Christian Saehrendt

 4 Sterne bei 42 Bewertungen

Lebenslauf

CHRISTIAN SAEHRENDT, geboren 1968 in Kassel, ist Historiker und Kunsthistoriker und wurde 2002 an der RuprechtKarls-Universität Heidelberg promoviert. Er lebt in Berlin und am Thuner See in der Schweiz. Bei DuMont erschienen u. a. 2015 ›Gefühlige Zeiten. Die zwanghafte Sehnsucht nach dem Echten‹ sowie seine gemeinsam mit Steen T. Kittl verfassten Bücher ›Das kann ich auch!‹ (2007/2013), ›Das sagt mir was!‹ (2008), ›Geier am Grabe van Goghs‹ (2010), ›Du hast die Haare schön!‹ (2014), ›Ist das Kun

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Christian Saehrendt

Cover des Buches Das kann ich auch! (ISBN: 9783832162337)

Das kann ich auch!

(16)
Erschienen am 21.02.2013
Cover des Buches Geier am Grabe van Goghs (ISBN: 9783832190934)

Geier am Grabe van Goghs

(5)
Erschienen am 12.03.2010
Cover des Buches Das sagt mir was! (ISBN: 9783832190941)

Das sagt mir was!

(5)
Erschienen am 08.10.2008
Cover des Buches Was will Kunst? (ISBN: 9783593386461)

Was will Kunst?

(3)
Erschienen am 02.03.2009
Cover des Buches Alles Bluff! (ISBN: 9783453178137)

Alles Bluff!

(2)
Erschienen am 18.05.2011

Neue Rezensionen zu Christian Saehrendt

Authentizität in verschiedensten Bereichen


Inhalt:
Christian Saehrendt untersucht das Thema Authentizität unter den Schlagworten Romanze, Fernweh, Kitsch, Kunst Idylle, Einsamkeit, Niederlage, Tod, Maske, Kontrolle, Entfremdung, Ausbruch und Abschied.
Dabei geht er in den aufgeführten Kapiteln darauf ein, inwieweit der Mensch nach der Echtheit in der heutigen Zeit sucht. Er illustriert, wie wir Leben, wonach wir streben, aber auch was unsere Vergangenheit dazu beigetragen hat wie bspw. die 68er Bewegung. Dabei ist sein Blick umscheifend und betrifft auch andere Länder und deren historischen und politischen Entwicklungen und Situationen.


Fazit:
Es ist sehr aktuell, da beispielsweise sehr junge Entwicklungen oder Themen oder Unternehmen (z.B. Westwing) aufgeführt werden. Was mir überhaupt nicht gefällt ist, dass Themen nur angerissen werden, Themen innerhalb der Kapitel vermischt werden und ähnliches. Er geht nicht wissenschaftlich tief ins Detail. So geht es bei "Fernweh" hauptsächlich um Japaner und ihre Leidenschaft für Reisen in die Schweiz oder auf der Märchenstraße in Westdeutschland. Mir fehlt manchmal der Bezug zur jeweiligen Kapitelüberschrift und die Ausschweifungen sind vielmals zu groß. Daher 3,5 Sterne für ein nett zu  lesendes Buch, das informiert, jedoch keine große Erkenntnis aufbringt.

Angenehme Unterhaltung, aber kein sozialwissenschaftlicher Wurf




Hauptsache man ist authentisch. So beschreibt der Historiker und  Kunsthistoriker Christian Sehrendt in seinem Buch „Gefühlige Zeiten“  die Stimmung im Lande. Nicht erst seit gestern, sondern seit einer geraumen Zeit schon. Er bemüht zur Unterstreichung seiner These, dass wir in Gesellschaft und Kultur in einer Zeit der Neo-Romantik leben, mit unzähligen Texten aus der Popmusik, der Literatur und einer Vielzahl eigener kulturwissenschaftlichen Betrachtungen und Reflexionen.

Er führt diese „zwanghafte Sehnsucht nach dem Echten“ zurück auf eine zunehmende Entfremdung angesichts der riesigen Komplexität unserer globalisierten Welt.  Seine Sprache allerdings, die er benutzt, ist alles andere als romantisch. Sie nimmt den Leser mit auf spannende Reisen durch unser Land und seine Mainstreams.

Was mir bei aller Freude und allem Erkenntniszuwachs bei der Lektüre aber gefehlt hat, ist eine aus allen Einzelbeobachtungen schlüssig formulierte Beweisführung, warum er so viele Ähnlichkeiten mit der klassischen Romantik sieht. Genauere Vergleiche etwa von Liedtexten, Bildern, Theaterstücke etc. hätten da vielleicht weitergeführt.

