Christoph Straßer

 4,5 Sterne bei 11 Bewertungen

Lebenslauf

Christoph Straßer, 1974 in Krefeld geboren lebt in Düsseldorf und schreibt Kurzgeschichten und erotische Romane. Bevor er sein Interesse für das Schreiben entdeckte leistete Straßer zuerst Zivildienst und machte eine Ausbildung. Es folgte ein Studium in Germanistik und Medienwissenschaften in Düsseldorf, welches er jedoch nach dem Grundstudium wieder abbrach. Er wurde bereits mit einigen Preisen ausgezeichnet. Darunter 1983 „Seepferdchen“, 2004 „Tagessieger Kicker Cup“ und 2001-2002 mit dem Kleinen Plastik-„Oscar“ mit der Inschrift „Awarded To The Greatest Lover“

Alle Bücher von Christoph Straßer

Cover des Buches Hasi (ISBN: 9783969664476)

Hasi

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Erschienen am 15.12.2020
Cover des Buches Konform (ISBN: 9783941935747)

Konform

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Erschienen am 11.09.2023
Cover des Buches Warum, Frankenfish? (ISBN: 9783939239970)

Warum, Frankenfish?

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Erschienen am 23.04.2013
Cover des Buches Troyer Begleiter (ISBN: 9783868839272)

Troyer Begleiter

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Erschienen am 10.01.2017
Cover des Buches Warum, Frankenfish? (ISBN: 9783837012729)

Warum, Frankenfish?

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Erschienen am 22.11.2007

Interview mit Christoph Straßer

Wie lange schreibst Du schon und wie und wann kam es zur Veröffentlichung Deines ersten Buches?

Mit dem Verfassen von ersten kleineren Texten habe ich ungefähr Ende der Neunziger begonnen. Das waren dann allerdings eher Ideensammlungen. Später erst habe ich angefangen, manche dieser Ideen weiter auszuformulieren oder sogar ganze Geschichten daraus zu formen. Mein erstes Buch habe ich 2007 über einen Print-On-Demand Anbieter veröffentlicht. Mein Roman „Pornostern“ erschien dann zwei Jahre später im Ubooks-Verlag und markiert den offiziellen Beginn meiner Autorentätigkeit, um es mal so zu nennen. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich das Schreiben eher gemütlich angehen lassen, seit dem ist es immer mehr zum Beruf geworden. Zu Ubooks bin ich über den üblichen Weg gelangt. Ich habe eine Leseprobe und ein Exposé abgeschickt, Ubooks wollte zwei Wochen später das gesamte Manuskript und hat mir dann wieder 14 Tage später die Veröffentlichung angeboten. Glück gehört dazu.

Welcher Autor inspiriert und beeindruckt Dich selbst?

Da gibt es eine ganze Menge Autoren. Aber um mal einige Namen zu nennen: Friedrich Schiller, Erich Kästner, Edgar Allan Poe, Haruki Murakami, Matt Ruff, Thommie Bayer und Irvine Welsh sind Schriftsteller, die mich teilweise sehr beeindruckt haben. Teilweise auch nur mit einem einzigen Buch. Beim Schreiben ist es wie mit jeder anderen Kunstform auch; es gibt einfach unglaublich viele Leute, die richtig gut sind. Und sei es nur für einen Moment.

Woher bekommst Du die Ideen für Deine Bücher?

Alles, was ich bisher geschrieben habe und vermutlich noch schreiben werde, entspringt zu einem gewissen Prozentsatz aus meinem eigenen Leben. Das können persönliche Erfahrungen sein oder auch Erzähltes oder Erlebtes von Leuten, die ich kenne. Manche Dinge drängen sich eher für eine literarische Verarbeitung auf als andere, aber ich orientiere mich beim Schreiben immer auf das tatsächlich um mich herum stattfindende Leben. Selbst wenn ich es könnte, würde ich von daher auch keine Vampir- oder Fantasygeschichten schreiben wollen. Ich war nie ein Elf und kenn’ auch keinen, was soll ich also über ihn sagen?

Wie hältst Du Kontakt zu Deinen Lesern?

Da die meisten Menschen im Gegensatz zu mir nicht in Düsseldorf leben, findet Kontakt meist via Email statt. Entweder leitet der Verlag Nachrichten an mich weiter, ich selbst werde direkt über meine Homepage kontaktiert oder aber ich krieg’ bei Facebook die Meinung gesagt. Persönlich treffe ich Leser nur auf Buchmessen oder Lesungen. Leider lese ich nicht so ganz häufig, da ich nicht so reiselustig bin. Aber ich mag den persönlichen Kontakt sehr.

Wann und was liest Du selbst?

