Cover des Buches Café Mandelplatz (ISBN: 9783000506987)
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Rezension zu Café Mandelplatz von Christina Brudereck

Peotisch.Persönlich.Politisch

von Hopeandlive vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Eine berührende Geschichte einer mutigen Frau und Mutter, die sich und ihrem Glauben treu bleibt. "Poetisch. Persönlich. Politisch." LESEN...

Rezension

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Hopeandlivevor 7 Jahren
"Cafe Mandelplatz" von Christina Brudereck
erzählt die Geschichte von einem jüdischen Cafe in Johannesburg, Südafrika. Die Eigentümerin und Seele dieses besonderen Ortes ist Miriam Mandelbaum, genannt Mima. Sie serviert an diesem besonderen Ort erfrischende Ingwerschorle, koscheren Wein, Bagels und Menüs voller Fantasie
Und sie hütet ein gefährliches Geheimnis.
Während alle um sie herum wegschauen, wird Mima immer tiefer in den Widerstand gegen das Apartheidregime hineingezogen. Bis irgendwann das Leben ihrer eigenen Familie auf dem Spiel steht.
Der Bogen der Geschichte beginnt 1959 und endet 2009.

Mir war Mima sofort sympathisch, Tochter jüdischer Emigranten aus Deutschland weis sie um Ausgrenzung und Flucht und kann nicht ignorieren wie viele andere, wie die schwarze Bevölkerung von der Regierung behandelt wird. Sie engagiert sich und hält es geheim, vor ihrem Mann, vor ihrer Gemeinde und ihren Angestellten. Trotz aller Repressalien bleibt sie ihrer Überzeugung treu zu einem hohen Preis.
Parallel wird die Geschichte ihrer Enkelin Ester erzählt, die als sogenannter "Mischling" nach New York auswandert und dort ihren Platz sucht. Auch sie eröffnet ein Cafe nach dem Vorbild ihrer Großmutter.
Mima bleibt den Grundsätzen ihres Glaubens treu und vor allem auch sich selbst. Sie lebt ihre Werte und das ist in ihrer Ehe eine wirkliche Herausforderung.
Das Verhältnis zu ihrer Tochter Berit gestaltet sich schwierig, denn sie lehnt das politische Engagement der Mutter ab und lebt lieber ihr Leben für sich mit ihrem Partner, der Sohn der schwarzen Köchin. Ein Skandal zu dieser Zeit.
Wir erleben das politische Wirken Nelson Mandelas mit, die Gründung des ANC, sein Gefängnisaufenthalt und schließlich die Freilassung und den damit verbundenen politischen Umbruch.

Christina Brudereck versteht es meisterhaft, den Leser mit nach Afrika zu nehmen, mit in den jüdischen Glauben und wie wichtig es ist nicht wegzuschauen, sondern sich zu engagieren.

Das Cover finde ich hervorragend ausgewählt, Farbe, Genuß, auch Melancholie ist zu entdecken.
Das Buch wechselt immer von der Zeit Mimas in Johannesburg und nach New York zu Ester. Von daher bleibt es unvermindert spannend und berührend.

Die Gerichte werden so lecker beschrieben, dass man die ganze Zeit in Gedanken am Essen ist, oder auch in Wirklichkeit;)

Mir hat das Buch außerordentlich gut gefallen und ich kann nur die Empfehlung aussprechen.....lesen:)

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