Die Fähigkeit zur Aufmerksamkeit zurückgewinnen
Als „Marken Guru“ wird Berndt durchaus breit bezeichnet. Als einer, der einer Marke, einer Branche, einer Sache oder einem sprachlichen Inhalt eben „Aufmerksamkeit“ zu verschaffen vermag.
Seien es dabei das Branding, der Markenkern, die Entfaltung einer Markenidentität, vielfach sind die einzelnen Elemente und Instrumente, die Berndt umfassend nutzt, um die dringend benötigte, aber mehr und mehr sich verzettelnde und damit seltener werdende „Aufmerksamkeit“ herzustellen.
Damit positioniert Berndt, um ins einer Sprache zu bleiben, sich selbst in Person als „Marke“ und führt sein Thema, „Top-Aktuell“ vor die Augen des Lesers. Und das nicht nur in Bezug auf „Marken“ im Sinne von Firmen oder Unternehmungen (auch die finden natürlich im Buch genügend Futter und Material an Anregungen für die eigene Sache), sondern auch ganz persönlich individuell bietet das Buch einen echten Gewinn.
Der wer in einer Welt von, „Senden, Senden, Senden“ tatsächlich auch einem „zu Wort kommen will“, respektive also „Aufmerksamkeit“ sucht, der wird zu schätzen wissen, wie ruhig, klar gegliedert und überzeugend Berndt im Buch den Weg weist.
„Es war meine Vorlage, und jetzt hat er sich das Gespräch unter den Nagel gerissen“.
Ärgerlich, muss aber demnächst nicht mehr sein, könnte man flapsig formulieren.
Wobei der erste „Gedankendreher“ bereits am Anfang gesetzt wird und durchaus ein roter Faden und Kern im Buch verbleibt.
Eine der wichtigsten Kompetenzen, um “Aufmerksamkeit“ für sich herzustellen ist, man glaubt es zunächst kaum (und wird umgehend eines Besseren belehrt), das „Zuhören“. Was man eher als Gegenteil von Aufmerksamkeit verstanden hätte. Aber nicht „irgendwie“ Hören, sondern aktiv, verstehend, zugewandt, eben selbst „aufmerksam“ im Kontakt mit anderen.
Im Übrigen, das es einem oft begegnet, dass die größten Schweiger in Gruppen in den Gedanken der anderen einen hohen Anteil einnehmen, das kennt man durchaus aus den Erfahrungen des Lebens und das passt dann wieder in Berndts Ausführungen, dass echtes Zuhören ein wichtiges Moment ist, um selbst Aufmerksamkeit dann zu erhalten.
„Echte Beziehungen brauchen echten Dialog“ Und echter Dialog führt automatisch zu gegenseitiger Aufmerksamkeit im Sinne einer Konzentration auf einen Reiz inmitten der zig-fachen Reize, die uns inzwischen überall umgeben.
Was zum einen kein sonderlich kompliziert zu verstehender Vorgang ist (eine der Stärken des Buches ist die gute Verständlichkeit), was auch keine unbedingt neue Entdeckung ist (Carl Rogers mit seiner „Empathie“ als wichtige therapeutische Kompetenz, Gordon mit seinem „aktiven Zuhören“, Gentlin mit dem „achtsamen Hören auf den eigenen Körper“ In seiner Focusing Methode, die in der von Berndt angesprochenen „Fokussierung“ nicht ohne Grund indirekten Widerhall findet.).
Bis es dann gelingt, was als Mittel zum Zweck zur Könnerschaft führt: „Viel sagen ohne viel zu sagen“.
Sich selbst klar haben und auf den Punkt kommen und bringen können und empathisch den Anderen Verstehen, darin gelingt ein Miteinander und darin entsteht Aufmerksamkeit. Eine Übung, die weite und weitere Kreise ziehen wird, wenn man sich darauf einlässt. Und das Buch lädt hervorragend dazu ein.
Christine Koller
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Christine Koller
Geld war gestern
Jetzt nehme ich mein Leben in die Hand
Aufmerksamkeit
In mir steckt noch viel mehr
Vorsicht, Zickenzone!
Liebe auf Distanz
Tiefblau
Neue Rezensionen zu Christine Koller
„Wenn man weiß, was man tut,
kann man tun was man will.“
Dieses Diktum des berühmten Lehrers und Erfinder der nach seinem Namen weltweit bekannt gewordenen Feldenkrais Methode, Moshe Feldenkrais (1904-1984) haben die beiden Herausgeberinnen dieses Coaching-Handbuchs für Jedermann als Motto über ein Buch gestellt in dem 21 Profis, Coaches , Berater und Therapeuten, den Lesern zeigen wollen,“ wie Sie Ihr Potential nutzen“.
Die jeweiligen Aufsätze können einzeln gelesen und für sich selbst nutzbar gemacht werden. Die einzelnen Autoren vertreten ganz unterschiedliche Ansätze, die jedoch hinter der thematischen Schwerpunktsetzung eher zurücktreten.
Man schaut einfach im Inhaltsverzeichnis, welche Thematik, welche Fragestellung, welches Problem einen zunächst „anspringt“ und etwas auslöst. Da gibt es etwa die Themenkreise:
• Erfolgsfaktor Persönlichkeit
• Inner Coaching
• Mit neuen Sichtweisen begeistern
• Das innere Feuer entfachen
• Führung meistern
In jeweils drei bis vier Ansätzen geben die Coaches in ihren Beiträgen dazu Erläuterungen und wichtige Anregungen. Doch bei aller wichtigen Einzelarbeit, etwa mit einzelnen Beiträgen dieses Buches und ihren vorgeschlagenen Methoden, ist es in den meisten Situationen sinnvoll, eine oder mehrere Sitzungen bei einem erfahrenen Coach zu nehmen, um weiter zu kommen. Wie man einen solchen findet, darüber gibt das letzte Kapitel eines empfehlenswerten Buches Auskunft, das nicht nur die Berufswelt fokussiert.
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