Der Zeitpunkt hängt stark davon ab, was ich gerade zu tun habe. Ich lese eigentlich niemals ein Buch während ich selbst an einem schreibe, da ich sehr anfällig für die Eigenarten und die Wortwahl anderer Autoren bin. Und wenn die erste Hälfte meines Buchs nach Charles Bukowski, die zweite nach Paulo Coelho klingt, dann ist das schon unschön. Dann lese ich lieber mal ein Jahr kein Buch, bevor ich mein eigenes doppelt schreibe. Auf ein bestimmtes Genre bin ich aber nicht festgelegt. Ich lese so ziemlich jedes Buch, das mir irgendwie interessant erscheint. Ich hab’ mir auch vorgenommen, irgendwann einmal „Feuchtgebiete“ zu lesen. Aber das eilt nicht...

Videos

Neue Rezensionen zu Christoph Straßer

Cover des Buches Konform (ISBN: 9783941935747)
I

Rezension zu "Konform" von Christoph Straßer

Positiv überrascht
ihkftvor 5 Monaten

Ich muss zugeben, dass ich auf der falschen Fährte war, als ich den Klappentext las. Bei "schockierende und reaktionäre Ansichten" hatte ich so etwas wie radikale Aktivisten oder eine Art Sekte erwartet, aber es kam dann doch anders und ich wurde trotz Abweichung zu meinen Erwartungen nicht enttäuscht. 

Zum Inhalt: Jonas ist Student, lebt zu Hause und lässt es sich gut gehen. Er ist relativ angepasst - Demos schon, aber nicht, wenns zeitlich nicht passt; Klimaschutz ist gut, aber wenn Papa ihn im SUV zur Uni fährt ist es okay, weil beqeuemer. Auch eine eigene Wohnung wäre toll, aber arbeiten ist natürlich ein Zeitfresser. Als sein bester Freund Ben eine eigene Wohnung bezieht und Jonas ein Jobangebot erhält, sieht er die Chance, doch schnell und einfach ausziehen zu können. Aber irgendwie ist ihm der Job suspekt. Seine Freunde jedoch finden das Angebot zu verlockend und lehnen nicht ab...und geraten in ein Dilema, während Jonas bemerkt, dass irgendwas nicht stimmt. Seine Nachforschungen und sein Versuch, seinen Freunden zu helfen, decken Abgründe auf, die er nicht erwartet hat.

Die Charaktere werden langsam eingeführt, insbesondere Protagonist Jonas wird schön ausgearbeitet. Mir gefiel die Darstellung der Studenten, auch wenn ich schlecht einschätzen kann, ob es mittlerweille tatsächlich so ist - mein Studium liegt 8 Jahre zurück und ein solcher Wandel kommt mir fast kurios vor, andererseits...möglich ist es. Selbst "Bösewicht" Stefan  war realistisch gezeichnet, Typ "old white man" in Reinform. 

Einzig das Ende und die Lösung kamen mir dann doch etwas zu plötzlich, hier hätte ich mir etwas mehr Finesse gewünscht. Aber der Lesespaß war trotzdem vorhanden.

Cover des Buches Paria oder von der Kunst, nicht lieben zu müssen (ISBN: 9783957911032)
D

Rezension zu "Paria oder von der Kunst, nicht lieben zu müssen" von Christoph Straßer

Einblick in eine leere Seele
die_buecherweltenbummlerinvor 3 Jahren

Er arbeitet nicht. Hat er nicht nötig. Er hat keine Frau, denn lieben ist ihm fremd. Freunde möchte er nicht. Zu viel Aufwand. Er lebt in seinem selbst erschaffenen, gesellschaftlichen Exil, nur mit regelmäßigen Besuchen in die Welt der weiblichen Bevölkerung, um diese dann wieder allein zurückzulassen. Nachdem er dabei auf eine junge Frau trifft, die ihn für ihre sonderbaren Bedürfnisse benutzt, kommen ihm Zweifel an seiner sinnleeren Existenz und er unternimmt einen Versuch, seinem Leben eine Berechtigung zu verschaffen. Mit verheerenden Folgen.

Zwar findet sich hier eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe, doch durchzieht das Werk eine tiefe Ernsthaftigkeit, welche sich insgeheim mit der Frage nach dem Sinn des Lebens beschäftigt. Dabei äußert Straßer eine ungeschönte Sozialkritik, die weder Frauen noch Männer verschont. Die #metoo genauso hinterfragt wie feste Beziehungen.

Das Ganze geschieht aus der Perspektive des Namenlosen, der in seiner sachlichen Erzählweise an die Kaltblütigkeit des Norton Perina  aus Hanya Yanagiharas "Das Volk der Bäume" erinnert. Und tatsächlich war ich permanent auf der Suche nach einer Spur, die ihn als Monster entpuppen würde. Eine tickende Zeitbombe, die erheblichen Schaden anrichten wird. Interessanterweise erscheint er dabei so gerissen, dass man als Leser nur ein persönliches Urteil fällen kann, ohne eine Verurteilung auszusprechen. 

