Christian Wehrschütz

 5 Sterne bei 2 Bewertungen

Lebenslauf

Christian Wehrschütz, geb. 1961 in Graz. Ausbildung zum Milizoffizier (derzeitiger Dienstgrad: Major), Jus-Studium, 1985 Sponsion zum Mag. iur., seit 1991 beim ORF, zunächst acht Monate in der Teletext-Redaktion, dann sieben Jahre im ORF-Hörfunk. Im November 1999 wurde er als ORF-Korrespondent in Belgrad bestellt und betreut mittlerweile das gesamte ehemalige Jugoslawien und Albanien sowie seit 2015 auch die Ukraine. Verbunden war und ist diese journalistische Tätigkeit mit ausgedehnten Reisen durch die Zielländer in der Region. Wehrschütz spricht Englisch, Russisch, Ukrainisch, Serbisch, Französisch, Slowenisch, Mazedonisch und besitzt gute Grundkenntnisse in Albanisch, weiters ist er Militärdolmetscher für Russisch und Ukrainisch. 2014 wurde Christian Wehrschütz von der Redaktion von „Der österreichische Journalist“ zum Journalisten des Jahres gewählt. 2022 wurde er für seine Berichterstattung aus der Ukraine mit dem Sonderpreis der Romy-Jury geehrt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Christian Wehrschütz

Cover des Buches Brennpunkt Balkan (ISBN: 9783222134272)

Brennpunkt Balkan

(1)
Erschienen am 05.12.2013
Cover des Buches Im Kreuzfeuer (ISBN: 9783990401545)

Im Kreuzfeuer

(0)
Erschienen am 04.12.2013

Neue Rezensionen zu Christian Wehrschütz

Ein Blick hinter die Kulissen des verantwortungsvollen Journalismus.

Wo immer etwas passiert in Osteuropa, ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz ist immer vor Ort und berichtet. Nun hat er ein weiteres Buch über seine Arbeit geschrieben. 

Seit rund zwei Jahrzehnten ist Christian Wehrschütz als ORF-Korrespondent am Balkan und in der Ukraine unterwegs. Er ist sehr immer nahe am Geschehen und liefert seine Berichte in unsere Wohnzimmer. In seinem Buch erzählt er, wie seine Beiträge zu Stande kommen. Sehr wichtig ist ihm sein Team, das sich aus Menschen der jeweiligen Region zusammensetzt. Er holt dieses Team vor den Vorhang: Fahrer, Sekretärinnen, Kameraleute und Cutter – ohne sie könnte Christian Wehrschütz nicht auf diesem hohen, authentischen Niveau berichten. Seine außergewöhnlichen Einblicke in die oft verwirrenden Situationen in Kriegsgebieten verdanken wir seiner Fähigkeiten mit den Leuten vor Ort in Kontakt zu kommen. Christian Wehrschütz hat neben Jus auch Slawistik studiert und spricht mehrere slawische Sprachen. Das heißt, er kommt ohne Dolmetscher aus und erhält Informationen aus erster Hand. 

Er ist oftmals gefährlichen Situationen ausgesetzt, die er ob seiner langen militärischen Ausbildung gut einschätzen kann und so gut überstanden hat. Ebenso kann er das momentane Geschehen in der Ukraine sehr gut analysieren. 

Sein wichtigstes Arbeitsgerät ist das Mobiltelefon, das ihm Gedächtnisstütze, Telefonbuch und Kamera zugleich ist. Manchmal ist das Filmen mit einer Kamera untersagt, so dass ihm nur das eilige und heimliche Filmen mit dem Mobiltelefon übrig bleibt.    

Neben dem Einblick in den Alltag des ORF-Korrespondenten dürfen wir auch ein kleines Stückchen der privaten Seite des Christian Wehrschütz kennenlernen. 

Wie er auf den Titel kommt, erzählt er in seinem Buch. Zahlreiche Fotos aus diversen Krisengebieten ergänzen diese Gedankensplitter, wie er sein Buch nennt. 

Fazit:

Gerne gebe ich diesen Gedankensplittern 5 Sterne.

Cover des Buches Brennpunkt Balkan (ISBN: 9783222134272)
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Rezension zu "Brennpunkt Balkan" von Christian Wehrschütz

WinfriedStanzick
Schwelender Konfliktherd mitten in Europa und seine historischen Wurzeln


 

In den Zeiten des Kalten Krieges war, je weiter man vom Balkan entfernt wohnte, desto mehr, in Vergessenheit geraten, dass schon vor dem Ersten Weltkrieg dort mit den später sogenannten Balkankriegen heftige, auch ethnische Kämpfe und Auseinandersetzungen  tobten, die nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Zwangsbefriedung Titos nur ansatzweise unterdrückt werden konnten.

 

Kaum war das sowjetisch dominierte System nach 1989 zusammengebrochen, gingen die für einen Westeuropäer völlig unverständlichen ethnischen Auseinandersetzungen wieder los, und ein Krieg entbrannte, in dem die NATO und auch die Deutschen  dann intervenierten. Städte wie Vukovar und Sebrenica prägten sich als Orte von Kriegsverbrechen und Völkermorde ein in das schockierte europäische Gedächtnis, wie man sie seit dem Zweiten Weltkriege nicht mehr gekannt und eigentlich auch auf europäischen Boden danach für unmöglich gehalten hatte.

 

Erst zehn  Jahre ist es nun her, das die letzten Konflikte mühsam und mit erheblichem diplomatischem Aufwand befriedet werden konnten. Die ehemaligen Teile Jugoslawiens sind in der EU oder streben ihre Aufnahme an. Und dennoch wird man als Beobachter den Eindruck nicht los, als brodelte dort ein Pulverfass, zu dessen erneuter kriegerischer und gewalttätiger Entladung nur wenig fehlt.

 

Die Österreicher als direkte geographische Nachbarn mit einer langen gemeinsamen Geschichte sind so etwas wie Fachleute in Sachen Balkan. Deshalb ist es nur schlüssig, dass das vorliegende mit dem ORF produzierte Buch von Christian Wehrschütz, Balkanexperte und –korrespondent des ORF seit mehr als 20 Jahren, dort geschrieben wurde.

 

Die einzelnen Kapitel gehen weit zurück in die Geschichte, stellen Zusammenhänge her, und beschreiben die je unterschiedlichen und oft sehr dornenreichen Wege zu einer wirklichen Aussöhnung und zum Frieden. Dass die Präsidenten aller nun selbständigen Staaten das Buch von Wehrschütz mit einem Grußwort ehren, das dieser als gemeinsames Vorwort dem Buch vorangestellt hat, mag  als ein positives und ermutigendes Zeichen angesehen werden.

 

Wer sich in Deutschland mit dem Balkan und seiner Problematik beschäftigen möchten, der auch vor noch nicht allzu langer Zeit die Innen- und Militärpolitik Deutschlands auf den Kopf stellte, dem sei dieses Buch sehr empfohlen.

 

 

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