Christian Klinger

 3,8 Sterne bei 187 Bewertungen
Autor von Tote Vögel singen nicht, Ein Giro in Triest und weiteren Büchern.
Autorenbild von Christian Klinger (©)

Lebenslauf

Christian Klinger, geboren 1966 in Wien, versucht als studierter Jurist in seinen Krimis das zu bewirken, was sonst eher selten gelingt: der Gerechtigkeit zum Durchbruch zu verhelfen. Nach Einführung der Figur des Alfons Seidenbast in die Welt des österreichischen Kriminalromans („wahrscheinlich der österreichische Wallander“ –Literaturhaus Wien), wurde 2009 die Figur des Privatermittlers Marco Martin für die 5 Minuten Krimis in der Sonntagspresse erschaffen. Seit dieser Zeit steckt der Autor in einer Identitätskrise und hält sich zeitweilig für die eigene Figur. Es darf daher nicht verwundern, wenn er manchmal in Trenchcoat, mit hochgestelltem Kragen und dunkler Sonnenbrille als Marco Martin zu einer Lesung erscheint. Der vorliegende Roman ist Teil einer Therapie, um sich von der eigenen Figur zu lösen. Christian Klinger war auf der Auswahlliste für den Agatha-Christie-Preis 2011.

Alle Bücher von Christian Klinger

Cover des Buches Ein Giro in Triest (ISBN: 9783711721167)

Ein Giro in Triest

 (46)
Erschienen am 02.03.2022
Cover des Buches Tote Vögel singen nicht (ISBN: 9783800090051)

Tote Vögel singen nicht

 (59)
Erschienen am 09.02.2021
Cover des Buches Die Liebenden von der Piazza Oberdan (ISBN: 9783711720993)

Die Liebenden von der Piazza Oberdan

 (38)
Erschienen am 26.08.2020
Cover des Buches Die Geister von Triest (ISBN: 9783711721228)

Die Geister von Triest

 (34)
Erschienen am 29.08.2023
Cover des Buches WINZERTOD (ISBN: 9783901392276)

WINZERTOD

 (3)
Erschienen am 01.05.2012
Cover des Buches Eine Corsa in Triest (ISBN: 9783711721235)

Eine Corsa in Triest

 (2)
Erschienen am 28.08.2024
Cover des Buches (G)LEICHENFEIER (ISBN: 9783901392351)

(G)LEICHENFEIER

 (2)
Erschienen am 01.10.2013
Cover des Buches BLUTSCHULD (ISBN: 9783901392788)

BLUTSCHULD

 (1)
Erschienen am 04.12.2017

Neue Rezensionen zu Christian Klinger

Cover des Buches Eine Corsa in Triest (ISBN: 9783711721235)
Philienes avatar

Rezension zu "Eine Corsa in Triest" von Christian Klinger

Nach dem Krieg
Philienevor 3 Monaten

Eine Corsa in Triest ist bereits der dritte Fall für Gaetano Lamprecht. Allerdings ist dieses Mal vieles anders. Gaetano kommt 1919 nach Triest zurück und die Stadt gehört mittlerweile zu Italien. Er als Österreicher ist hier nicht mehr gerne gesehen und vor allem will man sie hn eigentlich nicht mehr im Polizeidienst sehen. Seine Familie leidet unter der neuen Situation, einzig seine Schwester scheint aufzublühen.


Als er es schließlich doch wieder in den Polizeidienst schafft, wartet ein spannender Fall auf ihn. Der Auto-Konstrukteur Kinski verschwindet. Er scheint Geschäfte mit den Faschisten gemacht zu haben und diese verärgert zu haben..


Christian Klinger schafft es ein weiteres Mal einen spannenden Krimi in eine vergangene Zeit zu verpacken. Es war für mich sehr interessant zu lesen, wie sich das Leben in Triest verândert hat. Vor allem die Österreicher die in der Stadt geblieben sind hatten es schwer. Das hat der Autor sehr gut eingefangen. Auch die Schwarz Hemden die auf dem Vormarsch waren spielten eine Rolle. Dazu einiges zum Thema Autos. Kurz gesagt viele interessante Themen miteinander zu einem starken Roman verknüpft.

