Cover des Buches Gwenpool (ISBN: 9783741603792)
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Rezension zu Gwenpool von Christopher Hastings

Gwenpool überzeugt durch ihre coole, freche Art

von Buchschatzjaegerin vor 7 Jahren

Rezension

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Buchschatzjaegerinvor 7 Jahren
WORUM GEHT ES?
Gwen Poole ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, ohne besondere Fähigkeiten. Allerdings ist sie ein wahnsinnig großer Fan von Comics und demnach total begeistert, als sie ganz plötzlich in einer Welt aufwacht, in der die ihr bekannten Helden und Schurken real zu sein scheinen. Gwen beschließt, dass auch sie sich ein Kostüm überstreifen kann und als Söldnerin Gwenpool ihr Geld zu verdienen. Dass sie eigentlich nicht so gut mit Waffen umgehen kann oder keinerlei Nahkampferfahrung besitzt, das muss ja niemand merken, solange sie schnell genug mit dem ist, was sie kann - Explosionen.


REZENSION
Seit ich erfahren habe, dass Gwenpool nun auch bei Panini Comics verlegt wurde, war ich ganz gespannt auf die neue Figur im Marvel-Universum. Wer jetzt denkt, dass Gwenpool so gesehen die weibliche Version von Deadpool ist, sowie es das bereits bei Spider-Gwen und Spider-Man gibt, der liegt gar nicht mal so falsch. Allerdings ist Gwenpool nicht 1:1 die weibliche Deadpool.
Wie man der Einleitung des Comics entnehmen kann, tauchte Gwenpool bereits auf dem US-Variant-Cover von Deadpool's Secret Secret Wars auf. Dadurch entstand ein ganz großer Hype um die Figur, die daraufhin eine Nebenrolle in der Howard the Duck-Reihe bekam, bevor Gwen nun endlich auch ihre ganz eigene Comic-Reihe erhielt, in der sie die Hauptrolle spielt. Etwas, wovon sie selbst bestimmt schon länger geträumt hat.

Gwenpool, die in Wahrheit Gwen Poole heißt, verdient sich ihr Geld als Söldnerin und bekämpft die Schurken des Marvel-Universums. Allerdings besitzt sie keinerlei Superkräfte, sondern ist bloß ein Mädchen mit einem Kostüm und ein paar scharfen Waffen. Wie es dazu kam?
Eines Tages erwachte sie in einer Welt, in der die Helden und Bösewichte real waren, die sie bisher nur aus ihren geliebten Comics kannte. Wie Gwen in dieser Welt gelandet ist, darüber ist bisher noch nichts bekannt. Ich hoffe aber sehr, dass wir im weiteren Verlauf der Reihe noch etwas mehr über sie und ihre Vergangenheit bzw. ihr echtes Leben erfahren, das hat mir hier nämlich doch gefehlt.

Ansonsten habe ich Gwens freche Art wirklich sehr genossen. Sie zieht einfach so ihr Ding durch und das ganz ohne irgendwelche Superkräfte, die ihr durch Experimente oder einen Terrigen-Nebel verpasst wurden. Sie ist im Prinzip ein stinknormaler Mensch. Allerdings neigt sie auch mal dazu, ihre Talente etwas zu überschätzen, lässt sich aber nicht unterkriegen, wenn sie mal etwas versaut.
Besonders toll fand ich die Momente, in denen sie auf Helden oder Schurken aus den Marvel-Universum, wie zum Beispiel Thor oder Modok, getroffen ist. Als Comic-Fan kennt sie diese natürlich schon und weiß auch über deren Geheimnisse oder geheime Identitäten Bescheid. Ich bin schon gespannt, wie sich dieser Twist in den nächsten Geschichten weiterentwickelt und hoffe auf mehr solcher Szenen!
An der Stelle verrate ich aber nicht, welche bekannten Figuren noch im Comic vorkommen, denn ich will nichts vorwegnehmen. Nur so viel: Ich bin in diesem ersten Band auf jeden Fall auf meine Kosten gekommen, denn gleich zwei meiner liebsten Marvelfiguren kamen darin vor.
Witzig fand ich auch die Anmerkungen, die Gwen manchmal am Rande einer Szene gemacht hat. Ohnehin hat sie mit ihren Sprüchen immer wieder meinen Humor getroffen. Wer den Humor von Deadpool mag, wird hier sicherlich auch auf seine Kosten kommen. Das könnte vor allem auch daran liegen, dass der Autor Christopher Hastings ebenfalls schon für Deadpool geschrieben hat.

Auch der Zeichenstil gefällt mir in diesem Band sehr gut. An manchen Stellen sah es für mich zwar mehr nach Manga aus, der vielleicht dem Einfluss des Künstlerduos Gurihiru geschuldet ist, es hat mich aber nicht großartig gestört. So wie Gwenpools Kostüm sind auch die einzelnen Panels des Comics von Rosa. Pink und Weiß geprägt. Generell sind die Farben aber sehr kräftig und auch in den Actionszenen alles andere als düster. Auch das hat mir gefallen.
Dass das Cover so bunt und schrill ist, passt super zu Gwenpool. Außerdem erkennt man dort doch ein paar kleine Details, wie das Howard the Duck-Plüschtier, Captain Americas Schild oder auch Thors Hammer, die man alle im Comics in irgendeiner Weise auch wiederfindet.
Auch die Variant-Cover, die es am Ende noch zu sehen gibt, sollte man sich auf jeden Fall ansehen! Zum einen wegen der ganz unterschiedlichen Zeichenstile, zum anderen aber auch, weil sie nochmal Gwens Charakter super aufgreifen und sie auf verschiedene Weisen darstellen.

Alles in allem ist Gwenpool #1 ein guter Auftakt für die neue Heldin. Denn das ist es doch, was Gwen sein will, eine Heldin. Ich bin gespannt, wie es mit ihr weitergeht und welche Helden und Schurken aus dem Marvel-Universum Gwen noch alles über den Weg laufen.


FAZIT
Gwenpool #1 konnte mich nicht nur durch die coole, freche Art der Söldnerin Gwen Poole überzeugen, sondern auch durch die farbenfrohe Gestaltung der Panels. Es ist ein gelungener Auftakt für die neue Comic-Reihe und ich bin sehr gespannt, was uns da noch alles erwartet. Ich hätte mir allerdings doch schon etwas mehr zu Gwens Hintergrundgeschichte gewünscht, von der wir leider noch nicht so viel erfahren. Man wird quasi direkt ins Geschehen geworfen und etwas mehr Hintergrund hätte mir da schon besser gefallen. Deshalb bekommt Gwenpool #1 vier von fünf Sterne von mir.
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