Cover des Buches Die Königin von Theben/ Die Herrscherin vom Nil / Die Pharaonin der Freiheit (ISBN: 9783442373048)
Rezension zu Die Königin von Theben/ Die Herrscherin vom Nil / Die Pharaonin der Freiheit von Christian Jacq

Rezension zu "Die Königin von Theben/ Die Herrscherin vom Nil / Die Pharaonin der Freiheit" von Christian Jacq

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 13 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren
1690 v. Chr., Ägypten ist von den Hyksos unterworfen und wird vom selbsternannten Pharao Apophis grausam beherrscht. In Theben leben als letzte Zeugen einer früher blühenden Regentschaft die enthronte Königin Teti und ihre Tochter Ahotep. Die stolze Ahotep will ihr Land nicht aufgeben, und beginnt im Geheimen, den Widerstand gegen Apophis aufzubauen, um Ägypten von der Dikatur zu befreien. Schon den Stil von Jacq fand ich äußerst gewöhnungsbedürftig - kurze Sätze, schlichte Satzstruktur. An und für sich ja nichts schlechtes, allerdings wirkt alles schnell plump, weil auch jede Eloquenz und Wortgewandtheit fehlt. Ebenfalls anstrengend fand ich die Tatsache, dass viele der handelnden Personen keine Eigennamen sondern nur Bezeichnungen haben, wie etwa der Schnauzbart oder der Afghane. Die Charakterdarstellung ist sehr einseitig und schnell zu durchschauen: Schwarz, Weiß, Gut, Böse. Die Hyksos auf der einen Seite sind nur grausam (und in der Regel auch hässlich, dick etc.) und ihre brutalen Vorlieben und Handlungen werden oft detailreich beschrieben, um deutlich zu machen, wie verabscheuungswürdig sie sind. Auf der anderen Seite stehen die Ägypter, glorreich repräsentiert durch Ahotep und ihren Gemahl Seqen. Erstere ist stolz, mutig, unerschrocken, furchtlos - und natürlich wunderschön. Außerdem hat sie die Götter auf ihrer Seite. Seqen mausert sich vom schmächtigen Knaben zum starken, attraktiven Pharao, mit gestähltem Oberkörper und beherzter Anführer der geheimen Widerstandsarme. Zusammen zeugen sie in knapp, ungelenk und lieblos beschriebenen Liebesszenen zwei prächtige Söhne. Weiterer Minuspunkt für mich - Jacq geizt nicht mit Mystizismus und Übersinnlichem. Ginge es dabei lediglich um Glaube und Kultur der Ägypter, wäre das völlig in Ordnung. Da es sich aber um eindeutige Fantasyeinschläge handelt, empfinde ich das nur als anstrengend. Esoterik ist nichts für mich, auch bzw. gerade nicht in einem historischen Roman. Die vorkommenden Tiere sind mir außerdem zu clever und handeln in entscheidenden Situationen sehr menschlich und oft glücklicherweise perfekt (Eselchen und Hund). Dass die Handlung wahllos hin und her springt (in einem Kapitel fällt plötzlich ganz nebenbei die Zeitangabe "seit zwei Jahren", ohne dass einem auf andere Art und Weise klar werden würde, dass so viel Zeit vergangen ist), trägt nicht unbedingt zur sowieso kaum vorhandenen Spanung bei. Das Ende wird weitgehend offen präsentiert - man könnte meinen, es würde sich lediglich um das Ende eines Kapitels handeln. Vielleicht hat der Verlag sich deshalb dafür entschieden, gleich alle Teile der Trilogie in einem Band zu veröffentlichen. Ich habe allerdings mit Band 1 meinen Bedarf gedeckt und verzichte auf die Fortsetzungen "Die Herrscherin vom Nil" und "Die Pharaonin der Freiheit". Jacq ist es nämlich in keinster Weise gelungen, auch nur ein Quäntchen Neugier darauf zu wecken, wie es weitergeht.
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