Christina Reetz

 3,8 Sterne bei 10 Bewertungen
Autor*in von Frei im Kopf.
Autorenbild von Christina Reetz (© Angelika Löffler)

Lebenslauf

Christina Reetz, Jahrgang 1986, begeistert sich schon als Jugendliche für das menschliche Gehirn. Wie können ein paar Nervenzellen eine subjektive Empfindung hervorrufen? Lässt sich das Gedächtnis "downloaden"? Wie frei ist unser Wille? Diese Fragen lassen sie während ihres Studiums der Molekularen Medizin, Neurowissenschaften und Psychologie nicht los und sind letztlich Ansporn für ihren ersten Roman "Frei im Kopf". Christina Reetz arbeitet als Psychotherapeutin und lebt in Heidelberg.

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Cover des Buches Frei im Kopf (ISBN: 9783000629273)

Frei im Kopf

(10)
Erschienen am 22.06.2019

Neue Rezensionen zu Christina Reetz

Cover des Buches Frei im Kopf (ISBN: 9783000629273)
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Rezension zu "Frei im Kopf" von Christina Reetz

Frenx51
Etwas an das man sich nicht erinnert, ist nie passiert

Die Gedanken und das Wissen werden in Clouds gespeichert, alle Erinnerungen des Tages mit den Anderen geteilt und das persönliche „Mem“ sagt einem, was glücklich macht oder wenn man mal wieder etwas trinken sollte. Gretas Leben scheint gut zu laufen. Sie hat den optimal passenden Partner, eine Wohnung in einem angesagten Stadtteil und einen guten Job bei „ABC“, bei dem sie genügend Speicherplatz für ihre Cloud erhält. Denn Speicher ist die aktuelle Währung. Und die braucht man, um mit Hilfe von Kontaktlinsen alle aufgezeichneten Erinnerungen zu speichern, denn sonst würde man nach 5 Minuten alles vergessen. Doch plötzlich erhält Greta eine Email eines Unbekannten, der behauptet dass „ABC“ aggressive Erinnerungen präventiv löscht und damit ganze Identitäten verändert, um den Frieden auf der Welt zu bewahren. Mit dieser Email gerät Gretas Welt aus den Fugen und sie begibt sich in ein waghalsiges Spiel, welches die Grenzen ihrer Vorstellungskraft sprengt. Denn kann sie ihren eigenen Erinnerungen noch trauen?




Ich fand das Thema des Buchs sehr spannend. Wie könnte unsere zukünftige Welt aussehen, wenn wir nur noch von Computern und der Technik gesteuert werden? Wenn uns selbst das Denken abgenommen werden würde und wir nur noch das machen müssen, was uns glücklich macht. Und schnell musste ich feststellen, dass ich in so einer Welt, wie im Buch beschrieben, nicht leben wollen würde. Denn man wird die gesamte Zeit überwacht, man teilt alles mit seinem Partner und kann wahrscheinlich nicht mal wirklich Überraschungen vorbereiten oder ungestört duschen. Auch mit seinen Freunden teilt man den gesamten Tag, nur damit sich die Freunde keine Gedanken müssen und sehen können, dass ich Müsli zum Frühstück und Gemüse zum Abendessen hatte. Am Schlimmsten daran finde ich, dass es dann ja auch nichts mehr zu erzählen gibt, denn man hat ja bereits alles geteilt und man kann sich die Erinnerungen dazu anschauen. Und dass man nur noch positive Erinnerungen hat, denn wenn immer nur alles super toll ist, wird es doch auch langweilig. Für mich wäre „Ora“ nur hilfreich, um mich ans Trinken oder die Pause/den Feierabend zu erinnern. 


Greta hinterfragt durch die Email des Unbekannten ihr Leben, die Beziehung zu ihrem Freund und die Arbeit, die „ABC“ macht. Sie lässt sich durch den Unbekannten mitreißen und gewinnt an Selbstbestimmung. Sie muss erst wieder lernen, wie man schreibt und wie man sich Dinge merken kann, denn zuvor wurde ihr alles abgenommen. Trotzdem hat sie lange Zeit viele Zweifel und muss erst lernen Mo, der ihr die Email geschrieben hat, zu vertrauen. Auch weil sie sieht, welche Konsequenzen dies haben kann. 


Den Schreibstil finde ich sehr angenehm zu lesen, vor allem durch die kursive Schrift. Lediglich der Chat mit Mo, ist bei Kindle etwas schwierig auseinander zu halten, da man nicht genau unterscheiden kann, wer was geschrieben hat. Dies verschwimmt durch die Wahl der Schriftart. 


