Rezension
Ilkavor 17 Jahren
Die Geschichte kann sich nicht nur mit dem furiosen Start der Trillogie messen, sondern lässt weitere ungeahnte Talente das Autors ans Licht kommen. Was zunächst wie ein stark an Lycidas angelehnter Klon daherkommt, wandelt sich innerhalb weniger Seiten zu etwas völlig Eigenständigen, denn der Autor schafft es nicht nur, eine neue spannende Story quasi aus dem Ärmel zu schütteln, sondern er geht in weiten Teilen auch stilistisch ganz neue Wege und das tut dem Buch unheimlich gut. Denn die Stärken des ersten Bandes (liebenswerte, komplexe Figuren; zahlreiche mythische und geschichtliche Anspielungen; das Verweben von zahlreichen literarischen Quellen) sind natürlich alle wieder bei Lilith zu finden, auch wenn der Fokus bei den Litearrischen Vorbildern diesmal anders gesetzt wurde. Denn anstatt die selbe Geschichte nochmal zu erzählen, hat Marzi hier etwas Neues geschaffen, dass er sich dabei wieder bei unzälligen literarischen Vorbildern bedient, darf dabei kein Kritikpunkt sein, sondern das ist eine der eigentlichen Stärken des jungen Autors. Waren bei Lycidas noch augenscheinlich Dickens, Gaiman, Meyrink und Doyle einige der Quellen, so wird diesmal vor allem an Bram Stokers Atmosphäre aus Dracula angeknüpft, nur um einige Seiten weiter in einem Plot-Mix aus Anne Rice und alten Mumien-Filmen zu landen.