Cover des Buches Star Trek - The Next Generation 5 (ISBN: 9783941248656)
Rezension zu Star Trek - The Next Generation 5 von Christopher L Bennett

Rezension zu "Star Trek - The Next Generation 5" von Christopher L. Bennett

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 14 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 14 Jahren
MEHR ALS DIE SUMME führt, wie vom Verlag angekündigt, die Post-Nemesis-Zeitlinie der Enterprise-E fort, in der der alte Erzfeind der Föderation, die Borg, seine Hände nach einem Slipstream-Antrieb ausstreckt, mit dem das Kollektiv erneut zur galaxisweiten Bedrohung werden würde. Die Enterprise wird losgeschickt, dies zu verhindern, und trifft dabei nicht nur auf ein Lebewesen gigantischen Ausmaßes, sondern auch auf einen alten Bekannten. Bennett hat sich hier eine ziemlich gute Geschichte ausgedacht. Er setzt seine Ideen gut um und strickt daraus eine spannende Handlung. Sehr gut gelungen ist auch das fleißige Umstrukturieren der neuen Besatzung. Nachdem im letzten Teil doch einige Senioroffiziere ausgeschieden sind war das Einführen neuer Charaktere nötig; Picards Entscheidungen werden detailliert und schlüssig dargelegt und geben einen spannenden Einblick in diese Führungsebene. Von den neuen Offizieren erhält vor allem die junge Lt. Chen viele Zeilen, und diese Figur gefällt mir außerordentlich gut, sie wird die Crew in Zukunft wahrscheinlich öfter mal mit ihrem flapsigen Charme und ihrem Hang zur Insubordination durchschütteln. Sehr schön waren auch die Schilderungen des kosmozoanen Lebewesens, auf das die Crew trifft. Negativ ist mir vor allem eines haften geblieben: Allmählich habe ich die Borg irgendwie satt. Wurden sie bei TNG noch als rätselhafte und in hohem Maße ungewöhnliche Rasse eingeführt, haben sie mittlerweile jeden mystischen Anklang verloren. Schon bei VOY wurden sie zu einem eher normalen Gegner degradiert, der mehr als einmal bezwungen wurde. Nun wird wieder versucht (etwas krampfhaft, wie mir scheint) die Borg zum ultragefährlichen Supergegner zu machen. Die Föderation entwickelt immer ausgefeiltere Gegenmaßnahmen, woraufhin sich die Borg wieder anpassen und NOCH gefährlicher werden. In HELDENTOD dachte ich noch, okay, jetzt haben sie mit diesem morphenden Superkubus die höchste Stufe erreicht und wurden dennoch besiegt. Und schwups, da sind sie wieder. Zwar gibt sich der Autor viel Mühe zu erklären, wie es die Borg denn nun schon wieder geschafft haben, aber irgendwie ermüdet mich das. Zu allem Überfluss war MEHR ALS DIE SUMME ja alles andere als ein Schlusspunkt in dieser Hinsicht. Etwas übertrieben fand ich auch die zahlreichen und sehr langen Dialoge zum Thema Elternschaft und Familie. Das war einfach verhältnismäßig zu viel, und zum Teil auch zu gefühlsduselig. Klar muss sich Star Trek weiterentwickeln, aber es soll doch bitte nicht zum bloßen Alibi verkommen. Für sich genommen fügt sich MEHR ALS DIE SUMME gut in die neue Reihe ein und weiß auch zu unterhalten. Aber ich habe den Eindruck, dass die neuen Romane allmählich zu viele Superlativen ausreizen und verbrauchen. Ich habe die DESTINY-Trilogie noch nicht gelesen, aber eigentlich habe ich auch wenig Lust dazu. Dort wird dann alles auf eine Spitze getrieben, nach der nichts mehr kommen kann, wie mir scheint. Entdeckt die Titan in der Parallelreihe kosmische Lebewesen von der Größe eines Sternsystems, entdeckt die Enterprise eben eines, das gleich einen ganzen Sternhaufen einnimmt. Früher war ein Crossover noch etwas Besonderes. Heute ist es ganz normal, dass die einzelnen Serien miteinander verschmelzen. Es gibt nur noch wenige Reize, wenig Unbekanntes mehr. Vielleicht meint man es etwas zu gut, indem man all die neuen Pfade so dermaßen austritt.
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