Frauen, Fettnäpfchen und flotte Sprüche
von blaustrumpfine
Kurzmeinung: Ein männlicher Hera Lind um einen Loser mit Schriftstellerambitionen, Kakteen und das 1. Mal. Unterhaltsam, aber teilweise etwas überzogen.
Rezension
Student, Tollpatsch und Möchtegern-Dichter Gerd Gerthner hat noch nie mit einer Frau geschlafen und möchte dies unbedingt ändern. Der Weg zum ersten Mal wächst sich für ihn zu einer wahren Pleiten-Pech-und-Pannen-Odyssee aus, bei der ihm alle Mittel recht sind (teilweise würfelt er die richtige Kandidatin und die richtige Gelegenheit aus), aber natürlich alles schief geht, was nur schiefgehen kann: von einer Latexallergie der per Würfel ermittelten Kandidatin über ein Missverständnis wegen einer Nachbarin unter seiner Couch bis hin zur spionierenden kleinen Schwester vor dem Schlüsselloch im entscheidenden Moment... Als er dank einer zufälligen Kakteenleidenschaft dann aber doch die Richtige trifft, Gärtnerin Emma nämlich, scheint er gerettet und seine Welt endlich wieder in Ordnung. Doch dann sieht Emma ein missverständliches Foto von Gerd und einer anderen Frau und Gerd muss lernen, dass das Leben nach dem ersten Mal und vor dem ersten Kind nicht unbedingt einfacher wird...
Ein unterhaltsamer Roman in recht mündlicher Schreibe mit Einschüben von Liedtexten, Wikipedia-Artikeln und einigen Gedichten bzw. Gedichtversuchen, der sich locker wegliest. Man fühlt mit Gerd mit, wenn er sich in immer ausweglosere Situationen verstrickt, und muss regelmäßig schmunzeln. Manche Schilderungen und Witze haben allerdings nicht ganz meinen Geschmack getroffen und gelegentlich fand ich die häufigen Schriftwechsel und Rückblenden etwas anstrengend. Dafür gewinnt man immerhin interessante Einblicke in die männliche Psyche!