Cover des Buches Echt (ISBN: 9783734850011)
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Rezension zu Echt von Christoph Scheuring

Überraschend und eine Leseempfehlung :)

von BeeandBook vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Überraschend und eine Leseempfehlung :)

Rezension

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BeeandBookvor 10 Jahren

Inhalt "Albert sammelt Abschiede. Tag für Tag fotografiert er am Bahnhof Umarmungen, Trennungen und Tränen. Denn Abschiede, das sind für ihn Momente, in denen der Mensch wahrhaftiger ist als jemals sonst. Eines Tages lernt er Kati kennen. Sie sieht aus wie ein Engel, ist gleichzeitig abgezockt und verletzlich. Und sie ist wie gebannt von seinen Bildern, vor allem von seinem Lieblingsbild, auf dem Schmerz und Glück völlig selbstvergessen miteinander verschmelzen. Doch Kati behauptet, das Foto sei eine einzige Lüge. In den Tiefen des Bahnhofs machen sich die beiden daran, die Wahrheit hinter dem Foto zu finden." Quelle

Die Gestaltung von "Echt" überrascht, ist anders, zieht zwangsläufig die Blicke an und macht neugierig. Die Meinung des Autors hierüber fand ihr sehr schön, deshalb will ich an dieser Stelle zitieren:
(...) Ich finde die graue, rohe, massive Pappe toll, weil sie perfekt zum rauen Inhalt des Buches passt. Ich finde den Leinenrücken mit seinem modernen, ziemlich knalligen Orange (...) richtig gut, weil das Cover dadurch überhaupt nicht DDR-mäßig gestrig wirkt, was leicht hätte passieren können bei dieser Pappe. (...) Ich fand diese seltsame 70er-Jahre-Typo von "echt" nicht so gelungen, weil sie weder zum Inhalt noch zum Magellan-Schriftzug passen will.(...) Aber mittlerweile sehe ich den Fehler eher wie den Schönheitsfleck über der Lippe von Cindy Crawford: Nicht schön, aber ohne den Makel wäre es auch nicht mein geliebtes Cover.(...) Quelle
Überzeugt hat mich an dem Roman Scheurings Schreibstil. Wenn man die Geschichte von Albert liest, hat man das Gefühl, dass der sechzehn jährige Albert die Geschichte selbst zu Papier gebracht hat. Die Sprache hat nichts förmliches oder aufgesetztes, sie ist einfach echt. (Passt ja..)
Dem Leser wird das Geschehen sehr bildlich vor Augen geführt, es kam mir manchmal sogar so vor, als hätte Scheuring seine Geschichte als Film gesehen, und diesen beschrieben.
Weiterhin habe ich es sehr genossen von einem Ort erzählt zu bekommen, an dem ich selbst schon gewesen bin (Hamburg). Ich habe mich dadurch näher an der Geschichte gefühlt.
Streckenweise habe ich mich ein bisschen in der Handlung verloren (Fragen tauchten auf: Was ist gerade eigentlich passiert?). Woran das lag, weiß ich aber nicht.
"(...) das war dann der Moment, der bei mir alles geändert hat. (...) Ein bisschen so wie in dieser Waschmittelwerbung, die zurzeit im Fernsehen überall läuft. Da ist eine Frau in bunten Klamotten zu sehen, und man denkt, okay, Frau, bunte Klamotten, nix besonderes, aber dann sagt jemand "Schluss mit verblassten Farben" oder so`n Quatsch und die Frau greift quasi von innen in den Fernseher und zieht einen Grauschleier weg und da merkt man erst, dass die Farben und alles vorher ganz dumpf waren und dass das Leben eigentlich viel strahlender ist." (S.24)
Sehr gefallen hat mir zum Beispiel auch, dass ein fülliger Mann als "Masse Mensch" bezeichnet wird.
Also-von mir gibt es eine Leseempfehlung (erscheint am 19. September 2014) und ein großes Dankeschön an den Magellan Verlag, der mir mein Exemplar zur Verfügung gestellt hat.
Schaut dort mal vorbei, sie haben ein wirklich schönes Programm:
http://www.magellanverlag.de/
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