Rezension zu "Das Höcker-Album" von Christophe Busch
Dieses Entsetzen stellt sich spätestens dann ein, wenn man sich voller Grauen durch die einleitenden 186 Seiten mit kleineren Fotos durchsetzten Text gelesen hat.
Um einen sehr oberflächlichen Eindruck zu vermitteln: ein Kapitel trägt die Überschrift "Eine verkommene Welt - Die Vernichtungslager Auschwitz und Birkenau". Ein weiters "Gesichter der Gewalt - SS-Netzwerke, Personalpolitik und Massenmord in Auschwitz", eines "Die SS-Helferinnen in Auschwitz".
In diesen Texten, von verschiedenen Autoren verfasst, erfährt man viel über die Vorgänge in Auschwitz. Daraus zu zitieren ist wegen der unvorstellbar entsetzlichen Grauenhaftigkeit hier nicht möglich. Wer sich selbst einen Eindruck verschaffen will, schlage die Seite 87 auf. Oder die Seite 91. Oder die Seiten 6 bis zum Ende des Buches auf Seite 335...
Fotos von den Vernichtungsaktionen, der Beseitigung, Verbrennung der Leichenberge gibt es nicht. Dafür Fotos der männlichen und weiblichen S-Angehörigen, 'Krankenschwestern' mit Häubchen und weißer Schürze angekleidet beim 'erholsamen Feierabend-Beisammensein', teilweise lachend und schunkelnd am Tisch sitzend, nachdem sie an dem Tag Tausende von Menschen ermordet haben.
Gruppenfotos mit dem SS-Standortältesten Auschwitz SS-Obersturmführer Karl Höcker umringt von einer 12-köpfigen Schar freundlich lächelnder SS-Helferinnen... Vermutlich auf der Fahrt zum begehrten Erholungsheim "Solahütte", wo sie sich dann wiederum lachend auf den Geländer der Terrasse beim Blaubeeressen fotografieren liessen...
Sich vorzustellen, dass im Moment der Aufnahme rund 30 Kilometer nördlich der Solahütte, eben in Auschwitz, in den Gaskammern gerade auf einen Schlag 8.696 Menschen durch das Giftgas Zyklon B ermordet werden - diese Vorstellung ist unmöglich, es ist unfassbar!!!
Das Buch ist jedem Holocaust-Leugner, wirklich jedem, verpflichtend zu lesen aufzugeben!!