Cover des Buches Alice (Chronicles of Alice 1) (ISBN: 9781785653308)
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Rezension zu Alice (Chronicles of Alice 1) von Christina Henry

Eine altbekannte Geschichte in neuem, blutrotem Gewand

von Janine1212 vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Unfassbar wirr, brutal und grausam - gleichzeitig aber unglaublich packend und spannend!

Rezension

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Janine1212vor 6 Jahren
Wer kennt sie nicht - die altbekannte Geschichte um Alice, dem verträumten Mädchen, das einem weißen Kaninchen in eine wirre und fantastische Welt voller skurriler Gestalt folgt - doch was passiert, wenn es mehr böse Gestalten unter diesen gibt, als nur die rote Königin?
Diese Alice-Geschichte erzählt nicht die klassische Form von Alice' Erlebnissen, sondern spielt viele Jahre nach diesen und Alice kann sich nur noch bruchstückhaft an die Begegnung mit dem weißen Hasen erinnern - und keine dieser Erinnerungen ist angenehm! Als sie als junges Mädchen verstört und voller Blut nach einem Ausflug wieder auftaucht und dabei immer wieder von einem bösen weißen Hasen spricht, stecken ihre Eltern sie kurzerhand ins Irrenhaus, in dem Alice zu Beginn der Geschichte schon zehn Jahre steckt. Als dieses in Flammen aufgeht, schafft Alice es mit ihrem Zellennachbarn zu fliehen, doch noch etwas anderes kann aus dem Irrenhaus entkommen und verfolgt die beiden nun. Auf ihrer Flucht werden Alice und ihr Begleiter dabei nach und nach mit ihrer längst vergessenen Vergangenheit konfrontiert und diese wären evtl. besser im Nebel des Vergessens geblieben.


Meine Meinung:

Ich finde diese Alice Adaption ist mal etwas ganz anderes, denn aus der witzigen und wirren Kindergeschichte wurde hier eine spannende Jagd durch eine Welt voller Horror und Blutvergießen gesponnen.

Dabei ist am prägnantesten wie düster - beinahe schon schwarz- die Geschichte aufgebaut ist. Man wird als Leser nicht nur ein extrem tristes und grausames Setting mit unfassbar bösen und hinterhältigen Gestalten geworfen, sondern selbst die Protagonisten werden nicht als strahlende, unschuldige Helden dargestellt, sondern offenbaren Einblicke in ihre verwirrten, aber auch dunkelsten Ecke ihrer Seelen.

Dabei fällt auch in diesem Buch auf, wie schön düster und packend Frau Henry schreiben kann (bei Lost Boy kam dies ja auch schon sehr gut durch). Das Englische war hierbei ebenfalls sehr angenehm zu lesen und man kam daher sehr gut durch das Buch.

Mir hat es sehr gut gefallen, wie hier die altbekannten Gestalten eingesetzt wurden, ohne direkt aus der Ursprungsfassung kopiert worden zu sein. Das hatte zum einen den Vorteil, dass man einen wirklich frischen Eindruck von allem bekommen hat mit ein paar nostalgischen Elementen versetzt, aber auch, dass man das Gefühl hatte, nicht eine Adaption zu lesen, sondern eine komplett neue Geschichte.

Etwas enttäuscht war ich von den Endbegegnungen - gerade die mit dem Hasen - da quasi in der ganzen Reise, darauf hingearbeitet wird und Alice und ihr Begleiter stetig an den Herausforderungen in ihrem Weg wachsen und stärker werden. Ich hätte erwartet hier gibt es ein ganz großes Finale, einen spannenden Endkampf, etwas das dem Leser, aber vor allem Alice als Vergeltung geboten wird. Stattdessen fand ich diese Endbegegnung sehr knapp und wenig spektakulär behandelt, was mich dann etwas enttäuscht hat.

Fazit:

Ich konnte zwischenzeitlich gar nicht sagen, ob ich die Geschichte einfach viel zu grausam finden soll, oder genial und deshalb würde ich sagen, dass Christina Henrys Version von Alice schrecklich genial ist!
So spannend war kaum ein Buch, dass ich dieses Jahr gelesen habe und daher habe ich es auch kaum aus der Hand legen können.
Ich muss allerdings auch sagen, dass ich das Setting, die Charaktere und alles was in der Story passiert zwischenzeitlich wirklich übertrieben grausam und schlimm fand und ich mir vorstellen könnte, dass die Geschichte deshalb nicht für jeden etwas ist.

Ich bewerte Alice mit 9/10 Punkten!
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