Und so ist das Buch angenehme Unterhaltung, aber kein sozialwissenschaftlicher Wurf.

Cover des Buches Blamage! (ISBN: 9783827010643)
M

Rezension zu "Blamage!" von Christian Saehrendt

M.Lehmann-Pape
Rezension zu "Blamage!" von Christian Saehrendt

Peinlichkeiten en Masse

Jeder kennt das. Das „Danebenhauen“, das „Entgleisen“. Diese Dinge zu tun, die einem im Nachgang die Schamesröte ins Gesicht bringen.

Insofern kann man die erste Frage Saehrendts im Buch durchaus mit „Nein“ beantworten. Letztendlich leben wir nicht in einer Gesellschaft, der „nichts mehr peinlich ist“. Andererseits, dieser Beobachtung des Autors kann man durchaus zustimmen, nehmen die Formen gerade des öffentlichen Auftretens vieler durchaus an immenser Peinlichkeit zu. Nicht nur in merkwürdigen Doku-Soaps und Talk-Shows bestimmter Sender, in denen sich bestimmte Menschen fast von allem entblöden, was an Geschmack noch allgemein vorhanden sein mag.

Auch Teile bestimmter „Prominenz“ (der C, D oder noch tieferen Ebene) ebenso, wie massiv sich selbst überschätzende Casting-Teilnehmer lassen mittlerweile nichts mehr aus, um in irgendeiner Form ins Gerede zu kommen.

Dies spricht aber nicht dafür, dass es keine Peinlichkeiten mehr gäbe, sondern eher dafür, dass manchen alle Peinlichkeiten für ein wenig Glitzerlicht einfach egal sind. Sicher mit motiviert aus der gesellschaftlichen Erfahrung heraus, dass noch lange nicht jeder tief fällt, der hoch stapelt, sondern im Gegenteil, ein „an sich abperlen lassen“ von Blamagen und Peinlichkeiten in durchaus zahlreichen Fällen einfach zu einer anderen, gutdotierten, Aufgabe führen.

Im Umgang mit der Peinlichkeit gibt es also ein differenziertes Bild. Unter anderem erläutert Saehrendt im Buch durchaus, woran das liegen könnte.

In seinem munteren und unterhaltsamen Stil legt Christian Saehrendt den Finger unnachgiebig auf die Wunden der Blamagen und Peinlichkeiten, wobei er zwar durchaus auch „peinlich prominent“ in den Fokus rückt, beileibe aber nicht bei einer einfachen Aneinanderreihung kleinrer und größerer Skandale stehen bleibt. Durchaus vertiefend legt er im Buch auch die geschichtliche Entwicklung der Blamage vor und wertet diese als eine „Errungenschaft der Zivilisation“, als ein wesentliches Moment sozialen Lebens, das als Klammer eine Gesellschaft mit zusammenhalten kann. Löst sich diese Klammer, dann wird der Einzelne auch nicht mehr in gleicher Stärke gezwungen, sein Verhalten gleichmäßiger und stabiler zu regeln. Mit Folgen für die gesamte Gesellschaft.

Neben diesen grundlegenden Betrachtungen kommen aber natürlich die vielfachen Formen möglicher Blamagen und Peinlichkeiten durchaus zu Wort. Von Flirtdebakeln bis zu Pickeln und anderen körperlichen „Peinlichkeiten“, vom „Deutschen im Ausland“ bis zur gewollten Peinlichkeit als PR Instrument oder auch die „peinlichen Blamagen Kohls in den 80ern“ (und was daraus wurde vor allem).

Interessant zum Ende des Buches hin ist die Verortung des „peinlichen Gefühls“ in einer Mittelschicht, während der „Adel“ und „neureiche Gangster und Tycoons“ sich mit einem „niemals erklären, niemals entschuldigen“ souverän über solche „Gefühlsniederungen“ hinwegzusetzen scheinen. Ein wenig von beidem bleibt über nach der Lektüre. Eine Ahnung dessen, dass ein völlig ungehemmtes „sich gehen lassen“ einem selber nicht gut tun würde, aber auch, dass ein Mehr an Wagnis und Coolness durchaus den eigenen Erfahrungsschatz und das eigene Leben bereichern könnten.

Eine durchaus anregende Unterhaltung, wenn auch keine „lebensverändernde“ Lektüre.

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