Christoph Giesa

 4,5 Sterne bei 2 Bewertungen
Autor*in von Echte Helden, falsche Helden, New Business Order und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Christoph Giesa, Jahrgang 1980, beschäftigt sich als Publizist, Drehbuchautor, Redner und Moderator seit mehr als einem Jahrzehnt mit relevanten Zukunftsthemen an der Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sehr früh analysierte er die Macht neurechter Netzwerke und warnte vor deren Einfluss auf die politische Kultur. Im Rahmen zahlreicher Veranstaltungen zur politischen Bildung für Erwachsene, Studenten und Schüler widmet er sich regelmäßig den Herausforderungen für die Demokratie. Giesa lebt und arbeitet als Publizist in Norddeutschland und engagiert sich an verschiedenen Stellen im politischen und gesellschaftlichen Umfeld. www.christophgiesa.de Twitter: @christophgiesa

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Christoph Giesa

Cover des Buches Echte Helden, falsche Helden (ISBN: 9783426278093)

Echte Helden, falsche Helden

 (1)
Erschienen am 01.09.2020
Cover des Buches Gefährliche Bürger (ISBN: 9783446444614)

Gefährliche Bürger

 (1)
Erschienen am 24.08.2015
Cover des Buches New Business Order (ISBN: 9783446438743)

New Business Order

 (1)
Erschienen am 24.02.2014
Cover des Buches Elite im Hamsterrad (ISBN: 9783868506556)

Elite im Hamsterrad

 (0)
Erschienen am 11.05.2010

Neue Rezensionen zu Christoph Giesa

Cover des Buches Echte Helden, falsche Helden (ISBN: 9783426278093)
pukapukas avatar

Rezension zu "Echte Helden, falsche Helden" von Christoph Giesa

Informativ, unterhaltsam und zum Nachdenken anregend
pukapukavor 4 Jahren

Christoph Giesa informiert mit seinem Buch über eine Vielzahl an politischen Ereignisse der Vergangenheit, die im Zusammenhang mit dem Thema Helden stehen, wobei dies natürlich immer im Auge des Betrachters liegt. Und genau durch die vielfältigen Beispiele und die immer wieder eingebunden Fragen hat er mich zum Nachdenken gebracht. Ich habe mich beim Lesen mehrfach gefragt, wie ich die Situation sehe. 

Durch seine sehr angenehme Schreibweise, die leicht verständlich ist und gleichzeitig sehr einprägsam ist, hat mich das Buch in den Bann gezogen. 

Insgesamt fand ich das Buch sehr unterhaltsam, weil es Spannung mit Wissen verknüpft hat. Daher erhält es 5 von 5 Sternen. 

Cover des Buches Gefährliche Bürger (ISBN: 9783446444614)
SitataTirulalas avatar

Rezension zu "Gefährliche Bürger" von Liane Bednarz

Die neue Rechte greift nach der Mitte
SitataTirulalavor 8 Jahren

Anstatt sich zu freuen, wenn nichts passiert, freut man sich, wenn etwas passiert; denn das kann man instrumentalisieren. Das ergibt wiederum nur Sinn, wenn es einem nicht um das Thema an sich geht, sondern um ein großes Ziel: die Verächtlichmachung der offenen Gesellschaft.

Die neue Rechte greift nach der Mitte, so steht es im Untertitel des Buches. Wir alle haben die Wahlerfolge nicht nur der AfD hier in Deutschland, sondern auch anderer rechtsgeneigter Parteien in ganz Europa mitverfolgen können. Nur knapp 70 Jahre, nachdem Fremdenhass und Rassismus ganz Europa an den Abgrund gebracht haben, haben die Rechten wieder Aufwind - und zwar mächtigen, wie die Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gezeigt haben. Aber wie kommt das eigentlich?

Genau mit dieser Frage haben sich Liane Bednarz und Christoph Giesa befasst, die sich noch gleich in der Einleitung als überzeugte Christdemokratin und Liberaler outen. Selbst nicht ganz frei von Vorurteilen was diese beiden Parteien angeht, war ich zunächst skeptisch, aber ich bin ja immer gewillt, mich positiv überraschen zu lassen und das ist dem Autorenduo auch tatsächlich geglückt. Die eigene Parteizugehörigkeit offen zu legen diente in erster Linie dazu zu unterstreichen, dass gesunder Menschenverstand und vor allen Dingen der Faktor Menschlichkeit nichts damit zu tun hat, welche politischen Ansichten man sonst vertritt - konservativ, liberal, links. Auch wollten sie herausstellen, dass ihre Ansichten und Argumentation keineswegs einem "linksgrünversifften" (Zitat) Weltbild entspringen.
Bednarz und Giesa arbeiten heraus, wer die Wortführer der neuen Rechten sind, wie sie sich mal mehr, mal weniger geschickt althergebrachter Ansichten aus vergangenen Jahrzehnten oder Jahrhunderten bedienen, wie sie mit voller Wucht in die Kerbe der Angst und Unsicherheit schlagen, die rasche Veränderungen in diesem Land aufgetan haben, um noch mehr Angst, Unsicherheit und auch Hass zu schüren. Emotionen sind das Zauberwort und diese hochzupeitschen, das haben die rechten Agitatoren beinahe perfektioniert. Bednarz und Giesa nehmen sehr kritisch getätigte Aussagen des Millieus auseinander und widerlegen sie oder führen sie ad absurdum. Es tat mir fast ein bisschen Leid, dass das Buch bereits erschienen ist, bevor Frau von Storch ihre berüchtigte Aussage tätigte, die sinngemäß alle erwachsenen und "mündigen" Flüchtlinge zum Abschuss an den Grenzen freigeben sollte. Die Autoren zeigen auch auf, wo sich rechtes Gedankengut gut verborgen in vermeintlich neutralen Aussagen in die Köpfe der Menschen schleicht, die sich oftmals der Tatsache gar nicht bewusst sind, was und wen genau wie da unterstützen. Dabei wird allerdings auch nicht alles beschönigt, Missstände in der Politik werden nicht schön geredet, bloß weil die Rechten das andere Ende des Meinungsspektrums vertreten. Auch Bednarz und Giesa sehen sie, aber extremes und menschenverachtendes Gedankengut ist für sie absolut keine Lösung dafür. Bei vielen der untersuchten Aussagen fehlt jede Menschlichkeit und ich konnte einfach bloß den Kopf darüber schütteln, einmal darüber, dass es Leute gibt, die solche Dinge von sich geben, und einmal darüber, dass es tatsächlich Leute gibt, die sich dahinter stellen und sie glauben.

Abgesehen von gelegentlichen Längen, in denen die Autoren sich ein wenig zu sehr an Zitaten und deren Zerlegung festbeißen, war "Gefährliche Bürger" eine sehr interessante, wenn auch nicht überraschende Lektüre, die ich mit vier Blümchen jedem empfehlen möchte, der sich mit dem Thema näher beschäftigen will.

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