"In meiner Vorstellung durchwandre ich die Welten von Yggdrasil. Ich stelle mir die Weltesche vor, deren Grün die Farbe des feuchten Klettermooses hat. Seine unzähligen Verästelungen verwandeln sich in Tausende von verwickelten Geschichten, die sich um Götter und Göttinnen, Elfen und Riesen und Zwerge ranken."
Als ich "Bittere Wunder" entdeckte, war ich wahnsinnig gespannt auf dieses Buch und wollte es haben, obwohl sein Genre nicht unbedingt meinem gewohnten entspricht. Doch leider gelang es Christina Meldrum nicht, trotz des großen Potenzials, das aus diesem Buch zu machen, was es hätte sein können.
Schon von der ersten Seite an war ich verwirrt und fand keinen Zugang zu diesem Buch, was mir auch zu keinem späteren Zeitpunkt gelang. Die Erzählweise, die zwischen Passagen der Gerichtsbefragungen und Aslaugs Erzählungen wechselt, erschwerte dies zusätzlich.
Neben der Protagonistin Aslaug gab es noch viele weitere wichtige Personen, doch keiner von ihnen schaffte es in mein Herz. Im Gegenteil: Sie alle blieben flach, undetailliert und unglaubwürdig, was besonders im Falle Aslaugs hervortrat. Diese begeht immer wieder Handlungen die mir unglaubwürdig erschienen und wurde mir somit sogar ab einem bestimmten Zeitpunkt sehr unsympathisch.
Zudem gibt es keinen roten Faden, der die Geschichte zusammenhält, sodass der Leser eher den Eindruck bekommt, die Autorin habe unterschiedliche Passagen zusammengesetzt. Die Handlung, die eigentlich so großes Potenzial hatte, plätschert vor sich hin und nach der Beendigung der Lektüre bleibt der Leser verwirrt und mit dem Gefühl zurück, dass nichts geschehen sei. Das Ende war meiner Meinung nach abrupt und schlecht gewählt.
Zudem driftet "Bittere Wunder" ab einem bestimmten Zeitpunkt sehr in das religiöse ab, was ich einfach nur lächerlich fand. Teilweise waren diese Passagen sogar recht interessant, doch als es dann zum Thema Jungfrauengeburt kam und dabei blieb, konnte ich nur noch die Augen verdrehen.
Fazit: Trotz toller Grundidee gelingt es Christina Meldrum nicht, mehr aus "Bittere Wunder" zu machen als ein Buch, das seine Leser verwirrt und enttäuscht zurücklässt.