Cover des Buches Where the fuck is the Führer? (ISBN: 9783548375816)
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Rezension zu Where the fuck is the Führer? von Christian Seltmann

Ganz netter Beginn, wird aber schnell langweilig

von Huschdegutzel vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Ganz netter Beginn, wird aber schnell langweilig

Rezension

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Huschdegutzelvor 9 Jahren
"Steht die Mauer noch?""Tut da die Merkel wohnen?""Where the f.ck is the Führer?" Solche Fragen muss Christian Seltmann ertragen, während er Touristen durchs Verkehrs- und Geschichtschaos des Berliner Hauptstadtdschungels leitet. Amerikanische Fahrrad-Legastheniker kollidieren mit Kinderwägen. Rentner aus Bottrop blockieren auf Segways die Friedrichstraße. Australische Reisealkoholiker suchen nach den coolsten Kneipen. Nein, Touri-Guide ist kein leichter Job in dieser Stadt wird aber versüßt durch die Bezahlung und durch bildschöne Frauen auf Junggesellinnen-Abschied ... Am Ende des Tages weiß Seltmann: Berlin geht nicht ohne Führer ...

So besagt es die Inhaltsangabe und nachdem ich mich bei der Leseprobe köstlich amüsiert habe, griff ich hier gern zu.

Im Grunde begleitet der Leser hier einen Mann bei einer Arbeit, die wahrlich kein Zuckerschlecken ist - als Touristenführer quer durch Berlin.Auf dem Fahrrad, dem Segway und kurzzeitig mit dem Bus oder auf einem Boot, am Holocaust-Denkmal, den Mauerresten und dem Brandenburger Tor und immer mit den unterschiedlichsten Gruppen im Schlepptau.
An Obdachlosen, Punks, Junkies und Hipstern vorbei und oft genug auch im Clinch mit Fahrradkurieren.

Dazu gibt es hier zwischendurch immer mal wieder Geheimtips - wo man am besten am billigsten isst, wo man lieber nicht auf die Toilette gehen sollte und einiges mehr.
Das Buch ist recht kurzweilig geschrieben und man kann sich schon so einiges herausziehen, wenn man mal nach Berlin reisen möchte ( und sich das alles nebenbei notiert ).

Dennoch hat es mich nicht überzeugt.
Was zu Beginn noch mit einigen sehr witzigen Geschichten um diverse Touristen aufgelockert wird, verkommt im zweiten Drittel des Buches zur bloßen Aufzählung, dass man doch eigentlich tagtäglich Zitat:" Provinzler und Volld.eppen" durch Berlin führt, die zum einen modisch immer hintendran sind und geistig sowieso nichts zu bieten haben.
Je genervter der Tonfall des Buches dabei wurde, umso sehr flaute meine Freude am Lesen dabei ab. Zwar kommen im letzten Drittel dann die Geschichten um wirklich liebenswerte Charaktere, mit denen es der Autor zu tun hatte, zwischendurch kommt auch immer ein wenig Sozialkritik auf ( oder Kritik an der Berliner Verkehrsführung ), aber bis dahin hatte ich den Spaß an dem Buch leider schon längst verloren.

Ich hätte mir gewünscht, dass hier ein wenig mehr gemischt worden wäre - und das Buch nicht gefühlt unterteilt ist in die drei Teile: lustig, nervig, nett - wobei nervig leider den größten Teil ausmacht.

Lessempfehlung daher nur für Menschen, die mit dem Gedanken spielen, sich in Berlin einer geführten Tour anzuschließen - oder genau dies nach diesem Buch vielleicht doch lieber sein lassen.

Die Interpunktion hier ist den Richtlinien von Amazon geschuldet - einige Wörter verhindern leider das Einstellen der Rezension, auch wenn es sich hierbei um den Buchtitel oder ein Zitat handelt.
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