Cover des Buches Töchter des Nordlichts (ISBN: 9783404168842)
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Rezension zu Töchter des Nordlichts von Christine Kabus

Norwegen pur

von fredhel vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Nicht nur Norwegenfans

Rezension

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fredhelvor 10 Jahren

Das Buch Töchter des Nordlichts von Christine Kabus habe ich mir bewußt bis nach meinem Norwegenurlaub aufgehoben.
Das war eine gute Idee, denn die Autorin schafft es mit ihren Worten, die beeindruckende Landschaft vor meinem inneren Auge wieder aufleben zu lassen, die Kargheit des Nordens ebenso wie das Stadtleben Oslos.
Die junge Erzieherin Nora musste ohne ihren Vater aufwachsen. Als sie sich nach langem, zu langen Zögerns auf die Spurensuche ihrer Herkunft begibt, kommt sie zu spät. Ihr Vater Ánuk ist wenige Tage vorher verstorben. Stattdessen lernt sie seine große Familie kennen, verliebt sich unsterblich und fühlt sich lange Zeit hin und hergerissen zwischen zwei Kulturen.
In Rückblenden wird immer wieder das schwere Leben von Ánuks Großmutter erzählt, die als kleines Mädchen ihrer samischen Familie entrissen und in ein liebloses Kinderheim gesteckt wurde. Mit leisen, unter die Haut gehenden Tönen erfährt der Leser von der menschenverachtenden Art der damaligen norwegischen Regierung, mit ihrer ethnischen Minderheit, den Samen, zu verfahren.
Zwischen den Buchdeckeln stecken also quasi zwei Romane: einmal die aktuelle Liebesgeschichte zwischen Nora und Mielat, aber ebenso mitreissend wird das Leben ihrer Ahnin Áilu erzählt. Ein zähes, intelligentes Mädchen, das sich nicht unterkriegen läßt, sich anpasst und dennoch ihre samische Identität tief in sich trägt. Ich kann diesen Roman nur allerwärmstens empfehlen, denn er berührt das Herz, macht zugleich nachdenklich und wird nie kitschig. Mich selbst hat er inspiriert, mehr über die Samen und ihre Traditionen zu lesen. Vielleicht ergeht es anderen ebenso.
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