Rezension zu "Die Frauen von Ithaka" von Sándor Márai
"So habe ich die Zeit kennengelernt, eure schreckliche Kerkermeisterin. Von ihr habe ich begriffen, dass warten bedeutet, einer Sehnsucht Gestalt zu geben. Zurückewarten", sagte sie , "ist noch gefährlicher".
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Odysseus, der Lichtbringer, der Held des Trojanischen Kriegs, kehrt nach zwanzigjähriger Irrfahrt heim nach Ithaka. Doch keiner hat ihn vermisst. Als er dann auch noch die 180 Freier seiner Frau Penelope erschlägt, ist es mit der feierlichen Familienzusammenführung endgültig vorbei.
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Eine interessante Variante von Homers Erzählung über den berühmten antiken Helden.
Erwartet habe ich eine witzige, sprühende Geschichte aus Penelopes Sicht.
Bekommen habe ich, zu Mindest am Anfang, eine witzige andere Geschichte aus der Sicht von Penelope.
Dann aber auch noch aus der Sicht seiner Söhne.
Alle drei Personen erzählen ihr Leben mit Odysseus aus einer anderen Sicht. Die Geschichte wird von vielen interessanten Seiten beleuchtet. Telemachos, der Sohn, Kalypso, die Geliebte, Helena, der Grund für den Trojanischen Kriege, Menelaos, ihr Mann, Telegonos, sein Bastard.
Leider konnte mich der besondere Schreibstil und diese besondere Idee nicht so lange fesseln, wie es die ersten Seiten versprechen.
Es zieht sich alles ziemlich lange hin und einige Passagen sind extrem langatmig und zäh.
Aber die Idee ist wirklich gut, auch wenn es einige Längen gibt.
Würde eigentlich 2,5 Sterne geben, da es diese nicht gibt, bekommt das Buch 3 gut gemeinte Sterne.