Christiane Hoffmann

 4,3 Sterne bei 24 Bewertungen

Lebenslauf

Christiane Hoffmann ist Erste Stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung. Hoffmann studierte Slawistik, osteuropäische Geschichte und Journalistik in Freiburg, Leningrad und Hamburg. Sie arbeitete fast 20 Jahre für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» und berichtete als Auslandskorrespondentin aus Moskau und Teheran. Anfang 2013 wechselte sie als stellvertretende Leiterin ins Hauptstadtbüro des «Spiegel». Seit 2018 war sie dort Autorin und häufiger Gast in Rundfunk und Fernsehen. Hoffmann ist die Tochter zweier Flüchtlingskinder. Ihre Vorfahren väterlicherseits stammen aus Schlesien, die Familie ihrer Mutter aus Ostpreußen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Christiane Hoffmann

Cover des Buches Alles, was wir nicht erinnern (ISBN: 9783406784934)

Alles, was wir nicht erinnern

 (11)
Erschienen am 01.09.2022
Cover des Buches Alles, was wir nicht erinnern (ISBN: 9783423352161)

Alles, was wir nicht erinnern

 (8)
Erschienen am 12.10.2023
Cover des Buches Mami-Talk (ISBN: 9783517089294)

Mami-Talk

 (1)
Erschienen am 17.03.2014
Cover des Buches Hinter den Schleiern Irans (ISBN: 9783832195380)

Hinter den Schleiern Irans

 (1)
Erschienen am 20.07.2009

Neue Rezensionen zu Christiane Hoffmann

Cover des Buches Alles, was wir nicht erinnern (ISBN: 9783423352161)
Kristall86s avatar

Rezension zu "Alles, was wir nicht erinnern" von Christiane Hoffmann

Gute 3 Sterne
Kristall86vor 2 Monaten

Klappentext:

„Die Flucht des Vaters – eine Nachwanderung nach 75 Jahren


»Zu Fuß?« »Allein?« Christiane Hoffmanns Vater floh Anfang 1945 aus Schlesien. 75 Jahre später geht die Tochter denselben Weg. Sie kämpft sich durch Hagelstürme und sumpfige Wälder. Sie sitzt in Kirchen, Küchen und guten Stuben. Sie führt Gespräche – mit anderen Menschen und mit sich selbst. Sie sucht nach der Geschichte und ihren Narben. Ein Buch über Flucht und Heimat, über die Schrecken des Krieges und über das, was wir verdrängen, um zu überleben.


Christiane Hoffmann verschränkt ihre Familiengeschichte mit der Historie, Zeitzeugenberichte mit Begegnungen auf ihrem Weg. Doch es ist vor allem ein sehr persönliches Buch, geschrieben in einer literarischen Sprache, die Suche einer Tochter nach ihrem Vater und seiner Geschichte.


Ein berührendes, emotionales Buch über ein bis heute schwieriges Thema


Ein Fünftel der deutschen Bevölkerung erlebte nach dem Zweiten Weltkrieg Flucht und Vertreibung


Was bedeutet der Verlust von Heimat, auch für die nachfolgenden Generationen?“


Christiane Hoffmann ist einen besonderen Weg gegangen, ein Pilgerweg der ganz anderen Art - sie ist dem Vertreibungsweg ihres Vaters zu Fuß gefolgt um dort gewisse Antworten zu erhalten aber auch eigenen Gedanken schweifen zu lassen über alles was ihr Vater erlebt hatte. Es ist schwer diese Zeilen zu bewerten, denn die Erlebnisse sowie Gedanken der Autorin können so einfach nicht gewertet werden. Ich fühlte tiefe Verbundenheit mit der Geschichte ihres Vaters, da auch ich eine Vertriebene aus Polen in meinem engsten Familienkreis zählte und auch wir eine Fahrt in die alte Heimat dieser Person unternommen haben. Das sind schwere Fahrten, komplizierte Gedanken die man dabei hatte. Was wird einen erwarten? Was erhofft man sich davon? Viele Fragen und noch weniger Antworten erfolgten. Hoffmann geht ihren Weg in Gedanken mit ihrem Vater auf besondere Weise, nämlich zu Fuß. Per Pedes kommen manchmal noch ganz andere Dinge in den Sinn und damals war eine Flucht nur so möglich. 

Ja, der Schreibstil der Autorin ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Manchmal etwas wirr, manchmal etwas langatmig aber fest steht, der roten Faden ist zwar erkennbar aber ganz verworren zusammen gesetzt. Es fällt schwer in den Zeiten zu wechseln und allem zu folgen, es fällt schwer zwischen Hoffmanns Gedanken und die ihres Vaters zu unterscheiden. Vielleicht ist es so gewollt aber ich hatte damit wahrlich Mühe. Dennoch gibt es gute 3 Sterne von mir!

