Christopher Tolkien

 4,1 Sterne bei 789 Bewertungen
Autor*in von J. R. R. Tolkien. Das Silmarillion., Briefe (Hobbit Presse) und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Christopher Tolkien, geboren am 21. November 1924, war der dritte Sohn J.R.R. Tolkiens. Als literarischer Nachlassverwalter widmete er sich mehr als vierzig Jahre lang der Veröffentlichung der unveröffentlichten Werke seines Vaters, vom Silmarillion und den Nachrichten aus Mittelerde über Beren und Lúthien bis hin zu Der Fall von Gondolin und der Reihe The History of Middle-earth. 2016 wurde er mit der die Bodley-Medaille für seine Verdienste um die Literatur geehrt. Er starb im Januar 2020 im Alter von 95 Jahren.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Christopher Tolkien

Neue Rezensionen zu Christopher Tolkien

Cover des Buches Das Buch der verschollenen Geschichten. Teil 1 (ISBN: 9783608965896)
julia-elysias avatar

Rezension zu "Das Buch der verschollenen Geschichten. Teil 1" von J. R. R. Tolkien

Die verschollenen Geschichten
julia-elysiavor 9 Monaten

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich irgendwann die Geschichten überflogen und mir nur noch Christopher Tolkiens Anmerkungen und Kommentare durchgelesen habe, die ich durchaus spannend fand. Zudem haben diese den starken Tobak, nämlich die Geschichten seines Vaters, etwas ("vereinfachter") erläutert.

Genauso wie beim Silmarillion und auch trotz meines Überfliegens muss ich eingestehen, dass Tolkien Großartiges erschaffen hat. Er hat seiner Fantasy-Welt Legendenstoff hinzugefügt, welche sie unfassbar greifbar macht. Davor ziehe ich definitiv meinen Hut!

Mein Problem dabei ist nur Folgendes: Diese Geschichten funktionieren in diesem Umfang und in dieser Ausarbeitung nicht als Unterhaltungslektüre oder Lektüre für zwischendurch. Ich studiere im Master Germanistik Literaturwissenschaften und auch wenn ich dort einige komplexe Bücher/Werke lese, so fällt es mir unfassbar schwer, Tolkiens Werke zu verstehen oder zumindest einen Anhaltspunkt zu haben. Man muss diese mindestens zweimal lesen, um sich etwas einprägen zu können.

Die Geschichten sind märchenhaft geschrieben, mit vielen bildhaften Beschreibungen. Was fehlt, ist jedoch die emotionale Tiefe der Charaktere. Es handelt sich lediglich um Erzählungen. Um Legenden und Sagen. Es werden Begebenheiten geschildert; zwar auf eine unfassbar bildhafte Art, jedoch fehlt der emotionale Bezug.

Hinzu kommen die unfassbar vielen Namen. Hier, in diesem Werk, ist es noch schlimmer, weil die uns bekannten Figuren aus dem Silmarillion in den älteren Notizen Tolkiens noch anders hießen. Christopher Tolkien erläuterte zwar die Veränderungen, dennoch hatte ich bereits im Silmarillion Probleme mit den vielen Namen.

So oder so erkenne ich die unfassbare Arbeit, die Tolkien geleistet hat. Insgesamt kann ich aber nur 3,5 Sterne vergeben.

Cover des Buches Das Buch der verschollenen Geschichten. Teil 1 + 2 (ISBN: 9783608960884)
M

Rezension zu "Das Buch der verschollenen Geschichten. Teil 1 + 2" von J. R. R. Tolkien