"Paria - oder von der Kunst, nicht lieben zu müssen" ist ein mutiges und tiefsinniges Werk über einen Menschen, der alles verachtet. Der nimmt, was er möchte. Der keinen Beitrag zum Funktionieren einer Gesellschaft leistet und ein Dasein als Egozentriker vollendet, ohne sich dessen manchmal bewusst zu sein. 

Straßer hat eine unglaubliche Gratwanderung hingelegt, die den Leser zum Nachdenken anregt, irritiert und auch wütend macht. Ein Werk, das zum Diskutieren einlädt. Und weitergedacht werden möchte.

Ein Lese-Highlight!


Cover des Buches Hasi (ISBN: 9783969664476)
dunkelzeiles avatar

Rezension zu "Hasi" von Christoph Straßer

Zwischen Sexshop und schwarzem Humor.
dunkelzeilevor 3 Jahren

Vorab ein riesen großes Dankeschön an den lieben Autor, der mir sein Werk als Rezensionsexemplar zukommen lassen hat. 


Ich muss gestehen ich gehe recht selten auf das Aussehen des Buches ein, aber hier muss ich es einmal loswerden. Was ist das bitte für ein unglaubliches Buch Design? Angefangen vom gelungenen Cover und dem Design der einzelnen Seiten. Außerdem gibt es noch vereinzelte Illustrationen in dem Buch die ein super Nebenaspekt sind. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Und hat somit einen Front Row Platz in meinem Bücherregal verdient.


Aber davon mal ganz abgesehen, kommen wir nun zu dem Inhalt. 

Wie uns der Klappentext bereits verrät begleiten wir hier den 35 jährigen Marco aka. Hasi. Dieser arbeitet schon seit Jahren in einem eher schäbigen Sexshop und scheint mit der gesamten Ausgangssituation ganz und gar nicht zufrieden zu sein. Hasi sucht verzweifelt  seinen Platz auf der Welt zwischen Arschlöchern und Vollidioten (seine Worte), denn er fühlt sich gefangen in seinem eintönigen Leben. Völlig unerwartete öffnete sich ihm eine Tür, die ihn aus diesem Dilemma befreien soll. Es gibt nur einen kleinen Haken. Hasi soll ganze 10.000 Euro auftreiben. Wird er es schaffen oder machen ihm einige Umstände einen Strich durch die Rechnung? 


Neben dem Story Verlauf an sich, lebt dieses Buch auch von dem grandiosen Schreibstil. So viel schwarzer Humor, Charm und Schlagfertigkeit in Einem. Diese Aspekte begleiten uns stetig durch das Buch und schaffen trotz der immer ernster werdenden Situation eine ziemlich lockere und angenehme Leseatmosphäre. 

Der Herr Straßer erschafft meiner Meinung nach immer ziemlich Starke Protagonisten und das nicht im Sinne von körperlicher Überlegenheit sondern in der Art wie diese auf uns als Leser wirken. Sie haben keine Scheu ihre Gedanken auszusprechen. Wie in Paria ist auch unser Hasi sehr direkt. Hasi badet zwar oft in Selbstmitleid und Selbstzweifel, gleichzeitig hält er aber auch sehr viel von sich und hebt sich somit selber von der Masse ab. Und das stört ihn keinesfalls, denn er ist der geborene Einzelgänger. Lässt niemanden an sich ran und tut augenscheinlich alles dafür das die Menschheit ihn nicht ausstehen kann. Das so ein Jemand im Verkauf arbeitet ist schon wieder die pure Ironie.


Eins muss ich noch sagen. Mit so einer Wendung der Story habe ich echt nicht gerechnet. Diese unerwartete Wendung kann sich aber sowas von sehen und lesen lassen. Das gab der ganzen Geschichte nochmal einen Spannungskick.


Fazit:

An Christophs Büchern find ich es immer besonders faszinierend wie viel Wahrheit in diesen steckt. Das ganze wird dann aber mit so viel Humor und Schlagfertigkeit verpackt. sodass trotz allem eine angenehme Stimmung beim Lesen entsteht. Von mir gibt es für dieses Buch eine ganz klare  Leseempfehlung, denn Hasi konnte mich persönlich definitiv überzeugen. 

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Zusätzliche Informationen

Christoph Straßer wurde am 16. Oktober 1974 in Krefeld (Deutschland) geboren.

Christoph Straßer im Netz:

Community-Statistik

in 19 Bibliotheken

auf 2 Merkzettel

von 1 Leser*innen aktuell gelesen

von 3 Leser*innen gefolgt

Worüber schreibt Christoph Straßer?

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