Ich bin ganz begeistert vom Schreibstil Weisflogs. Man ist so nah dran an den Menschen, die er trifft.
Christian Weisflog reist durch die Länder: Kaliningrad, Litauen, Weissrussland, Ukraine, Moldawien, Russland, Tschetschenien, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Afghanistan. Zu jedem Land bekommt man einen Abriss der Ereignisse seit des Zusammenbruchs des Kommunismus mit dem Schicksal der Personen, die er trifft. Es ist deprimierend. Viele Menschen wollten westliche Demokratie. Da die Länder aber unter dem Einfluss Russlands stehen, kann Europa nicht wirklich helfen, weil man natürlich keinen Krieg mit Russland will. Aber auch moralische Unterstützung oder Mitgefühl gibt es z B auch von Deutschland kaum. So sind die einen resigniert und wenden sich wieder freiwillig Russland zu, die anderen gehen zum Islam. Der Traum von einer Demokratisierung der Gebiete ist jedenfalls vorbei, inzwischen ja auch in der Ukraine.
Wie hier Menschen sinnlos leiden, ist grausam zu lesen. Man kann verstehen, dass alle von Europa enttäuscht sind.
Dass es auch hier zu Christenverfolgung kam, wusste ich nicht.
Besonders traurig war die Geschichte einer Frau, die unter Lebensgefahr zu ihrem alten Haus zurück schlich, um ihre Rosen nochmal zu sehen. Es war aber nichts mehr von den Blumen übrig, nicht einmal Wurzeln. Vom Haus auch nicht.
Europa ist noch viel schwächer als uns bewusst ist.
Spannend geschrieben