Christian Schüle

 3,9 Sterne bei 16 Bewertungen
Autor*in von Das Ende unserer Tage, Wie wir sterben lernen und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Christian Schüle, geboren 1970, ist freier Autor und Publizist. Seine Essays, Feuilletons und Reportagen erscheinen u. a. in Die Zeit, mare, Deutschlandfunk, Deutschlandradio und Bayerischer Rundfunk und wurden mehrfach ausgezeichnet. Darüber hinaus war er dreimal für den Egon-Erwin-Kisch- bzw. den Henri-Nannen-Preis nominiert. Seit dem Sommersemester 2015 lehrt Christian Schüle Kulturwissenschaft an der Universität der Künste in Berlin. Er hat bislang acht Bücher veröffentlicht, zuletzt "Wie wir sterben lernen" und "Was ist Gerechtigkeit heute?"

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Christian Schüle

Cover des Buches Wie wir sterben lernen (ISBN: 9783629130426)

Wie wir sterben lernen

 (4)
Erschienen am 01.10.2013
Cover des Buches Das Ende unserer Tage (ISBN: 9783608939620)

Das Ende unserer Tage

 (5)
Erschienen am 22.02.2012
Cover des Buches In der Kampfzone (ISBN: 9783328600800)

In der Kampfzone

 (2)
Erschienen am 25.03.2019
Cover des Buches Wir haben die Zeit (ISBN: 9783896841971)

Wir haben die Zeit

 (2)
Erschienen am 29.05.2017
Cover des Buches Deutschlandvermessung (ISBN: 9783492249508)

Deutschlandvermessung

 (2)
Erschienen am 01.03.2007
Cover des Buches Heimat (ISBN: 9783426277126)

Heimat

 (1)
Erschienen am 02.05.2017
Cover des Buches Heimat Afrika (ISBN: 9783830550990)

Heimat Afrika

 (0)
Erschienen am 23.07.2021
Cover des Buches Vom Glück, unterwegs zu sein (ISBN: 9783827501578)

Vom Glück, unterwegs zu sein

 (0)
Erschienen am 26.04.2022

Neue Rezensionen zu Christian Schüle

Cover des Buches In der Kampfzone (ISBN: 9783328600800)
B

Rezension zu "In der Kampfzone" von Christian Schüle

Brillantes Deutschlandbild
belanaherminevor 4 Jahren

Inhalt

Eigentlich sagt der Untertitel alles. Christian Schüle setzt sich mit der psychologischen, philosophischen, politischen... Situation Deutschlands auseinander. Dabei zeigt er auf, welche Entwicklungen zum derzeitigen Zustand geführt haben und wie wir wieder herausfinden könnten.

Nach einem "Prolog" folgt eine grundlegende Bestandsaufnahme im Kapitel "In der Kampfzone". Danach widmet sich Christian Schüle getrennt 4 Narrativen (laut Wikipedia ist ein Narrativ "eine sinnstiftende Erzählung, die Einfluss hat auf die Art, wie die Umwelt wahrgenommen wird"), die in Deutschland die Weltsicht prägen: Aufstieg, Angst, Schuld, Opfer. Im letzten Kapitel versucht er, Auswege "In die Freiheit" aufzuzeigen.

Subjektive Eindrücke

Die meisten Menschen machen sich wohl ihre Gedanken über Deutschland, vor allem, weil immer wieder die Katastrophe, andererseits aber auch Deutschlands Stärke diskutiert werden. Wie ist das nun wirklich, fragt man sich dann doch irgendwann. Deshalb wollte ich unbedingt dieses Buch lesen. Und ich bin absolut fasziniert davon.

Christina Schüle schreibt sehr offen, ja nahezu schonungslos. Trotzdem bewertet er nicht oder schiebt "jemandem" Schuld in die Schuhe oder polarisiert. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen.

Über die Maßen beeindruckt hat mich der Schreibstil. Die Art des Untertitels gibt einen kleinen Vorgeschmack darauf. Herr Schüle verwendet immer wieder Aufzählungen - Aufzählungen von Adjektiven, Aufzählungen von Substantiven, teilweise das Gleicher ausdrückend, teilweise Gegenteiliges ausdrückend, manchmal aber auch mit jedem neuen Wort drängender oder lockerer werdend. Ich habe in diesem Buch Worte gesehen, die ich schon lange nicht mehr gehört oder gelesen hatte. Das war eine erfrischende Wohltat, auch wenn es am Beginn etwas anstrengend war, da ich aus den vielen letzten Büchern, die ich gelesen hatte, einen eher "flachen", einfachen Schreibstil gewohnt war. Aber ich habe mich sehr gern ganz schnell umgewöhnt :-) Ja, ich möchte auch so farbenfreudig, eindringlich und interessant schreiben können.

Fazit

Aktuelle und hochinteressante Zusammenhänge, brillant in Text gesetzt. Jede/r, den/die Deutschland am Herzen liegt, wird seine/ihre wahre Freude an diesem Buch haben.

