Cover des Buches Fool (ISBN: 9783442311897)
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Rezension zu Fool von Christopher Moore

Rezension zu "Fool" von Christopher Moore

von Jari vor 13 Jahren

Rezension

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Jarivor 13 Jahren
Inhalt: Pocket, aufgrund seiner Körperstatur so genannt, ist Hofnarr am Hofe König Lears. Dort ist er damit beschäftigt, den König zu erheitern, Herzogen und Grafen auf die Nerven zu gehen und regelmässig die Prinzessinnen und andere mehr oder weniger holde Maiden zu beglücken. Doch als der alte und geistig bereits etwas verwirrte König auf die Idee kommt, die Liebe seiner Töchter zu testen und nach ihrer Liebe sein Land an sie zu vererben, ist es aus mit der Idylle. Denn als Lears liebste Tochter ihm die Wahrheit sagt, verstösst er sie, was eine riesige Intrige, mehrere Kriege und einige Tote nach sich zieht, an denen Narr Pocket nicht ganz unschuldig ist. Denn er kann dem tattergreisigen König nicht vergeben, dass er seine Lieblingsprinzessin nach Frankreich schickt, seinen geistig zurückgebliebenen Lehrling Drool verschenkt und erständig von einem reimenden Geist aufgesucht wird. Also macht sich ein einfacher Narr aus der Gosse auf, England ins Chaos zu stürzen... Meine Meinung: "Fool" ist das neueste Werk des bekannten Autoren Christopher Moore. Und wie man es von Moore gewohnt ist, nimmt auch in diesem Buch keiner ein Blatt vor den Mund und ein kurioser Einfall folgt dem nächsten. Wer sich in Literatur etwas auskennt, dem kommt die Geschichte irgendwie bekannt vor. Das ist gewollt, denn "Fool" basiert auf Shakespeare's Werk "König Lear", nur dass hier der Narr die Hauptrolle spielt und alle Fäden (und Brüste) in den Händen hält. Da der Autor jedoch alle möglichen shakespearsche Werke und jeder Menge Sexualität in die Geschichte einmischt, und aufgrunddes Umstandes, dass es sich beim Schriftsteller um Christopher Moore handelt, ist von der ursprünglichen Geschichte nur noch das Grundgerüst übrig. Der Rest ist jeder Menge Humor, wie man esgewohnt ist, fiese Sprüche und nackte Körperteile, weswegen dieses Buch nicht unbedingt für zartbesaitete Leser geeignet ist. Doch wie immer schafft es Moore wunderbar, den Leser zu unterhalten. Pocket, der als Ich-Erzähler fungiert, schildert seine Erlebnisse in einem herrlichen spritzigen Mischmasch aus der mittelalterlichen Sprache, die Moore so gut es ging beibehalten hat, und modernem amerikanischem Slang. Wer seinen Wortschatz mit einigen aussergewöhnlichen Vergleichen erweitern will, sollte sich an den Narren halten, dem es nicht an Einfallsreichtum fehlt. Man sollte sich jedoch auch auf politische Ereignisse einlassen können, da immer mal wieder dort eingefallen wird und dieser Grafen jenen hintergeht, sodass man sich immer wieder in Erinnerung rufen muss, was nun der ursprüngliche Plan war und was nun neu ist. Jedoch kommt man auch auf seine Kosten, wenn man irgendwann nicht mehr ganz durchblickt - unterhaltsam ist das Chaos dennoch. Und bleibt es auchbis zum Schluss. Fazit: Fans von Moore sollten sich auch dieses spezielle Werk nicht entgehenlassen, es ist Moore wie man ihn kennt und liebt, ohne ihn jemals müde zu werden. Als Einstiegslektüre in das moorsche Universumist das Buch meiner Ansicht jedoch weniger geeignet, da es ziemlich aus den üblichen Publikationen Moors herausragt. Auch Leute, die sich rasch ekeln, sollten sich das Buch eher weniger antun. Wer aberwitzige Wortgefechte, Ironie und schwarzen Humor mag und sich auch über Spermafontänen amüsieren kann, der sollte sich "Fool"auf keinen Fall entgehen lassen!
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