Rezension zu "Reliquiae - Die Konstantinopel-Mission - Mittelalter-Roman über eine Reise quer durch Europa im Jahr 1193. Nachfolgeband von "Der Troubadour"" von Christoph Görg
Darum geht’s:
Herzog Leopold von Österreich und Hadmar von Kuenring wurden exkommuniziert und wollen das dringend wieder ändern. Niki bringt sie auf die Idee, dass eine kostbare Reliquie als Geschenk den Papst milde stimmen könnte. Und prompt wird eine Gruppe zusammengestellt, die nach Konstantinopel reisen und so ein wertvolles Geschenk für den Papst finden soll. Und Niki ist unter ihnen.
So fand ich’s:
Niki weiß aus seinem Geschichtsunterricht, dass mit dem 4. Kreuzzug jede Menge Reliquien aus Konstantinopel entfernt und über Europa verteilt werden. Da im Jahr 1193, in dem Niki sich seit einem Sturz von der Burgmauer befindet, erst drei Kreuzzüge stattgefunden haben, sollte sich doch eine von denen beschaffen lassen, die noch in Konstantinopel sind.
Die Ritter Joachim und Hadmar Junior werden mit einer bunt gemischten Truppe auf diese Mission geschickt. Niki und seine Freundin Engel, ihr Bruder Bertram, die Zwillingssöhne des Schmiedes, Bruder Severinus und Ottokar, ein Bediensteter von Herzog Leopold, sind unter anderem mit dabei.
Die monatelange Reise ist alles andere als komfortabel und ziemlich gefährlich. Sie führt über den Balkan die Via Diagonalis entlang, über verschneite Gipfel und durch einen Räuberwald, und quasi an jeder Ecke lauern Gefahren. Es braucht die verschiedensten Fähigkeiten der Reisegruppe, geschickten Umgang mit Waffen, clevere Ideen und Engels Heilkünste und doch wird es manchmal verflixt knapp und ihre monatelange Reise bleibt nicht ohne Verluste.
Diese abenteuerliche Mission wird mitreißend erzählt und nicht nur die Hin- und Rückreise sind spannend, sondern auch ihr Aufenthalt in Konstantinopel bringt die eine oder andere Überraschung.
Ich habe die Reihenfolge der Bücher nicht eingehalten und den dritten Band zuerst gelesen, so dass dieser zweite Band für mich (vorläufig) diese Reihe abschließt. Und bei dieser zweiten Episode sind mir besonders die Anspielungen aufgefallen, die es auch in den anderen Bänden gab, die ich aber nicht so deutlich gesehen habe wie hier. Es gab Reminiszenzen an Star Trek, Der Clou, die Ritter der Kokosnuss oder ähnliches und ich hatte viel Spaß daran, diese Hinweise zu entdecken.
Überhaupt fand ich die Mischung aus historischem Ambiente, Spannung, einer Gruppe Freunde auf einer abenteuerlichen Reise und der richtigen Prise Humor sehr gelungen und kann auch diesen Band wie die beiden anderen Bücher mit Niki Wolff im Mittelalter sehr empfehlen.