Molly muss Sozialstunden ableisten, weil sie ein Buch gestohlen hat. Ihre Pflegeeltern sind nicht begeistert von ihrem Verhalten, und auch die Mutter ihres Freundes Jack steht ihr skeptisch gegenüber. Dennoch verschafft sie ihr einen Job, bei einer alten Dame den Dachboden zu entrümpeln.

Niamh (Niiv) ist Tochter irischer Einwanderer und verliert ihre Familie bei einem Brand in New York. Im Waisenhaus kann sie nicht lange bleiben, denn alle Kinder werden mit den "Orphan Trains" in den mittleren Westen gebracht, damit die Kinder dort adoptiert werden können.

Doch nicht alle Familien haben nur das Beste mit den Waisen im Sinn, und so beginnen für die neunjährige Niamh, die fortan nur noch Dorothy heißen darf, schwierige Jahre.

In der Gegenwart kreuzen sich Mollys und Niamhs Wege und so retten sie sich gegenseitig.

Ich bin praktisch durch das Buch geschwebt. Es ist so gut geschrieben (bzw übersetzt?) und ich habe mit Niamh mitgelitten, mitgefiebert und mitgeweint.

Die Geschichte um Molly fand ich okay, nur nicht ganz so interessant. Trotzdem war es schön zu sehen, wie Molly sich von dem eher unsympathischen Teenie zu einem hilfreichen und engagierten Mädchen entwickelt.

Niamhs Geschichte ist so tragisch, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Man möchte gegen die Ungerechtigkeiten, die ihr geschehen, aufschreien. Zumindest ist es mir so gegangen.

Es war toll, einen Einblick in das Amerika der 30er und 40er Jahre zu bekommen. Die Kultur, die Mentalität und der Kontrast zwischen Arm und Reich, Stadt und Land kommt gut zum Vorschein.

Insgesamt ist es ein sehr empfehlenswertes Buch, das mich wirklich gefesselt hat.