Rezension zu "Erneuerbare Energien zum Verstehen und Mitreden" von Christian Holler
wanderer-of-wordsSieben erneuerbaren Energiequellen und zusätzlich der Atomkraft werden Kapitel gewidmet, sie werden erklärt, untersucht und bewertet. Ich habe mir das Buch gekauft, weil ich schon seit einer Weile das Gefühl habe, bei diesem Thema nicht ausreichend mitreden zu können. Dabei war es mir wichtig, erstmal einen leicht verständlichen Einblick zu bekommen, ich wollte keinen Wälzer, der mich mit Fachbegriffen erschlägt und dann nur im Bücherregal einstaubt.
“Erneuerbare Energien zum Verstehen und Mitreden” konnte meine Erwartungen voll erfüllen. Es ist fundiert recherchiert und gleichzeitig sehr eingängig geschrieben, ohne dass die Autoren mit Fremdwörtern und Fachbegriffen wild um sich werfen. Gerade die einfache Sprache machte das Buch für mich sehr gut lesbar, bei einem Sachbuch zu einem mir fremden Thema brauche ich kein wissenschaftliches Sprachniveau.
Beim Verständnis hat mir auch der sehr strukturierte Aufbau des Buches stark geholfen. Als Einstieg wird erst einmal erklärt, wie man überhaupt den Energieverbrauch einschätzen kann. Dafür wird das Beispiel eines Fahrradfahrers verwendet, der 10 Stunden in die Pedale treten muss, um eine kWh Energie zu produzieren. Anschließend folgen ganz konkrete Beispiele, wofür diese eine Kilowattstunde Energie überhaupt ausreicht, das wären z.B. 3 Minuten Duschen. So wird das Ganze greifbar und man bekommt gleich zu Beginn ein gutes Gefühl für Einheiten und Größen.
Anschließend folgen die einzelnen Kapitel der Energiequellen. Auch dort werden erstmal die Basics erklärt, also ganz grundlegend, wie z.B. Windkraft oder Geothermie überhaupt funktionieren. Auch das Potential der Energiequellen wird bewertet, dabei wird zum einen auf das weltweite Potential eingegangen und dann auch ganz konkret für uns abgeschätzt, wie viel Energie wir in Deutschland aus den jeweiligen Energiequellen überhaupt beziehen können.
Aufgelockert werden die Inhalte durch viele Grafiken. Mit diesen lässt sich beispielsweise sehr leicht erkennen, wie viel Fläche Windkraft, Photovoltaik oder Biomasse benötigen. Auch hier beginnen die Autoren mit der kleinsten Einheit: Wie viel Fläche für Windräder braucht man für die Erzeugung von einer Kilowattstunde Energie? Und im zweiten Schritt geht es dann um die Frage, wie viel Fläche für den täglichen Energiebedarf ganz Deutschlands benötigt wird. Dieser Aufbau zieht sich durch das ganze Buch und macht die Thematik wirklich leicht verständlich.
Fazit
Ein großartiges Buch, das ich jedem nur ans Herz legen kann. Zwar sind das bunte Layout und die modernen Grafiken recht eigen und möglicherweise nicht jedermanns Fall, die Inhalte und deren allgemeinverständliche Aufbereitung sind dafür großartig.