Das Ende verlief sehr rasant und es passierte sehr viel, wobei mich das Ende nicht so richtig überzeugt hat. Es war dann plötzlich eher sehr actionreich und sie handelten ohne Verluste, was für die anderen Menschen sehr fatal endete. Auch die Entwicklung von Greta und Mo gefiel mir zum Ende hin nicht, das war mir zu schnell und irgendwie nicht ganz nachvollziehbar. 


Außerdem muss ich feststellen, dass dies kein klassischer Thriller für mich war. Er hatte zwar immer wieder Passagen von Spannung, jedoch hat er mich nicht so gefesselt und mitgerissen, wie andere Thriller. 




Sehr interessantes und spannendes Thema, mit Blick in die Zukunft zu einem unmündigen und vorbestimmten Leben. Jedoch hat mich das Buch nicht vollkommen überzeugt. 



Cover des Buches Frei im Kopf (ISBN: 9783000629273)
SunshineBaby5s avatar

Rezension zu "Frei im Kopf" von Christina Reetz

SunshineBaby5
Mögliche Zukunftsszenarien

Die Protagonistin Greta lebt in einer glücklichen Welt. Anders als in unserer Welt werden alle Erinnerungen von einem MEM gespeichert. Selbstständig kann sie sich an nichts erinnern. Gretas Welt ist in vielem angenehmer als unsere; aber sie lernt irgendwann zu erkennen, dass das MEM nicht nur Vorteile haben könnte und fängt an alles zu hinterfragen.

Der Roman ist spannend geschrieben und beschreibt ein mögliches Szenario der Zukunft in Wandel und Fortschritt der Technologie. Die Figuren sind gut dargestellt und auch die Geschichte ist interessant ausgedacht. Ein wenig hätte es noch detaillierter oder tiefer dargestellt werden können. Ansonsten hat es Spaß gemacht zu lesen und macht nachdenklich bezüglich ständiger Neuerungen und künstlicher Intelligenz.

Cover des Buches Frei im Kopf (ISBN: 9783000629273)
A

Rezension zu "Frei im Kopf" von Christina Reetz

alessia0003
Überwachungsstaat 2.0

Das Buch hat mir ingesamt gut gefallen. Ich würde sagen, es ist eher ein dystopischer Roman als ein dystopischer Thriller, aber dennoch spannend und unterhaltsam.

In dem Buch geht es um den Ausbau des Überwachungsstaates durch sich immer weiterentwickelnde Technologien und die Frage, ob die Menschen dies einfach so mit sich geschehen lassen oder das System hinterfragen und einen Ausweg finden können.

Der beschriebene Überwachungsstaat 2.0 ist sehr überzeugend dargestellt. Die Menschen vertrauen blind den neuen Technologien, werden sediert und hinterfragen nichts. Die Protagonistin bildet eine Ausnahme und sucht nach einem Ausweg.

Besonders gegen Ende hin ist das Erzähltempo der Geschichte enorm und der Spannungsaufbau gelungen. Das Thema des Buches wird bis zum Ende hin gut umgesetzt.

Einen Kritikpunkt würde ich bei der einsetzenden Liebesgeschichte sehen, weil sie aus meiner Sicht die eigentliche Geschichte und so auch den Spannungsaufbau nicht gefördert hat. Außerdem würde ich mir wünschen, dass beim Leser mehr Sympathien für die Protagonistin und wichtigen Nebenfiguren geweckt werden. Ich will nicht sagen, dass mir Greta und die wichtigen Nebenfiguren unsympathisch waren, aber es ist auf jeden Fall noch Luft nach oben. Insgesamt haben diese Punkte mein Lesevergnügen aber nicht sehr getrübt, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle.

Gespräche aus der Community

In meinem Debütroman „Frei im Kopf“ geht es um diese Zukunftsvision. Bis zum 13.08.2019 könnt ihr euch für eines der 10 eBooks bzw. 5 Taschenbücher bewerben. Natürlich können auch Leser*innen teilnehmen, die das Buch auf anderem Wege erwerben, z.B. auch kostenlos über KindleUnlimited.

189 BeiträgeVerlosung beendet
F
Letzter Beitrag von  Frenx51vor 6 Jahren

Das Buch habe ich schon lange zu Ende gelesen, jedoch ließen mir gesundheitliche Probleme keine Zeit für die Rezension. Darum erfolgt sie erst jetzt. Trotzdem nochmal vielen Dank, dass ich das Buch lesen durfte.

https://www.lovelybooks.de/autor/Christina-Reetz/Frei-im-Kopf-2099565423-w/rezension/2376679200/

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