Rezension zu "Wie die Waschbären die Liebe retteten" von Christine van Vügt
Das Leben der jungen Übersetzerin Olivia ist gerade ziemlich chaotisch und befindet sich mitten im Umbruch. Von ihrem Mann lebt sie getrennt, während sie darauf wartet, dass endlich die Scheidungspapiere unterzeichnet werden, und ihre Mutter ist erst kürzlich verstorben. Nun kommt sie aus der Großstadt zurück in das bayrische Dorf ihrer Kindheit, um sich um den Verkauf des Bauernhofes zu kümmern, den ihre Mutter ihr hinterlassen hat. Als der charmante Hagelflieger Max in ihrem Garten eine Bruchlandung hinlegt, kommt jedoch alles ganz anders. Wie das Schicksal es will, lernen die beiden sich kennen und verlieben sich ineinander. Doch Olivias Ex lässt nicht locker und hat sich in den Kopf gesetzt Olivia zurückzugewinnen, und auch Max hat gerade erst eine Trennung hinter sich – nicht gerade die besten Voraussetzungen für eine romantische Liebesgeschichte. Da treten plötzlich ganz unverhofft drei Waschbären in ihr Leben. Diese machen es sich auf dem Dachboden des Bauernhofes gemütlich und haben anscheinend beschlossen zu bleiben. Gemeinsam lernen sie viel über- und voneinander und letztlich schaffen es die Waschbären sogar Olivia den richtigen Weg zu weisen...
„Wie die Waschbären die Liebe retteten“ ist ein gelungener und warmherziger Roman über eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen Mensch und (Wild-) Tier, die wirklich zu Herzen geht. Einfühlsam, spannend und lustig geschrieben, lässt sich Christine van Vügts Roman sehr angenehm und auch flüssig lesen und nimmt einen mit auf eine turbulente und höchst interessante Reise, die ich in dieser Art noch niemals zuvor gelesen habe. Die Autorin schafft es auf eindrucksvolle Art und Weise das Schicksal von Mensch und Tier miteinander zu verknüpfen und daraus eine mitreißende Geschichte zu entwickeln, die einen wahnsinnigen Sog entwickelt und den Leser dadurch bis zur allerletzten Seite fesselt und nicht mehr loslässt. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der Waschbären und der Menschen erzählt, wodurch man sich noch besser in die einzelnen Figuren einfühlen kann und noch mehr Zugang zu deren jeweiligen Gefühlen, Gedanken, Beweggründen, etc. erhält. Sowohl die Charaktere der Menschen als auch die der Waschbären sind derart authentisch, liebevoll und detailliert herausgearbeitet, dass man die Geschichte beinahe für echt halten könnte und richtig darin abtauchen kann. Außerdem hat der Roman etwas von einer Fabel oder Gleichung, die besagt, dass Mensch und Tier viel voneinander lernen können und viel stärker sind, wenn sie zusammenhalten, anstatt sich zu bekämpfen und als Feind zu betrachten. Eine sehr schöne Kernaussage, wie ich finde, die sich viel mehr Menschen zu Herzen nehmen sollten.
Fazit: Ein einzigartiger Roman mit einer ganz wunderbaren Intention!