Christine Wolter

 4 Sterne bei 11 Bewertungen
Autor*in von Die Alleinseglerin, Reisende und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Christine Wolter wurde 1939 in Königsberg/Kaliningrad geboren. Nach der Flucht aus Ostpreußen 1944 kam ihre Familie 1950 nach Ostberlin. Sie studierte Romanistik, war Lektorin im Aufbau-Verlag und ist freiberufliche Übersetzerin, Herausgeberin und Schriftstellerin. Christine Wolter schreibt Erzählungen, Romane und Lyrik, darunter den Bestsellerroman »Die Alleinseglerin«, der 1982 erschien und von der DEFA verfilmt wurde. 1978 zog sie nach Italien und lebt heute bei Mailand und in Berlin.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Christine Wolter

Cover des Buches Die Alleinseglerin (ISBN: 9783312012916)

Die Alleinseglerin

 (9)
Erschienen am 24.10.2023
Cover des Buches Reisende (ISBN: 9783926677761)

Reisende

 (0)
Erschienen am 08.09.2009
Cover des Buches Die Alleinseglerin (ISBN: 9783423063500)

Die Alleinseglerin

 (0)
Erschienen am 01.01.1989
Cover des Buches Stückweise leben (ISBN: 9783545363229)

Stückweise leben

 (0)
Erschienen am 01.03.1985

Neue Rezensionen zu Christine Wolter

Cover des Buches Die Alleinseglerin (ISBN: 9783312012916)
darkola77s avatar

Rezension zu "Die Alleinseglerin" von Christine Wolter

Eine großartige Wiederentdeckung
darkola77vor 8 Monaten

Eine Geschichte so ruhig wie das Meer bei Sonnenschein, so aufwühlend wie ein Sturm auf hoher See und so tief wie der Marianengraben – als Almut von ihrem Vater das Segeln auf seinem Drachen erlernt, ahnt sie nicht, dass das Boot für sie lebensentscheidend wird. Und das in vielerlei Hinsicht: Denn der Drachen bringt nach Jahren der Trennung Vater und Tochter wieder zusammen, schafft Verständnis für die Entscheidungen und das Leben des jeweils anderen und stellt zugleich einen Grund und Ort ihres regelmäßigen Zusammenkommens dar.

Als Almut das Boot schließlich von ihrem Vater übernimmt, wird der Drachen jedoch zu etwas ganz Neuem für sie: eine Bürde, Herausforderung und auch Belastung. Zumindest in den Anfängen. Denn als Alleinerziehende reicht ihr mühsam verdientes Geld nicht aus, um die anfallenden Reparatur- und Erneuerungsarbeiten zu beauftragen. Der Drachen scheint unersättlich. Almut übernimmt zusätzliche Aufgaben und verbringt im eisigen Winter doch jedes Wochenende am See, um das Boot für die anstehende Saison fit zu machen. Und hier ist sie die einzige Frau in einer männerdominierten Welt. Almut muss gegen Vorurteile angehen, sich ihren Platz unter den Bootsbesitzerin erkämpfen und ihren Kampgeist beweisen – und wird dabei selbst immer stärker.

Von ihrem ursprünglichen Plan, den Drachen in einen derart guten Zustand zu bringen, dass ein Verkauf einen ihr angemessen erscheinenden Erlös einbringt, weicht sie dabei nach und nach ab. Und das nicht nur, weil sie begreift, dass ihre eigenen finanziellen Vorstellungen auf dem Markt nicht zu verwirklichen sind. Auch ist es das Erkennen, dass der Wert, den Almut selbst dem Drachen beimisst, nicht mit Geld aufzuwiegen ist. Er ist Erinnerung an ihren Vater und die gemeinsame Zeit. Doch vor allem ist er zu ihrem Heimathafen geworden, zu dem es sie immer wieder zurückzieht, und der ihr Stunden der Freiheit, des Einklangs mit sich selbst und eines Siegs über die Kräfte der Natur ermöglicht.

