Rezension zu "Die Familien der anderen" von Christine Westermann
Nachdem ich dieses Jahr einfach nur gelesen habe, wozu ich Lust hatte, passt sowohl das Buch von Elke Heidenreich, dass ich vor ein paar Tagen rezensiert habe, als auch dieses hier von Christine Westermann gut, um mein Lesejahr abzuschließen. Ich kannte Christine Westermann zunächst von "Zimmer frei!". Dort war sie mir sofort sympathisch und mich hat oft geärgert, wie ihr Götz Alsmann über den Mund gefahren ist oder sich über sie lustig gemacht hat. Irgendwann habe ich dann bemerkt, dass sie im Fernsehen und auch im Radio gelegentlich über Bücher spricht. Ihre Tipps höre ich mir immer gern an und viele der von ihr empfohlenen Bücher habe ich gelesen und sehr gemocht, zuletzt "22 Bahnen" von Caroline Wahl.
In ihrem Buch "Die Familien der anderen" erzählt sie davon, was sie normalerweise liest und wie und warum. Anhand von Thomas Manns "Der Zauberberg" redet sie auch über sogenannte Klassiker und da geht es mir wie ihr: Manche sind einfach überschätzt. Nur dass die höfliche Frau Westermann das so nie sagen würde. Sie redet eigentlich möglichst immer nur über Bücher, die sie mag. Sie will sich nicht anmaßen, ein Buch schlecht zu bewerten, nur weil es ihr nicht gefällt. Schließlich könnte es ja sein, dass es einer anderen Person sehr gut gefällt und sie es vielleicht sogar dringend braucht. Da will sie nicht im Wege stehen. Aber es ist schon amüsant zu lesen, wie sie sich an diesem angeblichen Klassiker abarbeitet. Mir genügt inzwischen der Wikipedia-Artikel, wenn mir ein Klassiker nicht gefällt, damit ich wenigstens weiß, worum es geht. Das Leben ist zu kurz, um sich mit blöden Büchern zu quälen. Die Zeit reicht doch eh schon nicht, um alle guten, schönen oder wichtigen Bücher zu lesen!
"Die Familien der anderen" hat mir sehr gefallen, ich mag einfach, wie Christine Westermann über Bücher oder auch über andere Dinge redet. Ihr Buch zu lesen ist wie mit einer Freundin den ganzen Tag zu verbringen und die ganze Zeit über Gott und die Welt zu reden.