"Der Serienmörder in mir" von Christine Engels ist ein Krimi.
Durch ein traumatisches Erlebnis in der Kindheit leidet Kai an einer gespaltenen Persönlichkeit. Sein zweites ich, Samael, hegt ständige Mordfantasien und hat sie auch schon das ein oder andere Mal ausgelebt. Das brachte Kai schon öfter in Schwierigkeiten, nun hat er sich auch noch verliebt... Kann das gutgehen???
Der Roman wurde so geschrieben, als wäre er eine Biografie von Kai/ Samael. Die Idee hat mir gefallen :So erfährt man als Leser hautnah, wie aus einem kleinen Jungen ein erwachsener Serienmörder wird. Zudem kann man Kai, bzw. Samael sowohl in ihrem Alltag, als auch bei ihrem dunklen "Hobby" begleiten. Diese Perspektive habe ich in Büchern noch nie gelesen. Ich mochte, dass es mal etwas anderes war, dass außerhalb des Mainstreams lag.
Die Umsetzung der Idee war jedoch nicht ganz gelungen: Zwar beginnt die Biografie noch in der Ich- Perspektive, wechselt jedoch öfter mal in die Perspektive des Allweissenden Erzählers. Das irritiert beim Lesen zum einen, da man gar nicht auf dem Schirm hat, wer plötzlich "er" ist, wenn zuvor noch von "Ich" die Rede war. Zum anderen macht das die Grundidee einer fiktiven Biografie zunichte.
Manche Kapitel wurden aus der Ich- Perspektive anderer Personen, wie die, des Kommissars oder Kais Freundin geschrieben. Auch das wäre bei einer Biografie unmöglich.
Die gespaltene Persönlichkeit ist meiner Meinung nach realistisch beschrieben. Man kann sich in Kai einfühlen und die Konflikte, die Samael verursacht, nachvollziehen. Jedoch gab es auch hier Logikfehler: Erst kann sich sowohl Kai, als auch Samael daran erinnern, was der jeweils andere getan und gedacht hat. Plötzlich ist dies Samael jedoch nicht mehr möglich, ohne dass es dafür einen Grund gäbe. Das hat mich etwas stutzig gemacht. Ich hätte mir eine kleine Begründung gewünscht, warum Samael keine Verbindung mehr zu Kai hat.
In dem Roman gibt es leider sehr viele Rechtschreib- und Grammatikfehler. Ich persönlich kann leicht über diese hinwegsehen. Leser, die die deutsche Sprache feiern sollten jedoch lieber die Finger von diesem Buch lassen.