Cover des Buches Eine Corsa in Triest (ISBN: 9783711721235)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Eine Corsa in Triest" von Christian Klinger

Nichts ist mehr wie zuvor - Triest nach dem Zerfall der Donaumonarchie
Bellis-Perennisvor 3 Monaten

In seinem dritten Krimi rund um Gaetano Lamprecht erleben wir hautnah mit, wie es mit jenen Menschen weitergeht, die nun in Gebieten leben, die nach der Niederlage und dem Zerfall des Habsburgerreiches einem der Siegerstaaten zugesprochen worden sind. Die Hafenstadt Triest ist nun Teil Italiens obwohl auch der neu geschaffene SHS-Staat Jugoslawien Anspruch auf Triest erhebt. Wie häufig, wird die Vergangenheit, auch wenn sie, wie im Fall Triests, mehrere Jahrhunderte Wohlstand gebracht hat, fanatisch ausgelöscht. Die Straßen und Plätze werden umbenannten, alle Insignien der Habsburger vernichtet, die deutsche Sprache verboten und die ehemaligen österreichischen Familien stehen ohne Arbeit und Staatsbürgerschaft da.  


Auch die Familien Lamprecht ist davon betroffen. Franz Lamprecht, Monarchist bis in die Knochen, verliert seine Arbeit und man lebt recht und schlecht von den Ersparnissen, die nach der Währungsreform nur mehr einen Bruchteil des Wertes ausmachen als Gaetano 1919 gezeichnet aus dem Krieg zurückkommt. Die Welt in die Gaetano zurückkehrt, ist eine andere. Einzig sein Bianchi, sein Rennrad, ist wie zuvor. 


Seine Arbeit als Polizist hat er verloren. Neu eingestellt werden nur noch Italiener. Schweren Herzens und zum Ärger des Vaters nimmt Gaetano die italienische Staatsbürgerschaft an. Seine Verdienste vor dem Krieg zählen nicht, so dass er als einfacher Agente ganz unten beginnen muss. Als Italiener kann er nun Federica, die Tochter seiner letzten Geliebten Alessia Pironi, die wie Tausende andere an der Spanischen Grippe gestorben ist, aus dem Waisenhaus holen und adoptieren. Auch das trägt zu Spannungen innerhalb der Familie Lamprecht bei.  


Das politische Klima ist explosiv, denn sowohl die faschistischen Schwarzhemden als auch die Nationalisten versuchen die Herrschaft zu übernehmen. Natürlich werden dabei auch alte Rechnungen beglichen. Wie schon in den Vorgängern subtil beschrieben, ist auch die Polizei von beiden Gruppen unterwandert, was in der Verfolgung von Verbrechern natürlich auswirkt.  


Als innerhalb der Schwarzhemden ein Streit ausbricht, der mit Waffengewalt ausgetragen wird, gerät Gaetano zwischen die rivalisierenden Gruppen und wird, kaum dass er mit seiner Suche nach dem vermissten Erfinder Walter Kinski begonnen hat, wieder vom Dienst suspendiert. 


Doch nicht nur die Kollegen haben sich verändert. Auch in der Familie Lamprecht liegen die Nerven blank. Franz Lamprecht fühlt sich gedemütigt, weil er keine Einkünfte mehr hat. Adina, Gaetanos Schwester und Vertraute arbeitet, gegen den Willen des Vaters, seit kurzem in einem Architekturbüro. Dort lernt sie ihren Mann kennen, der mit den Faschisten sympathisiert. Als dann noch sein Bruder Ladislaus, der nach dem Tod seiner Frau häufig in Frauenkleidern zu sehen ist, Selbstmord begeht, steht für Franz Lamprecht fest, dass er, wie so viele österreichische Familien, mit seiner Frau Elodie Triest verlassen wird.  


Meine Meinung: 


Christian Klinger zeichnet in diesem dritten Band ein düsteres Bild der Hafenstadt Triest. Die alte Ordnung der Habsburger ist passé, eine neue hat sich noch nicht etabliert. Ein idealer Nährboden für allerlei Defraudanten und Verbrecher. Wir begegnen Gabriele D’Annunzio, der in der Stadt Fiume (heute Rijeka in Kroatien) seine eigene Herrschaft ausgerufen hat oder Camillo Castiglioni (1879-1957), einem Industriellen und Börsenspekulanten der dem (fiktiven) Walter Kinski Kapital zur Weiterentwicklung des Elektroautos geben soll. Dass er die Konstruktionspläne eines gewissen Ferdinand Porsche gestohlen hat, tut dem Erfindergeist keinen Abbruch. Geld wird Kinski trotz der gewonnenen Wettfahrt („Corsa“) mit Gaetano am Beifahrersitz, nicht erhalten. Der Elektromotor verliert den Kampf gegen die Verbrennermotoren, unter anderem auch deshalb, weil die Öllobby die Welt mit einem Tankstellennetz überzieht und die Reichweite des Verbrenners weit über jener des Elektromotors liegt.  


