Rezension zu "Marie des Brebis" von Christian Signol
Eine berührende Autobiografie
Ein LovelyBooks-Nutzervor 6 Jahren
"Ich weiß, dass ich großes Glück hatte ... So bin ich eben: Ich blicke nur auf das Gute in meinem Leben zurück ..."
(Auszug aus Zitat vom Einband)
Dennoch ist das Leben von Marie des Brebis nicht durchweg gut, sondern vielmehr von Verlust und harter Arbeit in den Zeiten der Weltkriege geprägt. Als Säugling wird sie von ihrer Mutter ausgesetzt. Ein Schäfer findet sie unterm Wacholderbusch. Doch Marie des Brebis sieht den Anfang ihres Lebens nicht als Unglück sondern als Segen. Das naturnahe Leben bei den Schäfern hat sie geprägt und gelehrt, mit den einfachen Dingen zufrieden zu sein.
Der Autor Christian Signol hat Marie des Brebis zugehört und ihr Leben über eine Spanne von über 80 Jahren aufgeschrieben. Es ist gerade die einfache und prägnante Sprache, die das Werk so anrührend macht. Das Wesentliche wird gesagt und auf ausschmückendes Beiwerk verzichtet. Dadurch erfährt der Leser den "reichen Klang der Einfachheit", wie es der Titel verspricht.
Da ich die Naturlandschaften Frankreichs liebe, war es für mich wunderschön mit Marie des Brebis im Quercy Schafe zu hüten. Besonders beeindruckt hat mich jedoch die positive Lebenseinstellung, das Durchhalten, selbst in schwierigen Lebenssituation und das Weitermachen. Ich wüsste nicht, was ich täte, wenn ich als Schäferin die Fähigkeit des Laufens verlieren würde und meinen geliebten Hof gegen ein Zimmer in der Stadt eintauschen müsste. Marie des Brebis meistert auch das und konzentriert sich auf das Schöne in ihrer kleiner gewordenen Welt. Bewundernswert! Lesenswert!!!