Christoph Hochberger
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Christoph Hochberger
DER KELTISCHE FLUCH
DIE VERLORENEN
Der Keltische Fluch
DER SCHLACHTFELDTRIP
Neue Rezensionen zu Christoph Hochberger
Rezension zu "DER KELTISCHE FLUCH" von Christoph Hochberger
Keltische Stämme, Sitten und Gebräuche kombiniert mit Fantasy, das bietet der keltische Fluch. Worum geht es:
Im Prolog, der wichtig zum Verständnis des Romans ist, kämpft Skatlach gae Bulga um seine Ehre und sein Leben. Seine Männer und er sollen nach einem gescheiterten Raubzug geopfert werden …
Das wird bei einem verstörenden Ereignis auf der Jagd des Älteren deutlich. Tarcic soll die Runen lesen. Bei der dazugehörigen Zeremonie verlässt der Vates in Trance seinen Körper und sein Geist kehrt nicht zurück. Er fällt in eine tiefe Bewusstlosigkeit, kann die Runen nicht lesen und ist nicht weckbar.
Die junge Baudina liebt Tarcic aus der Ferne. Für seine Heilung ist sie bereit, dem älteren Bruder auf einen Feldzug zu folgen. Toromic sieht darin die einzige Möglichkeit, die Vergebung der Götter für den Frevel zu erlangen. Was er nicht ahnt, sein Gegner ist nicht nur der feindliche Stamm der Caledonier, sondern auch Neider in eigenen Reihen und unheimlich mächtige Wesen.
Eine gefährliche Reise beginnt, Verrat, Hass, aber auch Liebe begleiten die Helden. Ob es gelingt, den Fluch aufzuheben und was es mit den unheimlichen Gegnern auf sich hat, das muss jeder selbst lesen.
Der Stil hat mir gut gefallen, es gibt beschriftete, übersichtlichen Kapitel, den Handlungssträngen kann man gut folgen und das keltische Setting ist meiner Meinung nach sehr gut recherchiert. Wer sich für Kelten und ihre Bräuche interessiert und dabei ein wenig Sinn für Fantasy hat, ist hier richtig. Für mich war ‚Der keltische Fluch‘ eine Fünf-Sterne- Unterhaltung, die ich wärmstens weiterempfehle.
Rezension zu "DER KELTISCHE FLUCH" von Christoph Hochberger
Handlung:
Zwei Brüder an der Spitze des Clans, verbunden durch eine gemeinsame Schuld. Ein junges Mädchen, das bereit ist, aus Liebe zu einem dieser Männer althergebrachte Verhaltensmuster zu sprengen. Die zugrundeliegende Idee für diesen Roman ist das wohlbekannte und immer neu deklinierbare Thema der Suche: eine Art Initiationsreise, die die Protagonisten nicht nur zu der erlösenden Wahrheit oder zur Sühne führt, sondern auch an die Wurzeln ihres Selbstverständnisses. Tiefgründig und mit großer Liebe zum historischen Detail erzählt. An manchen Stellen wünscht man sich, die Handlung würde etwas schneller fortschreiten, da von Anfang an ein gelungener Spannungsbogen aufgebaut wird, der den Leser ungeduldig macht zu erfahren, wie es weitergeht. Das eigentliche Geheimnis und die Auflösung des Rätsels gehören dann zwar eindeutig ins Reich der Fantasy, aber der grundlegende Geist, dass sich die frühen Völker ganz dem Willen ihrer Gottheiten anheimgaben, bleibt gewahrt. Der Antagonismus zwischen dem tapferen Kampf der Protagonisten gegen die Bedrohung und dem letzlich sich durchsetzenden Fatalismus scheint mir eine der Triebfedern der Handlung zu sein.
Figuren:
Haupt- und Nebenfiguren werden gleichermaßen eindringlich eingeführt und durch Wiedergabe ihrer Worte, Taten und Gedanken unverwechselbar charakterisiert.
Toromic, durchsetzungsfähiger Clanführer, liebevoller Vater und Ehemann, ruhelos umhergetrieben von der geheimen Schuld, die er auf sich geladen hat, und besorgt um das Wohlergehen seines Volkes.
Tarcic, sein Bruder, in Fleisch und Seele verletzt und von seiner neuen Verantwortung als Seher leicht überfordert.
Boudina, eine junge Frau, die weiß, was sie will. Diese Figur erscheint mir insofern am interessantesten, als sie gleich zu Beginn als andersartig dargestellt wird, von Ihresgleichen abgegrenzt durch ihre vaterlose Erziehung. Ihre Unkenntnis bestimmter Sachverhalte und ihr staunendes Vergleichen mit dem ihr bekannten "Normalen" holt den Leser gewissermaßen auf dem gleichen Kenntnisstand ab und begleitet ihn reflektierend auf der Reise in die fremd anmutende Zivilisation.
Auch die Nebenfiguren wie Shana, Helwed und die einzelnen Krieger des Clans werden liebevoll und sehr individuell gezeichnet.
Sprache/Duktus:
Schon nach wenigen Sätzen fühlte ich mich in der besonderen Ausdrucksweise des Autors zu Hause. Die Beschreibungen nehmen zwar ein wenig das Tempo aus der Handlung, aber mir gefallen sie gut, weil sie in einen nachvollziehbaren Kontext eingebunden sind. Sie vermitteln einen bildhaften Eindruck von der beschriebenen Kultur. Die Verwendung gälischer und walisischer Bezeichnungen sorgt für ein angenehmes Lokal- und Zeitkolorit.
Struktur:
Der Erzählkorpus ist in Kapitel von übersichtlicher Länge und logisch in sich abgeschlossenem Inhalt aufgeteilt und mit passenden Titeln versehen. Ich hatte kein Problem, mich in den verschiedenen Erzählsträngen zurechtzufinden. Zu einer Überarbeitung in typografischer Hinsicht würde auch ich raten.
Zusammenfassend:
Als Fan alter Kulturen kommt man bei der Lektüre schon ins Schwärmen! So lebendig hat mir bisher noch keiner aus dem Nähkästchen der La-Tène-Periode geplaudert. In schaurig-schönen Schlachtengemälden taucht eine kriegerische, noch von Urinstinkten regierte Welt vor dem geistigen Auge auf, in der das Weibliche, Versöhnliche, Lebensbejahende dennoch nicht zu kurz kommt. Und man erfährt nebenbei eine ganze Menge über den Aufbau der Stammesgesellschaft, die Rolle der Druiden als spirituelle Führer und die Gedankenwelt der Kelten.