Nicht für jeden geeignet
Michael-P-Krausvor einem Jahr

Wie der Titel dieser Rezension bereits sagt, sind die beiden Werke nicht für jeden Leser geeignet. Wie in so manch anderen Bewertungen zu lesen ist, sind Manche enttäuscht, da sie etwas ähnliches erwartet hatten wie "der Herr der Ringe" oder "der Hobbit", oder auch "das Silmarillion". Die beiden vorliegenden Werke sind mit keinem der genannten Bücher zu vergleichen, stellen sie doch kein exakt abgeschlossenes Werk dar. Ich selbst muss sagen, dass es sich manchmal sehr zäh gelesen hat und ich habe gut 1 Jahr gebraucht, bis ich es durch hatte. Und dennoch muss ich glatte 4 Sterne hergeben, denn wer sich mal Gedanken über die Arbeit macht, die sich Christopher Tolkien hier angetan hat, dann ist das schon aller Ehren wert. Denn die vorliegenden Geschichten sind Sammlungen von handschriftlichen Notizen der frühesten Versionen von J.R.R. Tolkiens Mittelerde-Saga.
Man könnte es fast ein bisschen mit der Edda vergleichen, jenem Buch der nordischen Sagen. Band 1 beinhaltet dabei die Göttersagen, Band 2 quasi die Heldensagen. Das bedeutet, dass Band 1 überwiegend die Valar behandelt, während Band 2 die Sagen der Elben und Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Alles ist in eine Rahmenhandlung gebettet, nämlich dass die Geschichten in der Hütte des vergessenen Spiels erzählt werden. Band 1 beginnt mit Eriol, dem Seefahrer, der auf der Elbeninsel Tol Eressar landet und dort den Geschichten lauscht. Er hört von der Musik der Ainur und damit der Erschaffung der Welt; von den Vala, die die Welt betreten und vom Aufruhr Melkos.
In Band 2 werden überwiegend die Sagen um Turin Turambar, Beren und Luthien sowie die legendäre Stadt Gondolin in den Mittelpunkt gestellt.
Wenn man genau aufpasst, liegt hier die ursprüngliche, die Vorgängerversion des Silmarillions vor. Der Geist der Geschichten ist noch ursprünglicher, und ich muss gestehen, manche Ideen hatten mir in ihrem Ursprung fast etwas besser gefallen. So wird Melko, der dunkle Feind und das personifizierte Böse, hier noch etwas roher dargestellt, was besonders in der Beschreibung seiner ersten Festung Utumna (hier schön zu sehen die Namensänderung) deutlich wird. Die Behausung ist ein finsterer Ort, der nur von Kohlefeuern erhellt wird und in dem sich abscheuliche Kreaturen tummeln.
Mein absoluter Top-Favorit ist allerdings die Geschichte um die Stadt Gondoin in Band 2. Das Ereignis wird im Silmarillion deutlich kürzer dargestellt, doch in den verschollenen Geschichten wird geradezu ein Heldenepos erzählt. Die Erzählung um Tuor ist so ein starkes Werk, was mich sehr traurig stimmt, dass J.R.R. Tolkien es nie wirklich fertig gebracht hat. Es hätte ein weiteres Meisterwerk und ein Bestseller werden können.
Die beiden Bücher sind jedoch nicht einfach als Sammlung von Erzählungen anzusehen. Wer das tut, ist hier wirklich falsch. Es ist überaus interessant zu erfahren, welche Entwicklungen manche Geschichten im Laufe der Jahre gemacht haben. Die Tatsache, dass Christopher Tolkien sich in jahrelanger Arbeit die Mühe gemacht hat, die Notizen seines Vaters durchzusehen und einigermaßen verständlich zusammen zu bringen, ist bemerkenswert. Denn damit hat er den Erfindungsreichtum seines Vaters erhalten. Ein Werk, das nicht für jeden geeignet ist, sondern man sollte sich bewusst sein, dass es kein abgeschlossenes Werk ist. Wer sich darauf einlässt, wird ein Lesevergnügen der besonderen Art haben.

Cover des Buches Das Silmarillion (ISBN: 9783608938197)
julia-elysias avatar

Rezension zu "Das Silmarillion" von J. R. R. Tolkien

Epische, wenn auch nicht leicht verständliche Geschichte
julia-elysiavor einem Jahr

Jahrelang habe ich mich davor gedrückt, J. R. R. Tolkiens Werke zu lesen. Zwar habe ich dreimal "Der Hobbit" gelesen, doch "Der Herr der Ringe" habe ich nur angefangen und es dann seingelassen, wobei ich damals auch einfach viel zu jung gewesen war, um es zu verstehen.

Jetzt, mit Anfang 20, habe ich mich an "Das Silmarillion" gewagt und trotz meines Germanistikstudiums muss ich sagen, dass es immer noch nicht einfach zu lesen und zu verstehen war.

Man merkt, dass Tolkien sich unfassbar viele Gedanken zu seinem Universum gemacht hat. Es gab nicht nur unfassbar viele Orte, Namen und verschachtelte, endlos lange Sätze; er bombardiert die Leser*innen sogar mit fünf verschiedenen Namen für eine einzige Person! Diesbezüglich hätte ich mir wirklich gewünscht, dass er bei einem Namen geblieben wäre und die anderen nur am Rande nebenbei erwähnt hätte.

Obwohl ich das Buch wahrscheinlich mehrere Male lesen müsste, um es wirklich zu verstehen, komme ich nicht drum herum, meinen imaginären Hut vor dieser Schöpfung zu ziehen. Man merkt, dass Tolkien sein ganzes Leben für dieses Universum aufgeopfert und sich unfassbar viele Gedanken gemacht hat.

Grundsätzlich kann man natürlich die umfangreichen und meist verwirrenden Passagen kritisieren, dennoch muss man bedenken, dass sein Sohn Christopher dieses Werk posthum veröffentlicht hat. C. Tolkien hat einige Passagen hinsichtlich der Logik überarbeitet und in eine chronologische Reihenfolge gebracht. Zudem sollte Tolkiens markanter, vor allem verschachtelter und komplizierter Schreibstil bereits bei vielen (Fantasy-)Leser*innen bekannt sein, selbst wenn man seine Werke noch nicht gelesen hat. Wer sich also doch auf den Autoren einlässt, liest sich wortwörtlich durch ein (schriftliches) Abenteuer.

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