Cover des Buches Alles, was wir nicht erinnern (ISBN: 9783423352161)
Buecherseele79s avatar

Rezension zu "Alles, was wir nicht erinnern" von Christiane Hoffmann

Auf den Spuren des Vaters
Buecherseele79vor 7 Monaten

"Wie lange dauert es, bis ein Ort Heimat wird? Über Jahrzehnte war Rózyna ein Dorf, dem niemand traute, verwahrlost und vernachlässigt. Warum sollte man ein Dorf instand halten, wenn vielleicht morgen schon wieder Soldatenstiefel an die Tore donnern würden, wenn man vielleicht morgen schon wieder vom  Hof gescheucht würde mit vorgehaltener Gewehr, ein Dorf, aus dem man mir nichts, dir nichts vertrieben werden konnte, warum sollte man Häuser instand halten, wenn sie gegeben und genommen wurden, als wären sie nicht Heimat?" (Seite 52)

Christiane Hoffmann ist ein Kind von Geflüchteten. Diese Flucht, dieser Verlust der Heimat schwang immer mit, ein unsichtbarer und oft unausgesprochener Geist der trotzdem auch ihre Generation belastet und belastet hat.

Die Autorin hat nie grosse Gelegenheit erhalten mit ihrem Vater über das Erlebte, das Hinterlassene, zu reden. Erfolgreich wurde es totgeschwiegen. Es geht einem nun besser, man wird sich schon daran gewöhnen. Das Leben geht weiter ...aber was ist Heimat? Wo liegt Heimat mit ihren Erinnerungen? 

Gefühlvoll und mit viel Intensität beschreibt die Autorin den Weg, den sie geht. Die Fluchtrute ihres Vaters. Mit Aufzeichnungen von einer Bekannten. Christiane Hoffmann geht diesen Weg zu Fuss, mit einem Rucksack, im Winter, um ein Gefühl von den inneren und äusseren Umständen zu erhalten.

Doch nicht nur diese Flucht rückt in den Mittelpunkt. Auch die Menschen die heute in diesen Dörfern leben, die man besucht hat, Freundschaften bauten sich auf- auch sie erhalten ihren Punkt, ihre Ansicht. Denn was man nicht immer wissen mag- auch diese Leute wurden verjagt, sollten in einem fremden Dorf, fernab der gewohnten Heimat, einen Neubeginn wagen. Was bedeutet diese Heimat, was sich nicht so anfühlt, für sie?

Die Autorin fängt viele Stimmungen auf, viele Stimmen. Auch beleuchtet sie die Aspekte die sich jetzt ergeben. Der Rechtsdruck in den östlichen Ländern. Der Hass auf die EU. Dass man sich bevormundet fühlt, allein gelassen, missverstanden. Die junge Generation die Hitler gar nicht so übel fand, er tat wenigstens etwas gegen gewisse Bevölkerungsgruppen.

Das Bild verändert sich wieder, es werden Grenzen gezogen, man informiert sich weniger, die Geschichte der Geflüchteten wird vergessen.

Aber auch was diese Flucht für die Autorin selbst bedeutet. Dass sie gewisse Ängste von klein auf hat, die sie sich nie erklären konnte. Welche aber Sinn ergeben, denn diese Ängste und unausgesprochenen Bilder mit ihren Erlebnissen belasten auch die nächsten Generationen. Eine Erkenntnis die sich nun langsam durchsetzt und festigt, von der Autorin erklärt und beleuchtet.

Ein Buch was aktuell und sehr eindrücklich ist. Welches uns vor Augen führt dass Heimat ein hohes Gut ist welches wir bewahren sollten. Dass wir gemeinsam mehr erreichen als alleine. Ich spreche eine klare Empfehlung für dieses Buch aus. 

Cover des Buches Alles, was wir nicht erinnern (ISBN: 9783423352161)
Tiffits avatar

Rezension zu "Alles, was wir nicht erinnern" von Christiane Hoffmann

Schwieriges Thema
Tiffitvor 8 Monaten

In diesem Buch geht es um die Vertreibung aus Gebieten die heute zu Polen gehören und um die Geschichte, die Erinnerungen, die Gefühle an die alte Heimat die nie ganz vergehen.

Ein wichtiges Thema, weil es immer Flucht gibt und es kein vergangenes Thema ist. Christiane Hoffmann ist auf den Spuren ihres Vaters unterwegs, zu Fuß und mit vielen Überlegungen und Gedanken im Kopf über die sie hier erzählt. Es ist ein trauriges Buch, ein berührendes Buch, es gibt tiefen Einblick in die Zerissenheit der Nachfahren, die, die die Geschichte nicht selbst erlebten, sondern sie durch ihre Eltern vererbt bekommen. Vererbte Trauer, vererbtes Trauma, vielleicht auch vererbte Schuld für uns alle?

Den Schreibstil finde ich gewöhnungsbedürftig, es hat gedauert bis ich den Weg mitgehen konnte, weil ich den Sprüngen und Erzählungen nicht immer folgen konnte. Die Schwere des Schreibstils passt gut zum Thema, aber so richtig habe ich mich bis zum Schluß nicht an die Sprünge in dem Buch gewöhnt.

Trotzdem: Wichtiges Thema, wichtiges Buch. Ich bin froh das ich es gelesen habe.

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