Christoph Birk Schermelleh

Lebenslauf

Christoph Birk Schermelleh studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Germanistik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. In seiner Magisterarbeit befasste er sich mit der Erschweigung im Werk Heideggers und Celans. 2017 ist seine Übersetzung von Nancys Le discours de la syncope bei diaphanes erschienen.

Quelle: Verlag / vlb

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Cover des Buches Sahel (ISBN: 9783864894404)
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Rezension zu "Sahel" von Moussa Tchangari

Bellis-Perennis
Tragödie Sahel-Zone und ihre Auswirkungen auf Europa

Dieses interessante Buch beleuchtet jenen Teil Afrikas, den wir gemeinhin als „Sahelzone“ kennen. Diese geografische Bezeichnung umfasst die Staaten Mauretanien, Senegal, Mali, Burkina Faso, Niger, Nigeria, Tschad, Sudan und Eritrea. Die meisten dieser Länder haben um 1960 ihre Unabhängigkeit von Frankreich erhalten bzw. erkämpft, doch die Nachwirkungen des Kolonialismus dauern bis heute. So taumeln die Länder von einer korrupten Regierung in die nächste, bis die Machthaber von einem Militärputsch hinweggefegt werden und häufig in Bürgerkriegen versinken.  

Vor allem junge Menschen erhoffen sich von Regierungswechseln oft mehr Sicherheit und bessere Lebensperspektiven – und werden dann herb enttäuscht, denn wie Wirklichkeit sieht anders aus, als es die Propaganda versprochen hat. Das Ergebnis sehen wir täglich in den Nachrichten: Abertausende junge Männer, die sich nach Europa aufmachen.  

Moussa Tchangaris Buch ist der Versuch, die großen politischen Herausforderungen der aktuellen Sicherheitskrise in der Sahelzone im Detail zu beleuchten. Er geht der Frage nach, warum es den Vereinten Nationen mit dem UN-Aktionsplan nicht gelang, die Krise zu stoppen. Tchangari kritisiert vor allem, dass die EU dezidiert Gelder für das Militär bereitstellt, was die Unsicherheiten im Land verstärkt hat, anstatt in die Landwirtschaft zu investieren. Auch die Prävention von gewalttätigem Extremismus bei Jugendlichen in Kombination mit fehlenden Bildungseinrichtungen ist nach Tchangari essenziell. 

Meine Meinung: 

Das Buch ist engagiert geschrieben und geht mit den ehemaligen Kolonialmächten sowie der UNO hart ins Gericht. Moussa Tchangari stellt seine Überlegungen bereits 2015/16 an. Ins Deutsche übersetzt ist es erst 2023 worden und genau das ist ein wenig die Schwäche dieses Buches. Einige der Länder wechseln ihre Machthaber durch Putsch und Gegenputsch so schnell, dass die Namen erwähnten Diktatoren nur mehr wenigen Lesern geläufig sind.  

Fazit: 

Wer sich dafür interessiert, WARUM so viele Menschen aus den Ländern der Sahelzone nach Europa auswandern (wollen), sollte unbedingt dieses Buch lesen. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

 

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