Rezension zu "Star Trek - Rise of the Federation 5" von Christopher L. Bennett
Christopher L. Bennett hat es sich zur Aufgabe gemacht die Geschichte um Jonathan Archer und der Föderation so genau zu erklären, dass feste Grundbausteine der Zukunft gelegt werden. So haben wir zum einen die Erklärung der Nichteinmischung in die Angelegenheiten anderer Völker. Dies ist besonders später in den Serien wichtig und führt den ein oder anderen Captain in eine ungewollte Bedrängnis. Noch bevor die vielen Schiffe der Flotte das Weltall weiter erforschen, muss diese Frage jedoch geklärt sein und genau da setzt das Buch an. Grundlegend keine schlechte Idee da noch einmal genauer hinzuschauen, warum all das geschehen ist und nebenbei will Agent Trip Tucker die Sektion 31 ein für alle mal zu Fall bringen.
Dazu hat er einen sehr umfangreichen Plan ausgeheckt. Er will den neuen Machthaber von Sauria vorführen. Maltuvis als despotischer Herrscher hat schon so einige Gräueltaten an seinem Volk begangen und doch ist er immer noch an der Macht. Er hasst Außenweltler und doch arbeitet er mit innen zusammen. Wir erleben die drei Schwestern von Orion wieder, welcher erneut nach der Macht greifen, aber irgendwie muss ich gestehen, dass ihr Plan nicht ganz logisch klingt. Geht es hier wirklich nur um Rohstoffe? Hoshi Sato hat für mich den spannendsten Part der Geschichte. Sie wird zu einem Planeten gerufen, welcher eine neue Art von Leben beherbergt, was jedoch erst einmal bewiesen werden muss.
Baumartige Wesen und der Beschreibung her gar nicht mal so weit weg von unseren bekannten Pflanzen und doch so anders. Malcolm Reed hat auch seinen Auftritt und im gelingt endlich der große Wurf der Liebe, auch wenn sich sein Leben mit dem Ende des Buches ordentlich ändert. Nach der Ware-Krise hatte ich eigentlich gedacht, dass es inhaltlich wieder Berg auf geht. Die Figuren sind bekannt und man weiß wo sie stehen, dennoch hat der Autor sie meiner Meinung nach zum Teil aus den Augen verloren. Weder T´Pol noch Phlox kommen wirklich zu Wort, auch wenn sie beteiligt sind und da stellt sich die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, sich auf nur eine der Geschichten zu konzentrieren.
Allein die Story um Hoshi Sato hätte vollkommen ausgereicht, um dieses Hauptthema der Nichteinmischung zu bearbeiten, warum die Sektion 31 auch noch ins Visier genommen werden musste bleibt ein Rätsel. Da wir aus den restlichen Serien wissen, dass es sie weiterhin geben wird, war es auch unnötig ein Komplott nach der anderen aufzubauen, um einen Verschwörer zum Fall zu bringen. Da hat sich der Autor zu sehr an dem Bösewicht festgebissen. Auch Trip sein auf und abtauchen ist langsam nicht mehr wirklich spannend. Große Trauer gibt es bedauerlicherweise bei Jonathan Archer, er verliert in diesem Roman, den wohl besten und engsten Freund, den er je gehabt hat.
Fazit:
Loyalität kann man sich nicht erkaufen, auch wenn man das richtige machen will. Das Leben der Föderationsmitglieder zu schützen, ist und bleibt der Kern der Sektion 31. Ihr Weg dahin geht über Leichen und genau diese will Trip nicht mehr sehen und doch sind sie wieder zahlreich vorhanden. Die Föderation hatte es offensichtlich nicht leicht zum Anfang und wenn Christopher L. Bennett die Themen hätte alle einzeln abgearbeitet, wären schöne einzelne Geschichten entstanden, so jedoch hat er diesmal leider eine der schwächeren Geschichten um Archer und sein Team geschrieben.
Matthias Göbel
Autor: Christopher L. Bennett
Übersetzung: Bernd Perplies
Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Cross Cult
Erscheinungsdatum: 16.12.2019
ISBN: 9783959813907