Das Buch hat leider meine Erwartungen nicht erfüllt. Es bietet zwar einen guten Einstieg in der Gender-Thema und hat einige Tipps parat, aber schon beim ersten Durchblättern habe ich bei so mancher Titelüberschrift mit den Augen gerollt (Tschüss, liebe Männer / Mehr Stolz, ihr Frauen). Ja, in der deutschen Sprache sind die maskulinen Wörter die dominanteren und es ist sicherlich auch richtig, die Sprache der Geschlechtervielfalt anzupassen, aber man kann auch übergendern und das Lesen von Texten verkomplizieren. Ich hatte mir erhofft, mehr Beispiele für geschlechtsneutrale Formulierungen / Wörtern zu erhalten. Darauf wird zwar zwischendurch eingegangen, aber ich hätte eine Tabelle als Übersicht oder eine Auflistung gut gefunden. Ich konnte zwar einiges aus dem Buch lernen, hatte mir aber mehr erhofft.
Christine Olderdissen
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Christine Olderdissen
Genderleicht
Jede*r hat das Recht
Neue Rezensionen zu Christine Olderdissen
„Gendern ist […] das Bewusstmachen, wie männlich dominiert die deutsche Sprache ist […]. Und dann zu überlegen, wie können wir darin Frauen sichtbar machen?“
So definiert es Christine Olderdissen, Juristin, Journalistin und ehemalige Leiterin des Projekts „Genderleicht“ in ihrem gleichnamigen Buch aus dem Dudenverlag und ich finde die Definition ziemlich passend.
Natürlich geht die Autorin nicht nur auf die Sichtbarmachung von Frauen, sondern auch von anderen nichtmännlichen Personen ein. Zunächst erklärt sie die historischen Hintergründe der männerdominierten Sprache und des generischen Maskulinums, um dann die besten Formen des Genderns vorzustellen. Generell plädiert sie allerdings dazu, Genderstern und Co möglichst elegant durch neutrale Formulierungen zu umgehen.
Der Tonfall der Autorin ist wertschätzend und sachlich und sie möchte zwischen den Lagern vermitteln, um allen gerecht zu werden. Wer versucht, geschlechtergerecht zu schreiben, findet hier den optimalen Ratgeber mit vielen Beispielen, Vorschlägen und Tipps.
Was mich ein bisschen gestört hat, sind einige Wiederholungen, z. B. dass sich der Rat für deutsche Rechtschreibung nicht dazu durchringen kann, Regeln fürs Gendern aufzustellen oder anzuerkennen, was an zig Stellen erwähnt wird.
"Genderleicht" von Christine Olderdissen" ist in leicht aufnehmbare Kapitel geteilt und liest sich locker und vergnüglich.
Es ist nicht nur als Nachschlagewerk geeignet, sondern kann ohne Weiteres "in einer Tour" gelesen werden - es macht Spaß und ist sprachlich ansprechend und humorvoll verfasst: Von "Beugeübungen mit dem Gendersternchen" [das mit dem Dativ ist mir ja noch nie aufgefallen!] über "Blödfrauen" bis zur "Mitklit" - "Genderleicht" ist lesenswert.
Fachlich sehe ich die Stärke des Buches vor allem in seiner Systematik: Problemstellungen im Themenkomplex des Genderns werden systematisch aufgearbeitet: ausgehend von den "offiziellen" Empfehlungen, die oftmals nicht besonders gendergerecht sind, hin zu stilistisch ansprechenden, "genderleichten" Alternativlösungen. In jedem Kapitel ist das wesentliche kurz und prägnant durch Markierungen hervorgehoben.
Gespräche aus der Community
Mit unserem LovelyBooks Adventskalender bringen wir euch die Weihnachtsstimmung nach Hause: Jeden Tag bis Weihnachten öffnet sich ein neues Türchen mit abwechslungsreichen und spannenden Buchhighlights zum Entdecken und Gewinnen.
Hinter dem dritten Türchen versteckt sich etwas Hochaktuelles: das Gendern.
Für alle, die beim Gendern nichts falsch machen und gleichzeitig sich selbst
treu bleiben wollen, ist dieses Buch genau das Richtige!
Mit Kreativität, Sprachgefühl und Eleganz gegen das Genderdilemma!
Wie geschlechtergerecht sind Wörter wie „Nerd“ und „Profi“? Warum funktionieren Genderstern & Co. am besten im Plural? Wo hat das maskuline Genus seine Berechtigung?
Die Genderexpertin Christine Olderdissen nimmt sie mit auf eine Entdeckungsreise, damit sie künftig selbst geschlechtergerecht und stilvoll schreiben.
Hallo in die Runde,
ich fand das Buch gut, aber ganz überzeugen konnte es mich leider nicht. Ich hätte mir mehr Beispiele gewünscht und nicht so reißerische Überschriften. Dennoch konnte ich einiges aus dem Buch für mich mitnehmen. Meine Rezi hab ich hier, bei FB, Instagram, den Bücherseelen Querbeet, Amazon, Weltbild und Thalia geteilt.
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