Rezension
Die junge Laura verdingt sich als Dienerin bei ihrem reichem Onkel Palladius Maximus, um die drückenden Schulden, die auf dem Gut ihrer Familie leiben, etwas zu mindern.
Daher muss sie mit diesem in seinen Haushalt in Rom ziehen und ist überwältigt von der Vielfalt und den Möglichkeiten, die diese Stadt schon zu der damaligen Zeit bietet. Laura begreift schnell und ist interessiert an den Vorgängen im Haushalt, leider hat ihr Onkel sie nicht ohne Hintergedanken zu sich ins Haus geholt und vergreift sich brutal an ihr. Doch es gelingt ihr, mit Ihrer Cousine Marcelina nach ihrer Hochzeit mit in deren Haus zu ziehen und lernt dort wiederum viel an kaufmännischen Gepflogenheiten und Sitten, allerdings fallen ihr auch Unregelmäßigkeiten nun schnell auf und sie macht sich dadurch nicht nur Freunde. Besonders ist ihr ein Freund des Hauses, Marius, ein großes Rätsel. Einerseits beschützt er sie und fördert sie bei kleinen Geschäften, andererseits gibt er sich schroff und unfreundlich.
Als sie ihrem Onkel eines Tages bei seinen Geschäften zu sehr in die Quere kommt, wird sie entführt. Wird es ihr gelingen, zu entkommen und vielleicht auch Marius wiederzusehen?
Das alles wird sehr lebendig beschrieben, man meint fast, das mehr oder weniger stinkende Garum zu riechen und die Geräusche in der lärmenden Innenstadt und den Insulae wahrzunehmen. Und es ist unglaublich, welch ausgefeiltes System an Verwaltung und in den Geschäftsbeziehungen es schon damals gab, wie strikt die Vorschriften waren, die das Zusammenleben regelten und durchaus sehr hochentwickelt. Ich fürchte, dass es in vielen Ländern der Erde heutzutage noch kein ähnliches System gibt bzw. sich nicht durchsetzen lässt.
Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht, das Buch gibt sehr unterhaltsame und interessante Einblicke in das Leben ganz unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen und ist für Liebhaber historischer Geschichten auf jeden Fall eine Empfehlung.