kommen zwar übersinnliche Charaktere vor, eine Geistergeschichte ist es jedoch nicht. Es liest sich eher wie ein Märchen. Der Böse bekommt zum Schluss seine Strafe. Interessant wird es erst ganz zum Schluss, auf der Burg im Thüringischen. Bis dahin verfolgt man als Leser den Weg des Ritters von einer bösen Tat zur nächsten.

Gespräche aus der Community

Klassiker-Leserunde 

Beginn: 10.10.2021

298 Beiträge
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Letzter Beitrag von  claudiaZvor 2 Jahren

So, ich bin jetzt auch fertig und habe drei von fünf Sternen vergeben.

Auch wenn es mich nicht so sehr begeistert hat, danke für den Vorschlag des Buches. Jetzt kenne ich zumindest dieses Petermännchen. Bei der Suche trifft man ja auch immer mal wieder auf einen Fisch.

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