Rezension zu "Sport und Ernährung" von Christoph Raschka
Sport und Ernährung gehören unweigerlich zusammen. Ob es ums Abnehmen geht. Oder um die Optimierung von Leistungen. Dabei fehlt bei vielen Büchern, die sich mit den beiden Themen befassen, die wissenschaftlich fundierte Basis. Raschka hat sich den Anspruch gesetzt, Sport und Ernährung wissenschaftlich zu beleuchten und damit eine Lücke zu füllen, die seiner Meinung nach zentral ist.
Ich weiß nicht, was ich zum Buch sagen soll. Zuerst: ich habe es nicht zu Ende gelesen. Nach etwa der Hälfte habe ich abgebrochen, weil es mir einfach zu viel wurde. Ich hab mehr als ein halbes Jahr an dem Buch gelesen, weil ich mir dachte, dass das schon wird. Aber Lust hatte ich keine mehr. Keine Muse mehr. Deswegen habe ich beschlossen, dass es jetzt gut ist. Dass es passt. Dass es so keinen Sinn mehr macht. Normal breche ich keine Bücher ab - hier macht es für mich aber keinen Sinn mehr. Schade, weil es mich als "Läuferin" doch sehr interessiert hat, was ich noch so Neues daraus mitnehmen kann.
Das Buch ist in 28 Kapitel aufgeteilt, die wiederum noch weiter aufgesplittert sind. Einerseits natürlich interessant, wie viele Themen es gibt und wie viele Möglichkeiten damit verbunden sind - auf der anderen Seite ist diese Kleinteiligkeit meiner Meinung nach gar nicht nötig gewesen. Es gibt Doppelungen, mehrere Wiederholungen, die so gar nicht sein hätten müssen. Das war schonmal eines was mich gestört hat.
Weiter schwierig empfand ich die Umsetzung des wissenschaftlichen Anspruchs. Ich find es toll, dass es diesen Anspruch gibt - allerdings war mir hier alles zu wissenschaftlich. Viele Begriffe habe ich gar nicht erst verstanden und mich schwer damit getan, alles genau zu verfolgen. Ich konnte mich einfach nicht lange darauf konzentrieren. An sich ist das ja auch nicht verkehrt - aber ich schreibe kein Buch, das für die Allgemeinheit gedacht ist, das die Allgemeinheit aber nicht verstehen kann, weil die Begrifflichkeiten zu wissenschaftlich sind. Hier erwarte ich eine Verständlichkeit, die jeden betrifft. Das war für mich das wohl größte Manko des Buches.
Inhaltlich empfand ich es schon als interessant, welche Themen alle angesprochen wurden. Gerade solche Dinge wie Essstörungen im Sport oder Ernährung in der Höhe finde ich spannend, auch wenn ich die Kapitel letztlich nicht gelesen habe. Auch den Anhang fand ich an sich stark mit den möglichen Plänen und Tabellen und Rezepten, auch wenn ich dazusagen muss, dass ich mir von den Rezepten ein bisschen mehr erwartet hatte. Gleichzeitig ist das Buch sehr allgemein gehalten - wie man sich beim Titel natürlich denken kann. Er versucht, es jedem Recht zu machen und jede Sportart durchzuexerzieren, was ich persönlich als eher schwierig wahrnehme. Es ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Das ist auch einer der Nachteile an den Ernährungstabellen, die er am Ende bringt. So sehr es auch interessant ist, solche Tabellen mal zu sehen, frage ich mich, auf was die Tabelle nun zugeschnitten ist. Auf Normalsportler? Auf Kraftsportler? Läufer? Fußballer? Es kann im Prinzip alles sein - und letztlich wird hier keinerlei Information hinterlassen. Man muss sich also selbst aus den Inhalten heraus denken, welche Beispieltabellen eventuell passen könnten. Schade.
Natürlich ist es einfach zu sagen: als Läuferin hätte ich lesen können, was für mich zutreffend ist. Habe ich auch getan. Dennoch sehe ich mich in der Situation, das gesamte Buch bewerten zu wollen. Und als Gesamtwerk empfand ich es nicht als optimal. Die Ansätze waren gut und in Ordnung - mir war alles zu sehr verwissenschaftlicht und konnte mir deswegen nicht wirklich weiterhelfen. Ich war schlichtweg mit dem Buch überfordert, deswegen ist es für mich leider durchgefallen. Für die Rezeptideen und die Beispieltabellen gibts trotzdem noch ein Extrasternchen drauf. Mehr ist allerdings für mich wirklich nicht drin. Schade.