Rezension zu "Mütter klagen an" von Christina Mundlos
Dieses Sachbuch über institutionelle Gewalt an Familiengerichten in Deutschland legt Erschreckendes offen. Christina Mundlos, Sozialwissenschaftlerin und Frauenrechtsaktivistin hat hier sehr gut recherchiert und erklärt sehr genau, wie institutionelle Gewalt funktioniert und den patriarchalen Hintergrund dazu. Die Erfahrungsberichte betroffener Frauen waren sehr schwierig zu verdauen. Die unterschiedlichen Gewaltarten und weitere Strategien der Täter werden anschaulich dargestellt und erläutert. Außerdem gibt es ein Kapitel mit Experteninterviews.
Es macht fassungslos, wie alle, die in diesem juristischen Apparat zusammenarbeiten, um Väter zu helfen, die Mütter leiden zu lassen und dabei nicht zurückschrecken, die Kinder dazu zu benutzen. Es sind Gewalt- und Sexualstraftäter, sowie Psychopathen, Narzissten und Stalker dabei, die dieses System ausnutzen, nur um ihre Macht an den Müttern zu demonstrieren. Besonderes erschreckend habe ich bei der Lektüre immer wieder gefunden, dass es so viele Frauen, also Richterinnen, Gutachterinnen, Anwältinnen und Sozialarbeiterinnen sind, die sich bewusst auf die Seite der Täter schlagen und so das Leben vieler Kinder ruinieren.
Der Schreibstil ist so gut, dass dieses Sachbuch spannender zu lesen ist, als so mancher Roman. Es ist traurig, was für Abgründe sich in diesem "Rechtsstaat" auftun und dass es überhaupt so ein Buch braucht. Ich hoffe, dass dieses Buch mithilft, auf die Missstände hinzuweisen, zu informieren und bei manchen Beteiligten zum denken anregt, wie man die Situationen für so viele Mütter und Kinder in Deutschland verbessern kann. Das letzte Kapitel bietet zahlreiche solcher Vorschläge.
Ich kann diesen Band auf jeden Fall weiterempfehlen, da Information der erste Schritt zu einer Veränderung ist und ich als Nicht-Betroffene vor der Lektüre nicht den Hauch einer Ahnung gehabt habe, was da an deutschen Familiengerichten vor sich geht.