Wie der technikbegeisterte Gaetano dazu kommt, mit Kinksi die Corsa in Triest zu fahren, müsst ihr selbst lesen.  


Wie schon in den anderen Gaetano-Lamprecht-Krimis beschreibt Autor Christian Klinger das Leben in der Hafenstadt. Doch nun, 1919/20 ist die Stadt nicht nur den Bewohnern, sondern auch uns Lesern ein wenig fremd geworden. Die Stimmung ist trist und aufgeheizt zugleich. Alle Nicht-Italiener, seien es Österreicher oder Slowenen müssen um ihre Sicherheit bangen. Die Vorboten der Faschisten, die unter Mussolini wenige Jahre später die Macht ergreifen, hinterlassen deutliche Spuren. Deshalb tritt die Krimihandlung ein wenig zu Gunsten eines historischen Romans zurück. 


Der verlorene Weltkrieg und seine Folgen hat bei Gaetano deutliche Spuren hinterlassen. Nicht nur, dass er deutlich sichtbare Narben an seinem Körper trägt, ist er manchmal gezwungen, seine Schmerzen mit Morphium zu betäuben. Die Erlebnisse im Krieg haben ihn seine Unbekümmertheit verlieren und ihn reifen lassen. Er ist nicht mehr der Frauenschwarm wie zuvor.  


Geschickt verknüpft Autor Christian Klinger, dessen Wahlheimat Triest geworden ist, Fakten und Fiktion. Ich mag den unaufgeregten Schreibstil des Autors, der das Lebensgefühl einer längst vergangenen Epoche wieder auferstehen lässt. 


Wie es mit Gaetano in Triest weitergehen wird? Wird er sich den neuen politischen Gegebenheiten anpassen oder wieder anecken? Wie wird Gaetanos Zusammenleben mit Adina und ihrem Mann verlaufen? 


Fazit: 


Gerne gebe ich diesem historischen Krimi, der die Geschichte einer altösterreichischen Familie im nunmehr italienischen Triest, sehr gut erzählt, 5 Sterne.


 

Cover des Buches Die Geister von Triest (ISBN: 9783711721228)
G

Rezension zu "Die Geister von Triest" von Christian Klinger

Spannender historischer Krimi
Gisevor einem Jahr

In Triest wird eine alte Frau bestialisch ermordet, sie wird von allen nur „die Hexe“ genannt. Gaetano Lamprecht, Ispettore der Triestiner Polizei, begibt sich auf die Spuren des Täters. Das erscheint gar nicht so einfach. Eine große Hilfe sind ihm seine Schwester Adina, seine Sekretärin Clara und die Witwe Alessia.

Das Buch ist der zweite Fall für Ispettore Gaetano, man kann mit dieser Geschichte gut in diese Krimireihe einsteigen. Wobei es so einige Referenzen auf die Geschehnisse im ersten Band gibt und es schon einfacher wäre, wenn man den Ispettore bereits bei seinem ersten Fall begleiten konnte. Der vorliegende Fall ist ziemlich verzwickt, spielen doch ein generationenübergreifender Fluch wie auch Verstrickungen im Kunsthandel eine große Rolle. Die Geschichte ist eingebettet in den Hintergrund der Geschehnisse rund um den Ersten Weltkrieg, dabei meint man beim Lesen in das Triest der damaligen Zeit hineinversetzt zu werden. Gaetano als Ispettore ist ein äußerst fähiger Kriminalbeamter, der auch mal unübliche Wege geht und den Fall unbedingt lösen möchte. Ich bin schon gespannt auf die weiteren Bände dieser Reihe.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Gespräche aus der Community

Am 09. Februar erscheint mein neuer Thriller um die Figur des empathiebefreiten Anwalts Cosinus Gauß. Ich suche Testleser*innen, die Freude an einem ungewöhnlichen Ermittler haben.
Als er eines Morgens in einem Hotel neben der Leiche einer jungen Frau erwacht, versucht er krampfhaft die Geschehnisse des Vorabends in einem Club zu rekonstruieren und wird dabei öfter von Ohnmachten heimgesucht.

173 BeiträgeVerlosung beendet
Maddinliests avatar
Letzter Beitrag von  Maddinliestvor 4 Jahren

Sorry, dass ich so spät dran bin. Leider konnte mich der Thriller nicht ganz überzeugen, hier der Link zur Rezension:

https://www.lovelybooks.de/autor/Christian-Klinger/Tote-V%C3%B6gel-singen-nicht-2794821355-w/rezension/2938192466/

LG Martin

Zusätzliche Informationen

Christian Klinger im Netz:

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