Cover des Buches Grimm (ISBN: 9783453529601)
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Rezension zu Grimm von Christoph Marzi

Kurzweilig und spannend...

von PeWa vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Kurzweilig und spannend...

Rezension

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PeWavor 7 Jahren
Wer kennt sie nicht, die Märchen der Gebrüder Grimm? Als kleine Kinder haben wir uns vor dem großen bösen Wolf gefürchtet und als Erwachsener denkt man natürlich mit keinem Deut mehr daran, das ist doch sowieso alles erfunden! Oder doch nicht?
Für Vesper Gold bricht eine kleine Welt zusammen, als sie vom Tod ihres Vaters erfährt. Keiner kann ihr genau sagen, was ihm zugestoßen ist und das Unheil nimmt erst richtig seinen Lauf, als sie ihre Mutter aufsuchen will. Auch sie ist tot, getötet von einem pflanzenähnlichen Viech und einem bösen Wolf, der Vesper droht, sie aufzufressen, wenn sie nicht sofort den Schlüssel und den Ring hergeben würde, den ihr der Notar ihres verstorbenen Vaters zukommen lassen hat. Vesper ist völlig verwirrt und kann in ihrer panischen Angst gerade noch vor dem Wolf fliehen. Dann fallen sämtliche Kinder in Europa immer wieder in einen mysteriösen Tiefschlaf und alle Eltern haben den gleichen Traum. Seltsame Dinge gehen in der Welt vor, Wölfe werden gesichtet und Vesper rutscht immer tiefer in das Schlamassel, dass ihr ihre Eltern hinterlassen haben. Hinein in eine Welt, in der Märchenfiguren real und die Gebrüder Grimm soetwas wie Kopfjäger sind.
Wenn ich jetzt noch detailierter auf die Geschichte eingehen würde, dann wäre der ganze Reiz verloren, das Buch zu lesen. Die Geschichte baut sich nämlich rasant auf und nimmt immer neue Wendungen, die sich nur schlecht wiedergeben lassen, ohne etwas zu verraten. Jedenfalls beginnt für Vesper ein abenteuerliches Spiel gegen die Zeit, denn bald schon werden die Kinder für immer schlafen.
Der Gedanke, Märchenfiguren real und sie aus Zorn über die Ungläubigkeit der Menschen aufsässig werden zu lassen finde ich einfach nur klasse. Noch dazu spielt die Geschichte in einer deutschen Stadt, die einige wie ihre Westentasche und mit Sicherheit jeder vom Hören her kennt, was das Ganze viel greifbarer und spannender macht. "Grimm" ist eigentlich viel mehr eine Mischung aus Abenteuer und Fantasy statt eines Jugendbuches. Zwar ist Vesper eine Hauptfigur in dem Alter und es gibt selbstverständlich auch eine Teenieromanze, aber das ist alles mehr oder weniger Nebensache, denn der Plot selbst ist meines Erachtens nach sehr düster und fast schon hoffnungslos gehalten.
Deshalb hat mich wohl auch das Ende sehr enttäuscht. Es ist eine Mischung aus krampfhaftem Zuendebringen der Geschichte und traurigem Ausgang.
Natürlich kann ich nicht sagen, ob das nicht alles so vom Autor geplant war, aber ich denke, wenn er dem Ende etwas mehr Aufmerksamkeit gewidmet hätte, dann hätte es nicht so kommen müssen, wie es letztendlich gekommen ist.
Eine tolle Idee mit einem unschönen Ende, das mir das Buch ein wenig vermiest hat. Ansonsten aber eine abenteuerliche Geschichte ohne viele Verschnaufpausen. Mal ganz abgesehen von einigen bekannten Persönlichkeiten, egal ob real oder märchenhaft!
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