Christine Girard

 3,3 Sterne bei 7 Bewertungen

Lebenslauf

Hinter dem Pseudonym Christine Girard verbirgt sich eine deutsche Autorin, die sehr erfolgreich Kinderbücher, aber auch Romane für Erwachsene geschrieben hat,

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Christine Girard

Cover des Buches Mademoiselle Edith - Hymne an die Liebe (ISBN: 9783426307281)

Mademoiselle Edith - Hymne an die Liebe

 (7)
Erschienen am 02.12.2019

Neue Rezensionen zu Christine Girard

Cover des Buches Mademoiselle Edith - Hymne an die Liebe (ISBN: 9783426307281)
BettinaR87s avatar

Rezension zu "Mademoiselle Edith - Hymne an die Liebe" von Christine Girard

Die vermeintliche Kraft der Liebe
BettinaR87vor 4 Jahren

Edith Piaf ist für ihre Zeit eine komplizierte Frau: Sie ist in Armut und einer nicht intakten Familie aufgewachsen, kann als erfolgreiche Sängerin aber mit Geld um sich werfen, verkehrt mit anderen Berühmtheiten wie Marlene Dietrich und ist doch gesellschaftlich seltsam unangepasst. Ihre vielen Liebschaften bringen sie immer wieder auf die Cover der Klatschzeitschriften, dabei ist die Hälfte nur angedichtet.

Abergläubisch ist sie, besessen vom Leben, ihren Freundschaften wie der zu Mormone zutiefst treu ergeben und nonchalant auch Scharlatanen gegenüber. Bis sie auf den Boxer Marcel Cerdan trifft. So unwahrscheinlich es scheint, so sehr verfallen die beiden einander. Doch Marcel hat eine Familie und Edith führt ein unstetes Leben als Künstlerin, unruhiger Geist, mit viel Alkohol und Ablenkungen. Reicht es denn, wenn man sich liebt, um gemeinsam das restliche Leben nicht mehr allein zu sein?

Der Leseeindruck

Zunächst einmal ist dies keine Biografie oder sachliche Beschreibung: Die Autorin nimmt sich die reale Figur Edith Piaf und strickt aus den bekannten Fakten eine belletristische Erzählung. Das heißt in erster Instanz, dass eine reale Figur interpretiert wird – und das auf super persönliche Weise. Ein wahnsinnig kompliziertes Vorhaben, super ambitioniert. Um es zu meistern, besthet das Buch aus sehr kurzen Kapiteln, die stark zwischen unterschiedlichen Jahren hin und her springen. Inhaltlich sind die Kapitel aber gut aufeinander abgestimmt, das heißt, sie leiten thematisch oftmals sehr gut über, ohne den Lesefluss zu unterbrechen oder das Verständnis zu erschweren.

Mich irritierte es anfangs, von Edith zu lesen, als wären ihre Handlungen eine Art Behauptung. “Sie fühlte x, dachte y, machte z” – woher will man das wissen? Ist es nicht eine Art der Unterstellung, da es sich um eine reale Person handelt und keine Erfindung? Die Suche nach einem Nachwort, das bestimmte Quellen der Recherche offenlegen würde, um irgendeine Art von Authentizität zu unterstreichen, bringt leider kein Ergebnis. Doch dies ist eine sehr subjektive Denkweise, bei der jeder selbst entscheiden muss, inwiefern das beim Lesen stören könnte oder wem das gar nichts ausmacht.

Glücklicherweise geht es nicht um das ganze Leben Edith Piafs, sondern im Wesentlichen um ihre Entdeckung als Künstlerin, ihre Karriere und die Zeit der Liebschaft mit Marcel (sonst wäre es ein Endloswerk geworden). Dafür aber, dass es um Liebe geht und deren Absolutheit – zumindest, wenn man “den/die Eine/n” getroffen hat – wirkt das Buch streckenweise eher weniger emotional, rührend oder packend. Bei mir persönlich blieb unter anderem deswegen sowohl die Bindung an die Person und die Geschichte rundherum etwas auf der Strecke.

Genau das ist meines Erachtens das Risiko und die besondere die Schwierigkeit, wenn man einen Hauptcharakter nicht erfindet, sondern dieser real gelebt hat und bekannt ist. Man kann eben nicht zu viel interpretieren oder den Charakter aufbauen, wie man es mit einem künstlichen machen würde / könnte. Aber wie füllt man diese klaffende Lücke? Ich weiß es auch nicht besser.

Außerdem haben wir hier kein übersetztes Buch, sondern tatsächlich eine deutsche Produktion vor uns. Das merkt man meines Erachtens, weil der deutsche Sprachgebrauch viel intuitiver und natürlicher wirkt. Die wenigen französischen Ausdrücke, die eingestreut werden, muss man nicht verstehen, sie dienen eher der verbalen Deko.

.. und das Fazit? Aus sehr subjektiven Gründen sagt dieses Buch einigen Lesern sicherlich nicht zu, daher wird der Blick in die Leseprobe dringend empfohlen.

