Der Bildband "Quer durch wüstes Land" ist wunderschön, hochwertig gestaltet und eindringlich, allein durch die Kraft der großformatigen und beeindruckenden Bilder. Er kommt ohne das Schwingen der Moralkeule aus, sondern schafft es durch die Kombination der Bilder und der Erläuterungen des Fotografen, einen bleibenden Eindruck beim Betrachter zu hinterlassen und ihn zum Nachdenken anzuregen. Besonders interessant fand ich auch die Hinweise von Nick Brandt zur Entstehung der Fotos und zum genutzten Material (Kamera, Filme,...).
Christine Schnappinger
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Neue Rezensionen zu Christine Schnappinger
Dieses Buch ist ein fast 100 Jahre alter Klassiker von E.G. Lutz, von dem einst auch Walt Disney lernte. Was man hier vor sich hat, sind klare Anleitungen, wie man aus einfachen geometrischen Formen Schritt für Schritt ein komplexes Objekt erschaffen kann. Zum Beispiel aus zwei Ellipsen eine Ente, die auf dem Wasser treibt. Oder einen Pinguin aus einem Trapez. Allerdings gilt diese Art der des Zeichnes nur in eine Richtung: Man kann nachmachen, was Lutz vormacht. Nicht jedoch kann man Dinge zeichnen, die einem gerade einfallen, weil man dazu vielleicht nicht die speziell nötige Vorgehensweise in diesem Buch findet.
Oder anders gesagt: Man lernt nur die Dinge zu zeichnen, die Lutz hier erklärt. Besonders deutlich wird das im letzten Schritt, dem Anbringungen von Schattierungen, die unseren Augen Räumlichkeit einer zweidimensionalen Figur vorgaukeln. Setzt man sich dagegen mit einem Zeichenblock in die Natur und versucht dort Dinge, die man sieht, nachzuzeichnen, dann braucht man etwas, was Lutz hier bereits für den Betrachter vorvollzogen hat, nämlich den umgekehrten Blick: Aus welchen einfachen Figuren kann man ein zu zeichnendes Objekt Schritt für Schritt erschaffen. Erst dieser strukturelle Blick würde es ermöglichen die Technik, die Lutz in diesem Buch lehrt, generell auch auf beliebige Objekte zu übertragen.
Dessen ungeachtet helfen die nachzuzeichnenden Beispiele in diesem Buch selbstverständlich, sich einen solchen Blick anzutrainieren. Insofern ist es ein geradezu ideales Lehrmaterial.
50 Delikatessen 50 Filme und 50 Kulissen 50 Filme sind zwei kleine Büchlein aus dem Knesebeck Verlag, die vom Prinzip her an Der ganze Film in 5 Sekunden erinnern. Auf je einer Seite wird ein Film in nur einem einzigen Bild dargestellt. Wie man an den Titeln schon sehen kann, handelt es sich bei den Bildern in einem der Bände um Delikatessen im weitesten Sinne, bei dem anderen um Filmkulissen.
Die Idee finde ich super und auch der Zeichenstil gefällt mir sehr. Ein Problem hatte ich eher mit der Auswahl der Filme. Klar, Filme wie auch Bücher und so vieles andere sind immer Geschmackssache. Aber während ich bei Der ganze Film in 5 Sekunden sehr viel erraten konnte, wurden in diesen beiden Bänden hauptsächlich Filme verwendet, von denen ich noch nie zuvor gehört hatte, ganz zu schweigen davon, dass ich sie gesehen hätte. So bleibt der Ratespaß natürlich ein bisschen auf der Strecke, wenn man immer wieder zu den Lösungen blättert und denkt "Aha, okay, hab ich noch nie von gehört."
Aber auch einige Rätsel an sich sind kniffelig, während andere wiederum extrem einfach sind, weil der Kulisse oder Delikattesse etwas hinzugefügt wurde, das sie eindeutig einem bestimmten Film zuordnet: der lange Finger eines Aliens, der schwarze Stiefel einer Prostituierten, das goldene Ticket in einer Schokoladentafel, eine Peitsche in 50 Delikatessen 50 Filme oder der Wolf im Vordergrund, der Affe auf dem Dach, oder der Name des Hotels, der auch gleichzeitig Name des Films ist, in 50 Kulissen 50 Filme. Die meisten jedoch empfand ich als sehr schwer, insbesondere die Kulissen. Da reicht es nicht, grob die Story eines Films zu kennen, da muss man sich schon wirklich auskennen und auf Details geachtet haben. Und sich den Film danach vielleicht noch einmal anschauen und genauer auf die Delikatessen beziehungsweise Kulissen achten.
Ich finde es gut, dass die Rätsel nicht zu einfach sind und der Zeichenstil ist super, aber ich finde es sehr schade, dass ich - obwohl ich wage zu behaupten, viele Filme zu kennen - die meisten in diesen Büchern nicht kenne. Ich habe nicht einmal von ihnen gehört. Mit einer anderen Auswahl an Filmen würde ich diese Rätselbücher lieben.