Manchmal lese ich gerne Jugendbücher - weniger komplex, und trotzdem oft gute Geschichten.
Elfengrab ist ein solches, wirklich gutes Jugendbuch. Ich habe es innerhalb eines Tages komplett durchgelesen, weil die Geschichte spannend war und die Charaktere gut beschrieben und sehr sympathisch.
Das Buch handelt von Sina, die Probleme mit ihren geschiedenen Eltern hat. Sie trifft auf einer Demo ein Mädchen, dass in der Goth-Szene unterwegs ist und orientiert sich sehr an dieser neuen Freundin. So sehr, dass ihre Eltern gemeinsam mit der Schulpsychologin beschließen, sie in ein Internat zu schicken. Beim Abschied von ihrer Freundin stellt Sina fest, dass es nie eine wirkliche Freundschaft war - die andere hat sie nie wirklich gemocht.
So kommt sie also ins Internat - sie fühlt sich alleine auf dieser Welt und ist kreuzunglücklich.
Nach kurzer Zeit findet sie jedoch in ihren Mitschülerinnen echte Freundinnen - und dann stirbt ein Mädchen... Sina und ihre Freundinnen finden ein Tagebuch und versuchen herauszufinden, was hinter dem Tod der Klassenkameradin steckt.
Die Charaktere im Buch finde ich sehr gut beschrieben - wenn auch recht stereotyp. Aber speziell Nora konnte ich mir direkt bildlich vorstellen.
Auch Sinas Gefühlsleben konnte ich gut nachvollziehen. Die angespannte Situation mit ihren geschiedenen Eltern, die Erkenntnis, dass ihre vermeintliche Freundin keine ist, die Bereitschaft, sich im Internat auf die Klassenkameraden einzulassen - das alles liest sich stimmig, finde ich.
Auch die Liebesgeschichten (ja, es gibt gleich zwei Jungs, die sich für Sina interessieren) finde ich gut beschrieben - eine stimmige Entwicklung in beiden Fällen.
Wie sich am Ende das Rätsel um den Tod der Mitschülerin aufklärt, werde ich natürlich nicht verraten. Ich finde die Auflösung jedoch plausibel und das Ende sehr schön.
Fazit: Ein Buch, dass mir gut gefallen hat. Die Geschichte hat natürlich nicht so viel Tiefgang wie ein Roman für Erwachsene, und die Charaktere sind etwas stereotyp. Aus heutiger Sicht würde ich wohl 4 Sterne vergeben. Als Teenager hätte mich das Buch jedoch vermutlich begeistert, und deswegen gebe ich 5 Sterne, weil die eigentliche Zielgruppe ja Jugendliche sind.