Mehr Rezensionen von mir findet Ihr unter https://belanahermine.wordpress.com/category/rezension/

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Cover des Buches In der Kampfzone (ISBN: 9783328600800)
ichundelaines avatar

Rezension zu "In der Kampfzone" von Christian Schüle

Schüle's Kampf
ichundelainevor 4 Jahren

Christian Schüle ist verwirrt, angesichts der von Internet und Real Life Trollen geschürten Massenhysterie, Deutschland stehe vor dem Abgrund, dem Ausverkauf der deutschen Identität (was auch immer das sein mag...) inklusive den apokalyptischen Reitern und ihrer Oma.

Der um sich greifende Egoismus gepaart mit der (Verlust)Angst treibt seine irren Blüten, reich verziert mit Selfis und (selbstverständlich selbstdiagnostizierter) Hypersensibilität auf allen Ebenen schafft Kampfzonen in der sonst so beschaulichen BRD - links vs. rechts, unten vs. oben, liberal vs. idelogisch, ARD/ZDF vs. RTL, Zeit/FAZ vs. BILD, Bildungsbürgertum vs. Plebs - und das, obwohl sie nun mit knapp 70 sich endlich entspannt zurücklehnen könnte. Es geht "uns" nicht schlecht, nur der Traum vom ewigen Wachstum und der ständigen Verbesserung ist langsam ausgeträumt und auf Stagnation udn Plateau kommt der Mensch nicht klar, weshalb es (a)soziale Medien leicht haben, Neid zu schüren in dem sie Begehrlichkeiten entfachen, die nur mit Konsum und mehr Konsum gelöscht werden können. Scheule stellt all die (paranoiden) Ängste und aufkeimende Wut wortgewandt an den Pranger und analysiert messerscharf ihre Entstehungsgeschichte, ohne jedoch mit wohlmeinenden Lösungsansätzen aufzuwarten, was mir extrem sympathisch ist.

Dieses Buch will wach machen, aufrütteln und macht es dem Lesenden nicht immer ganz einfach. Wahnsinnig gemacht haben mich die akkumulierten Alliterationen, mit denen der Autor um sich wirft wie Prinz Karneval mit Kamellen, doch trotz dieser mitunter schon krampfhaften Vituosität erhält diese glühende und teilweise unbequeme Analyse der Gesellschaft von mir eine klare Leseempfehlung.

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Cover des Buches Wir haben die Zeit (ISBN: 9783896841971)
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Rezension zu "Wir haben die Zeit" von Christian Schüle

Auch eine kluge und aufschlussreiche Beschreibung unserer gegenwärtigen Gesellschaft
WinfriedStanzickvor 6 Jahren



Der Philosoph Christian Schüle, der zuletzt mit seinem Buch „Heimat“ (Droemer) ein Szenario für ein neues Heimatverständnis entworfen hat, mit dem sich die großen Migrations-Bewegungen unserer Zeit möglicherweise fassen und bewältigen lassen. und dabei unserer Sehnsucht nach Vertrautem und dem Mangel an Vertrauen nachgespürt hat, ist auch in seinem neuen Werk „Wir haben Zeit“ dem aktuellen Lebensgefühl der Menschen auf der Spur. Wie leben sie und wie arbeiten sie, was bewegt sie, welchen Sinn und welches Ziel wollen sie ihren Leben geben?

Da die Menschen heute eine erhebliche höhere Lebenserwartung haben als frühere Generationen, hätten sie, so Schüle, eigentlich allen Grund, sich Zeit zu lassen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Stress, Hektik, Druck von außen, der dann nach innen wandert und krank macht, überwiegen im Leben der meisten Menschen. Sie fühlen sich wie gejagt von widersprüchlichen und sie überfordernden Anforderungen und mehr noch von den unzähligen Angeboten. So wird man nicht glücklich.

In seinem Buch beschreibt Schüle, wie er sich die „Organisation des guten Lebens“ vorstellt. Was kann der einzelne Mensch, Frau oder Mann, tun bzw. lassen, um seine Arbeit, seine Familie und seine Freizeit in einen harmonischen und sinnerfüllten Einklang zu bringen? Doch seine Fragen gehen über das hinaus, was das Individuum für sich selbst tun kann. Er nimmt in seinem Buch auch immer wieder die gesamte Gesellschaft in den Blick und fordert eine Neudefinition von Lebensarbeitszeit, die sich an den in den verschiedenen Lebensabschnitten vorherrschenden Bedürfnissen der Menschen orientiert.

Sein Buch ist nicht nur eine überzeugende Gesellschaftsutopie mit vielen sinnvollen Hinweisen auf das, was der Einzelne für sich in seinem Leben ändern kann, sondern auch eine kluge und aufschlussreiche Beschreibung unserer gegenwärtigen Gesellschaft und der in ihr vorherrschenden Werte.





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