Diese Geschichte ist so viel: ein Entwicklungs- und Wachstumsroman, eine Erzählung über den Emanzipationsweg der Protagonistin und ein Gleichnis über den Besitz eines Bootes in einem Land, das seine Grenzen und Mauern für die Menschen geschlossen hielt. Doch vor allem ist „Die Alleinseglerin“ eine großartige Wiederentdeckung, stark und überzeugend in ihren Aussagen – heute wie zur Zeit ihrer Entstehung.

Cover des Buches Die Alleinseglerin (ISBN: 9783753000732)
Anna625s avatar

Rezension zu "Die Alleinseglerin" von Christine Wolter

Noch immer aktuell
Anna625vor 2 Jahren

Viele Erinnerungen hängen am Drachen, dem Segelboot ihres Vaters. Und so ist es kein Wunder, dass die junge Literaturwissenchaftlerin Almut das Boot gemeinsam mit ihrem Partner übernimmt, als der Vater es verkaufen möchte. Doch dann geht die Beziehung in die Brüche, Almut muss allein für ihren kleinen Sohn sorgen, ihre Arbeit nimmt viel Zeit in Anspruch und jetzt ist da auch noch dieses Boot, ein echtes kleines Sorgenkind, das ständig etwas will und das Geld schluckt wie Gummibärchen. Dass sie das nicht schaffen wird ist für die anderen Segler klar, was erwartet die eigentlich, mit solch einem Boot, alleine, und überhaupt - als Frau! Ohne ernsthafte Segelerfahrung, ohne eine Ahnung davon, was bei einem Boot alles wann und wie gemacht werden muss. Mehr als einmal ist Almut fest entschlossen dazu, das Boot zu verkaufen, sie muss es irgendwie loswerden, dieses riesige Ding, das all ihre Freizeit und ihr Geld auffrisst und in jeder Hinsicht zur Last geworden ist. Während sie auf der Suche nach Lack, Abdeckplane und Co sämtliche Läden der Stadt abklappert und immer wieder aufs Neue versucht, den Drachen zu verkaufen, wird dieser nach und nach zu einem Symbol all dessen, an das wir unfreiwillig und unwiederbringlich gekettet sind und dem vielleicht aller Mühsal und allem Ärger zum Trotz irgendwo gut verborgen doch auch eine gewisse Schönheit innewohnt. Und zugleich wird der Drachen Almuts Weg in die Freiheit, denn wann könnte sie weniger an etwas gebunden sein als in diesen Momenten allein mit dem Boot auf dem See, wenn der Wind die Wellen gegen den Bug peitscht und das Ufer im Dunst verschwindet? Und wie könnte sie ihrem Vater, der sie und ihre Mutter verlassen hat, als sie noch ein Kind war, je näherkommen?


"Die Alleinseglerin" ist ein ruhiger, unaufgeregter Roman, bereits 1982 in der DDR erschienen und nun wiederentdeckt und neu aufgelegt. Beim Lesen lässt kaum etwas erahnen, dass man da einen vierzig Jahre alten Roman in der Hand hält: Sowohl von Handlung und Thematik her als auch was die Sprache betrifft ist "Die Alleinseglerin" topaktuell und junggeblieben. In poetischer Sprache schickt Christine Wolter ihre Protagonistin auf die Suche nach ihrem eigenen kleinen Platz zwischen Arbeit und Mutterschaft, Rollenerwartungen, alten Wunden und enttäuschten Träumen. Und das funktioniert auch heute noch ganz wunderbar.

Cover des Buches Die Alleinseglerin (ISBN: 9783753000732)
B

Rezension zu "Die Alleinseglerin" von Christine Wolter

Christine Wolter - Die Alleinseglerin
birgitdvor 2 Jahren

Ich kannte weder das Buch noch die Autorin.
Aus der DDR bekam man ja nicht so viele Romane.
Es ist nett beschrieben, wie Almut das Boot zu renovieren versucht.
Den Ersatzteilen hinterher läuft, die so schlecht zu bekommen sind.
Die Handlung ist komplex und das Buch lässt sich flüssig lesen
Die Protagonisten sind gut beschrieben, man kann sie sich vorstellen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es war sehr interessant.
ich empfehle ich sehr gerne weiter

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