Schön geschriebenes Wirtschaftskrisendrama
Inhalt:
In einer Kleinstadt in Michigan in den 1930er Jahren wird der zehnjährige Halbwaise Bud zwischen Heim und Pflegefamilien hin- und hergeschoben. Von seiner Mutter blieb ihm nur ein Koffer mit Flugblättern einer Jazzband und seltsam bemalten Steinen. Die Nase gestrichen voll vom Durchboxen und Leben unter fremden Menschen, macht er sich auf, den berühmten Jazzmusiker Herman Calloway zu finden, von dem Bud überzeugt ist, dass er sein Vater ist ...
Meine Meinung:
CURTIS Schreibstil ist fesselnd und höchst unterhaltsam. Viele kleine Farbtupfer und tolle Vergleiche bei der Figurenzeichnung lassen die Menschen in der Geschichte und die Problematik der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre lebendig werden. Die Szenen sind teilweise sehr amüsant, teilweise überaus dramatisch - und Bud mit seinen Manieren und Macken ein Kerl zum Gernhaben. Das Hobo-Dasein mit Hunger und Kälte und wütender Polizei erlebt er ebenso wie warmherzige Menschen, die sich seiner für kurze Momente annehmen. Es ist ein weiter Weg, bis er seinen vermeintlichen Vater trifft - und die Probleme fangen dann erst richtig an ...
Fazit: Ein sehr kurzweiliger Roman, der das Gefühl jener "alten" Tage gut einfängt, mit einem überaus sympathischen Hauptcharakter, der sich von seinem Weg nicht abbringen lässt.
PS: Die Frage bleibt im Raum, was sich der Verlag beim deutschen Titel gedacht hat. Die Hauptfigur sagt ca. zwanzigmal in der Geschichte, sie heiße "Bud, nicht Buddy". Der englische Originaltitel lautet sogar so - "Bud, not Buddy". Wieso heißt das Buch dann "Buddys Song"?!? Da war wohl ein Vollpfosten am Werk!
PS: Die Frage bleibt im Raum, was sich der Verlag beim deutschen Titel gedacht hat. Die Hauptfigur sagt ca. zwanzigmal in der Geschichte, sie heiße "Bud, nicht Buddy". Der englische Originaltitel lautet sogar so - "Bud, not Buddy". Wieso heißt das Buch dann "Buddys Song"?!? Da war wohl ein Vollpfosten am Werk!