Cover des Buches Mademoiselle Edith - Hymne an die Liebe (ISBN: 9783426307281)
Kristall86s avatar

Rezension zu "Mademoiselle Edith - Hymne an die Liebe" von Christine Girard

Wenn Edith singt...
Kristall86vor 4 Jahren

Edith kann singen und sie liebt es zu lieben. Im Jahre 1947 darf die kleine Französin nach New York reisen und dort für eine Gastspielserie auftreten. Schnell merkt sie, das sie dort, und auch die New Yorker merken das, anders ist. Die Liebe, die ihr die Franzosen entgegen bringen ist anders als diese hier in den Staaten. Aber einer sieht Edith wie sie wirklich ist - der Boxer Marcel Cerdan. Er erkennt ihre wahre Liebe und sie die seine - eine ewige Liebe scheint den beiden aber nicht vergönnt zu sein.


Christine Girard nimmt uns mit in eine Zeit, in der Chansons ihre große Zeit hatten. Sie beschreibt uns eine Edith Piaf in einer Art Roman und weniger in einer Form der Biografie. Edith ist hier Hauptprotagonistin und wir dürfen in ihr Leben und ihre zarte Seele eintauchen. Girard hat dabei einen sehr bildhaften Schreibstil und das Kopfkino wird dabei sehr gut animiert und untermalt das Gelesene wunderbar. Piafs Leben war schon etwas besonderes, keine Frage. Es ist interessant in ihr Seelenleben zu blicken und festzustellen, wie verletzlich sie eigentlich war...aber sind wir das nicht alle? Piaf wird hier ein wenig auf ein Podest gestellt, aber dabei sollte nicht vergessen werden, das auch sie nur ein ganz normaler Mensch war aber eben sehr gut singen konnte. Diese und noch ein paar weitere Punkte wie die Freundschaft zu Marlene Dietrich etc. lullen die Geschichte leider ein wenig in zu viel Kitsch ein. Girard beschreibt sehr emotional, was der Geschichte und den vielen bekannten und weniger bekannten Nebendarstellern sehr gut steht, deshalb ist dieser starke Schwung von Kitsch wirklich nicht nötig gewesen. 

Piaf wird als die typische Künstlerin dargestellt - Liebe, Geld, Alkohol, Verlustängste, falsche Freunde etc.... alles spielt hier eine Rolle. 

Diese Geschichte ist, wie bereits erwähnt, eine Geschichte und keine tiefgründige Biografie. Dennoch bietet sie gute Leseunterhaltung und verdient aus meiner Sicht 4 von 5 Sterne dafür.

Cover des Buches Mademoiselle Edith - Hymne an die Liebe (ISBN: 9783426307281)
Sikals avatar

Rezension zu "Mademoiselle Edith - Hymne an die Liebe" von Christine Girard

Eine Künstlerin auf der Suche nach Liebe
Sikalvor 5 Jahren

Mit dem Roman „Mademoiselle Edith“ begleiten wir für zwei Jahre lang die Künstlerin Edith Piaf. Die Geschichte beginnt mit der Reise nach Amerika und zeigt dort ihren schwierigen Start. Sie war zu diesem Zeitpunkt in Frankreich bereits ein Star und musste in Amerika bei null anfangen. Die Menschen können ihre emotionalen Chansons nicht verstehen. Doch als ihr geraten wird, auf Englisch zu singen, stellt sich der Erfolg ein.


Hauptsächlich begleiten wir hier aber der Liebe zwischen Edith Piaf und dem Boxer Marcel Cerdan, der zwar Familie hat, aber für die Künstlerin zur Liebe ihres Lebens wird. Wir begleiten die beiden zu Konzerten, Boxkämpfen, Trainingslagern – immer versteckt und fernab der Öffentlichkeit. Die Beziehung der beiden entwickelt sich von einer kurzweiligen Affäre in eine tiefe Liebe, die für beide die Erfüllung zu sein scheint. Doch nur zwei glückliche Jahre sind den beiden gestattet …


Als Nebenfiguren trifft man berühmte Persönlichkeiten wie Marlene Dietrich, Yves Montand und viele andere. Besonders Marlene Dietrich wird als gute Freundin dargestellt, die Edith immer wieder aufbaut und ein wenig auf den richtigen Weg leitet. Ebenso begegnen wir Ediths bester Freundin Mormone, die eine Vergangenheit verbindet – und trotzdem kann man nicht verstehen, warum Edith ihr so voll und ganz vertraut und ihr jegliche Fehler verzeiht. In Rückblenden erfährt man auch aus der Vergangenheit der beiden Freundinnen einiges und kann somit eher nachvollziehen, was sie verbindet.


Die Autorin schreibt sehr einfühlsam, teilweise wird die Story unglaubwürdig und kitschig. Gut gefällt mir, dass viel Platz der Entstehung ihrer Chansons eingeräumt wird. Weniger gut, die zahlreichen Alkoholexzesse und Liebesaffären – aber natürlich gehörte dies auch zum Leben der Künstlerin.


Man darf sich keinesfalls erwarten, eine gut recherchierte Biografie lesen zu können. Wenn man sich jedoch gerne auch mal ganz entspannt in einen Künstlerroman vertiefen möchte, wird man hier gut bedient. Gerne vergebe ich 3 Sterne dafür.

Gespräche aus der Community

Bisher gibt es noch keine Gespräche aus der Community zum Buch. Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 13 Bibliotheken

auf 4 Merkzettel

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks