Rezension zu Darling Jim von Christian Mørk
Rezension zu "Darling Jim" von Christian Mørk
von CloudyWhite
Rezension
CloudyWhitevor 11 Jahren
In einem kleinen Ort in Irland, Nähe Dublin, findet der Briefträger Desmond im Haus an der Strand Street drei Frauenleichen. Es sind die beiden 22 und 24 Jahre alten Schwestern Roisin und Fiona Walsh und deren Tante Moira. Ermittlungen ergeben, dass die Schwestern von ihrer Tante mit Rattengift vergiftet und anschließend erstochen worden sind. Die Tante ist offenbar im Kampf von einem der Mädchen mit einer Schaufel erschlagen worden. Eine vierte Person scheint sich auch in dem Haus befunden zu haben, von ihr fehlt jedoch auch nach weiteren Ermittlungen jede Spur, so dass der Fall nach einigen Monaten von der Polizei zu den Akten gelegt wird. Nach dem Rückzug des Briefträgers Desmond tritt der junge Niall an dessen Stelle, der sich als gescheiterter Kunststudent mehr dem Zeichnen als seinen dienstlichen Aufgaben widmet. Eines Tages findet er in einem nicht zustellbaren Postumschlag ein Tagebuch. Es ist das Tagebuch von Fiona Walsh. Niall vertieft sich in die Geschichte und erfährt bald von dem attraktiven Geschichtenerzähler Jim, der mit seinen märchenhaften Geschichten von König Euan vor allen Dingen die Frauen magisch anzieht. Niall macht sich auf den Weg nach West Cork um das Geheimnis des Tagebuchs zu erkunden und gerät bald in ein Netz von Vorurteilen und Ablehnung. Auch wenn anfangs schon alles gesagt zu sein scheint, so entdeckt der Leser im Laufe des Romans immer neue Puzzlestücke, die sich am Ende zu einem klaren Bild zusammen fügen. Der Schreibstil ist unkompliziert, die Zusammenhänge lassen sich schnell erfassen. Die Parallelgeschichte von König Euan bringt eine mystische Komponente in den Plot. Mir hat der Roman gut gefallen, auch wenn er einem keine kalten Schauer über den Rücken jagt.